Mosambik wird immer wieder von zerstörerischen Wirbelstürmen heimgesucht. Zyklon Eloise war bereits der zweite Wirbelsturm in diesem Jahr und machte Mitte Januar das Zuhause von fast 17.000 Menschen dem Erdboden gleich. Mindestens sieben Menschen kamen ums Leben. CARE konnte dank der Katastrophenvorsorge und Evakuierung die Menschen vor Ort vorbereiten und somit eine noch höhere Zahl an Toten verhindern.
Dennoch sind die Folgen der vergangenen Wirbelstürme für die Menschen in Mosambik immer noch deutlich zu spüren: Vor zwei Jahren hinterließ Zyklon Idai mit 200 Studenkilometern eine Schneise der Verwüstung und zerstörte mehr als 700.000 Hektar Ernte. Fast 100.000 Menschen leben bis heute in notdürftigen Unterkünften und sind schutzlos den durch den Klimawandel zunehmend extremeren Wetterereignissen ausgeliefert.
Auch auf den Alltag wirkt sich Idai bis heute aus, hinzu kommen COVID-19 und weitere Wirbelstürme wie Eloise. So müssen Mädchen und Frauen weitere Wege zurücklegen, um Trinkwasser und Feuerholz zu holen. Mädchen verbringen mehr Zeit mit der Betreuung älterer Familienmitglieder oder ihrer jüngeren Geschwister, weil ihre Mütter arbeiten müssen. Kinder, die ihr Zuhause verloren haben, sind einem erhöhten Risiko von Ausbeutung, Schulabbruch und der Trennung von ihren Familien ausgesetzt.
CARE ist vor Ort und hilft nach Naturkatastrophen mit Nothilfe und verteilt Nahrung an die betroffenen Familien. Nach Zyklon Idai baute CARE 360 temporäre Lernräume und sanierte Klassenzimmer, um sicherzustellen, dass der Unterricht für rund 34.000 Schülerinnen und Schüler fortgesetzt werden kann. Wir stellten außerdem Hygieneartikel und sanitäre Einrichtungen für fast 60.000 Frauen und Mädchen bereit. Dazu gehörten Latrinen, Seifen, Eimer und Damenbinden. Darüber hinaus bietet CARE bis heute Schulungen zu Hygienepraktiken für Freiwillige, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer an. Diese tragen ihr Wissen dann weiter in ihre Gemeinden, wodurch viele weitere Personen davon profitieren.
Bitte helfen Sie, unsere Hilfe weiter auszubauen.
2 Latrinen-Bausets
Ein großes Wasser-CARE-Paket
Notunterkunft für 6 Familien
CARE-Helferin Ninja Taprogge berichtet einen Monat nach dem Wirbelsturm Idai aus Mosambik:
"4.072 Fälle von Cholera in Mosambik. Innerhalb weniger Tage stieg die Zahl der Menschen, die mögliche Symptome von Cholera aufweisen, rasant an. Wäre ich in Deutschland, würde es sich für mich – so schlimm es klingen mag – wahrscheinlich nur um eine weitere Zahl aus dem Katastrophengebiet im südlichen Afrika handeln. Doch seit gestern bin ich hier in Beira, einer der Regionen in Mosambik, die am stärksten unter den Folgen von Zyklon Idai leidet. Und das verändert alles."
Im ländlichen Mosambik ist die Sanitär- und Abwasserversorgung nicht organisiert. Fäkalien gelangen leicht ins Trinkwasser – mit teils tödlichen Konsequenzen. In 22 Gemeinden baut CARE mit der Bevölkerung flächendeckend sanitäre Anlagen. Jeder Haushalt installiert eine Latrine, 40 zentrale Trinkwasserverteilstellen werden eingerichtet. In den Dörfern gründet und schult CARE Hygienekomitees mit dem Ziel, dass das Trinkwasser vor Ort in Zukunft wirklich sicher ist.
Ein Großteil der Bevölkerung in Mosambik lebt von der Landwirtschaft. Zunehmend unregelmäßige Niederschläge und längere Trockenperioden haben die kargen Ernten in den letzten Jahren um bis zu 30 Prozent gesenkt. In der erntefreien Zeit leiden die Familien Hunger. CARE hilft und organisiert für Kleinbauern "Farmer Field Schools". Hier lernen sie den Umgang mit neuen Anbaumethoden und dürreresistenten Gemüsearten. Mit gutem Saatgut von CARE können sie das Erlernte auf den eigenen Feldern umsetzen.
Lang anhaltende Dürren haben die landwirtschaftliche Produktion Mosambiks stark verringert. Fast 1,5 Millionen Menschen im Land benötigen deswegen humanitäre Hilfe. Um besonders gefährdete Familien vor dem Hunger zu bewahren, verteilt CARE Lebensmittelgutscheine. Sehr arme Haushalte, schwangere und stillende Frauen oder Familien, die durch HIV-erkrankte oder behinderte Mitglieder besonders belastet sind, sollen so in der Lage sein, ihren GrundÂnahrungsmittelÂbedarf zu decken.