„Das Leben in den Flüchtlingscamps ist hart”, erzählt Souad, die mit ihren Kindern in den Norden von Aleppo geflohen ist und von CARE Unterstützung erhält.

Die intensiven Kämpfe rund um Aleppo haben zahlreiche Menschenleben gefordert. Souad ist eine von Hunderttausenden, die ihre Häuser verloren haben. Sie sind nun auf der Flucht im eigenen Land. Und ihre Lebensbedingungen werden immer schlechter.

Angaben der Vereinten Nationen zufolge sind 6,3 Millionen Syrer Vertriebene im eigenen Land, mehr als eine Million von ihnen leben in Flüchtlingscamps in ganz Syrien verteilt. Vor allem Frauen und Kinder sind betroffen.

Nur noch eine blasse Erinnerung

Vor drei Jahren musste die 45-jährige Souad ihr Dorf östlich von Aleppo verlassen, als es von bewaffneten Milizen eingenommen wurde. Bei einem darauf folgenden Luftangriff wurden ihr Mann und einer ihrer Söhne getötet. Doch Souad blieb keine Zeit zum Trauern. Sie floh mit ihren beiden verbliebenen Söhnen und ihrer Tochter nach Manbij, einer Stadt an der türkischen Grenze.

„Bevor der Konflikt in Syrien ausbrach, haben wir in Würde gelebt. Wir besaßen Felder und Olivenbäume und ich habe viel Geld als Schneiderin verdient”, erzählt Souad. Doch die Erinnerungen an ihr idyllisches Familienleben verblassen, zu sehr werden sie von den schrecklichen Erlebnissen der Flucht überschattet.

In Syrien ist das Risiko, Opfer von Gewalttaten und Ausbeutung zu werden, für Frauen und Kinder besonders hoch. Souads Familie musste ihren gesamten Besitz zurücklassen und hatte große Schwierigkeiten, ihre Grundbedürfnisse zu erfüllen. Drei Monate lang haben sie keinen einzigen Cent, keine Unterstützung erhalten. Sie waren ganz auf sich allein gestellt.

Als CARE begann, Essenspakete an vertriebene Familien aus Aleppo zu verteilen, erhielt auch Souads Familie überlebenswichtige Grundnahrungsmittel wie Reis, Zucker, Öl und Pasta. Mit der Lebensmittelhilfe konnten rund 1.000 Familien erreicht werden, die zur Zeit nördlich von Aleppo auf dem Land leben.

„Das CARE-Paket kommt zur richtigen Zeit, es rettet uns vor dem Verhungern”, sagt Souad dankbar, als sie das Paket entgegen nimmt.

„Wir wünschen uns Frieden”

Viele vertriebene Familien müssen auf der Suche nach einem sicheren Ort immer wieder fliehen, weil die Soldaten weiter vorrücken und sich die Kriegsfront verschiebt. Die vertriebenen Familien können daher keine Arbeit suchen und haben immer weniger Geld für eine Unterkunft. Immer mehr Menschen leben auf engem Raum.

„Obwohl die Lebensbedingungen in den Flüchtlingslagern schlecht sind und wir mehr Unterstützung brauchen, sind wir froh, dass wir hier in Sicherheit sind”, so Souad. „Hoffentlich wird in Syrien bald wieder Frieden einkehren, damit wir nach Hause zurückkehren können und unsere Familie und Freunde wiedersehen.”
 

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