1. Wie viele Gebiete in Syrien sind belagert?

Derzeit gelten neun Gebiete in Syrien als belagert. Davon betroffen sind knapp 417.566 Menschen. Weitere 2,9 Millionen Menschen leben in schwer zugänglichen Gebieten. Das weit größte Gebiet unter Belagerung ist derzeit Ost-Ghuta, mit fast 400.000 eingeschlossenen Menschen.

2. Welche Orte und Regionen sind aktuell am meisten vom Konflikt betroffen?

In der Region rund um Idlib sind zwei Millionen Menschen von den Kämpfen und Luftangriffen betroffen, allein seit Dezember 2017 wurden dort etwa 270.000 Menschen vertrieben. Viele Zivilisten wurden getötet, große Teile der Infrastruktur zerstört.

Insbesondere seit Februar 2018 verschlimmern anhaltende Gefechte die Lage der in Ost-Ghuta lebenden Menschen. Keine zehn Kilometer Luftlinie liegen zwischen der Residenz des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad und der Gegend, die Ost-Ghuta genannt wird, und die bereits seit 2013 belagert wird. Aufgrund blockierter Hilfslieferungen fehlt es an Lebensmitteln, Trinkwasser und Medikamenten.

Im Mai 2017 einigten sich Russland, die Türkei und der Iran auf sogenannte Deeskalationszonen. Diese befanden sich in Ost-Ghuta, Idlib, im Norden von Homs sowie im Süden des Landes. Daraufhin hofften viele syrische Flüchtlinge, in ihre Heimat zurückkehren zu können. Doch die anhaltenden Kampfhandlungen, auch in den Deeskalationszonen, zwangen die Wenigen, die eine Rückkehr wagten, in vielen Fällen erneut zur Flucht und machten darüber hinaus seit Mai 2017 tausende Menschen zu neuen Flüchtlingen.

3. Wie viele Menschen sind innerhalb Syriens vertrieben? Wie viele Menschen warten außerhalb des Landes auf ein Ende des Konflikts?

Mehr als 6 Millionen Syrerinnen und Syrer sind Vertriebene im eigenen Land. Insgesamt 5,6 Millionen Menschen sind ins Ausland geflohen, davon ca. 4,6 Millionen in benachbarte Länder wie Jordanien oder den Libanon geflohen und ungefähr eine Million Menschen hat Europa Asyl beantragt.

4. Wie viele Menschen in Syrien sind auf humanitäre Hilfe angewiesen?

13,1 Millionen Menschen in Syrien sind derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen. Frauen und Mädchen leiden besonders: Sie sind vermehrt geschlechterbasierter Gewalt, früher Verheiratung und Ausbeutung ausgesetzt. Kinder sowie schwangere und stillende Frauen sind zudem stark von Mangelernährung betroffen. 

5. Wie hilft CARE?

CARE ist seit 2013 hauptsächlich durch Partnerorganisationen in Syrien vertreten und konnte seit Beginn des Konflikts mehr als 2,7 Mio. Menschen mit Hilfsmaßnahmen erreichen. Helfer verteilen in Idlib beispielsweise Decken, Matratzen, Lebensmittel und Hygiene-CARE-Pakete. Aufgrund der Eskalation der Lage in Ost-Ghuta musste CARE dort die lebensrettenden Hilfslieferungen vorübergehend einstellen.

Auch außerhalb Syriens setzt sich CARE für syrische Flüchtlinge ein, beispielsweise in Jordanien. Psychosoziale Betreuung von Kindern und die Unterstützung bei dem Aufbau von Wasserinfrastruktur und Hygieneinrichtungen sind Teil der dortigen Hilfe.
An den Grenzen zu Europa und in der Türkei verteilt CARE Soforthilfe- und Lebensmittel-Pakete.
Auch in Deutschland hilft CARE syrischen Flüchtlingen gemeinsam mit Partnern und ehrenamtlichen Helfern bei der Integration.

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