„Erst kam der Sturm. Dann das Wasser. Plötzlich war alles zerstört, was ich ein Leben lang erarbeitet habe“, erzählt Afia, die vor Zyklon Kenneth eine kleine Bäckerei besaß. „Jetzt stehe ich hier. Mein Zuhause ist ein Zelt auf einem Fußballfeld. Aber ich stehe noch. Dafür bin ich dankbar.“
Afia ist eine von über 106.000 Menschen, die CARE in Mosambik bisher erreichen konnte. Helferteams waren Tag und Nacht unter schwierigsten Bedingungen im Einsatz. Weil große Teile der Katastrophengebiete überschwemmt blieben, musste die Hilfe zunächst über eine Luftbrücke erfolgen. CARE baute Notunterkünfte für 12.900 Personen und versorgte 65.000 Menschen mit Nahrungsmitteln und Hilfsgütern. Für 18.000 Menschen verbesserte CARE die Hygiene und Trinkwasserversorgung und half ihnen, sich vor Cholera zu schützen. „Jetzt beginnt für uns die Phase des Wiederaufbaus“, sagt CARE-Nothelferin Ninja Taprogge nach ihrer Reise durch das Katastrophengebiet. „Über 1,8 Millionen Menschen haben durch die Zyklone nicht nur ihr Heim verloren, sondern auch ihre gesamte Lebensgrundlage. Saatgut und Reparatur-Sets zum Wiederaufbau werden jetzt dringend benötigt.“ So wird CARE zunächst 95 zerstörte Schulklassen wieder instand setzen. Bis dahin lernen 20.000 Kinder in 400 CARE-Zeltschulen.
„Naturkatastrophen wie diese brauchen unser langfristiges Engagement“, sagt Sven Harmeling, CARE-Klimaexperte. „Und sie zeigen, was auf uns zukommt, wenn es uns nicht gelingt, den Klimwandel und die Erwärmung der Meere aufzuhalten. Sie verstärken erwiesenermaßen Wetterextreme wie diese in Mosambik.“
Bitte helfen Sie, unsere Hilfe weiter auszubauen.
2 Latrinen-Bausets
Ein großes Wasser-CARE-Paket
Notunterkunft für 6 Familien
CARE-Helferin Ninja Taprogge berichtet einen Monat nach dem Wirbelsturm Idai aus Mosambik:
"4.072 Fälle von Cholera in Mosambik. Innerhalb weniger Tage stieg die Zahl der Menschen, die mögliche Symptome von Cholera aufweisen, rasant an. Wäre ich in Deutschland, würde es sich für mich – so schlimm es klingen mag – wahrscheinlich nur um eine weitere Zahl aus dem Katastrophengebiet im südlichen Afrika handeln. Doch seit gestern bin ich hier in Beira, einer der Regionen in Mosambik, die am stärksten unter den Folgen von Zyklon Idai leidet. Und das verändert alles."
Im ländlichen Mosambik ist die Sanitär- und Abwasserversorgung nicht organisiert. Fäkalien gelangen leicht ins Trinkwasser – mit teils tödlichen Konsequenzen. In 22 Gemeinden baut CARE mit der Bevölkerung flächendeckend sanitäre Anlagen. Jeder Haushalt installiert eine Latrine, 40 zentrale Trinkwasserverteilstellen werden eingerichtet. In den Dörfern gründet und schult CARE Hygienekomitees mit dem Ziel, dass das Trinkwasser vor Ort in Zukunft wirklich sicher ist.
Ein Großteil der Bevölkerung in Mosambik lebt von der Landwirtschaft. Zunehmend unregelmäßige Niederschläge und längere Trockenperioden haben die kargen Ernten in den letzten Jahren um bis zu 30 Prozent gesenkt. In der erntefreien Zeit leiden die Familien Hunger. CARE hilft und organisiert für Kleinbauern "Farmer Field Schools". Hier lernen sie den Umgang mit neuen Anbaumethoden und dürreresistenten Gemüsearten. Mit gutem Saatgut von CARE können sie das Erlernte auf den eigenen Feldern umsetzen.
Lang anhaltende Dürren haben die landwirtschaftliche Produktion Mosambiks stark verringert. Fast 1,5 Millionen Menschen im Land benötigen deswegen humanitäre Hilfe. Um besonders gefährdete Familien vor dem Hunger zu bewahren, verteilt CARE Lebensmittelgutscheine. Sehr arme Haushalte, schwangere und stillende Frauen oder Familien, die durch HIV-erkrankte oder behinderte Mitglieder besonders belastet sind, sollen so in der Lage sein, ihren GrundÂnahrungsmittelÂbedarf zu decken.