Heba kann sich lebhaft an den Ausbruch des Krieges erinnern. Nachts um zwei wurde sie von lauten Explosionen und dem Dröhnen der Flugzeuge in der Luft geweckt. Das ganze Haus erschütterte heftig unter den Explosionen und alles um sie herum schien einzustürzen. Noch viele Tage und Monate danach lebten sie und ihre Familie in der ständigen Angst davor, erneut ins Visier der Angreifer zu geraten. Viele ihrer Nachbarn und Freunde wurden verletzt. Das Elend um sie herum war überwältigend. Da stand sie nun also, Heba, 27 Jahre alt, Überlebende eines Krieges. Und sie begann sich nach dem Sinn ihres Lebens zu fragen.

Heba kommt aus Aden, einer Stadt im Süden des Jemen, die sehr unter dem anhaltenden Konflikt leidet. Als dieser im März 2015 eskalierte, hatte Heba gerade ihren Abschluss in der Tasche – einen Bachelor in Labortechnik. Vor Kurzem hatte sie in einer Klinik ihre erste Arbeitsstelle angetreten. Sie sagt, dass eine Behandlung und Medikamente vor dem Krieg für viele Menschen bezahlbar waren. Doch jetzt können sich die meisten keine medizinische Versorgung mehr leisten. Denn unter dem Konflikt leidet auch die Wirtschaft des Landes. Viele Produkte, darunter auch Medikamente, sind rar und teuer.

Die Menschen benötigen besseren Zugang zu medizinischer Hilfe und die richtigen Diagnosen. Daher beschloss Heba, ein klinisches Labor zu eröffnen und dort qualitativ gute und trotzdem bezahlbare medizinische Versorgung anzubieten. Als sie hörte, dass es ein Projekt von CARE gibt, das Frauen wirtschaftlich fördert, sah Heba die Möglichkeit, ihren Plan umzusetzen. Sie bewarb sich und wurde in das Programm aufgenommen. Das Projekt zielt darauf, Frauen im Jemen wirtschaftlich zu stärken, sodass sie eigenverantwortlich und unabhängig sein können – und damit auch sie erfolgreiche Unternehmerinnen werden.

Freudestrahlend erzählt Heba: „Am ersten Tag des Workshops war ich voller Vorfreude. Ich versuchte mir jedes einzelne Wort einzuprägen. Das Programm hat mich bestärkt und mir das Selbstbewusstsein gegeben, das ich als Unternehmerin brauche.“

Durch ihr Engagement hat Heba den Sinn in ihrem Leben gefunden. Als Teilnehmerin des CARE-Projektes zur wirtschaftlichen Förderung von Frauen hat sie ein Darlehen bekommen, mit dem sie ein klinisches Labor eröffnen konnte. Sie hat es „Labor des Erfolgs“ genannt. Mit Hilfe von CARE ist ihr Traum Realität geworden.

Erfahren Sie mehr darüber, wie CARE den Menschen im Jemen hilft.