Klimawandel und Hunger in Simbabwe

In Simbabwe treffen Wetterextreme die Menschen inmitten einer tiefen Wirtschaftskrise. Wegen des Kriegs in der Ukraine und den stark gestiegenen Preisen für Getreide können sich viele Menschen kaum etwas zu Essen leisten. Zuletzt stieg die Zahl derer, denen es an Nahrung fehlt, auf 5,7 Millionen an. Außerdem wurde ein besorgniserregender Anstieg von Gewalt gegen Frauen verzeichnet. Kinder leiden besonders unter der momentanen Lage. Wegen der verschlechterten Lebenssituation der Familien steigen die Fälle von Kinderarbeit und Frühehen deutlich. Hinzu kommen etliche Fälle von Cholera mit bislang 560 Toten. Im Jahr 2023 landete das Land auf dem 10. Platz im jährlichen CARE-Ranking jener Krisen, die in den Medien nicht stattgefunden haben.

Um die Bevölkerung zu unterstützen, verteilt CARE während der Trockenzeit Bargeld und Gutscheine für den Kauf von Nahrungsmitteln an besonders bedürftige Haushalte. Zehntausende Familien, die in Armut leben, erhielten auf diese Weise Hilfe. CARE hat ein System zum Schutz vor sexuellem Missbrauch sowie zur Früherkennung von Unterernährung entwickelt.

Gemeinsam mit lokalen Organisationen arbeitet CARE zudem an Maßnahmen zur besseren Bewältigung von Katastrophen. Mit diesem Projekt wurden mehr als 75.000 Menschen in ländlichen Regionen erreicht. Das Ziel ist es, die Menschen vor Ort selbst in die Lage zu versetzen, schnell zu reagieren.

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So hilft CARE in Simbabwe

Drei Frauen folgen aufmerksam einem Gespräch

Nothilfe Ernährungssicherheit

CARE unterstützt während der Trockenzeit ca. 50.000 Menschen in vier Distrikten in Simbabwe durch die Verteilung von Bargeldhilfen zum Kauf von Lebensmitteln sowie Schutzmaßnahmen für einen sicheren Zugang zu Nahrungsmitteln. Durch die kombinierte Ausgabe von Bargeld und Gutscheinen werden 85% eines monatlichen Nahrungsmittelkorbs im Wert von etwa 11,50 US-Dollar erreicht. Außerdem wurde ein System zum Schutz vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch sowie zur frühen Erkennung von Unterernährung entwickelt.

Eine CARE-Mitarbeiterin mit oranger Weste steht auf einer Wiese, im Hintergrund sitzen Menschen

Katastrophennothilfe

CARE unterstützt lokale Partnerorganisationen in Simbabwe beim Aufbau von Mechanismen zur Minimierung von Katastrophenrisikos. Ziel ist es, die Menschen vor Ort beim Eintritt eines Katastrophenfalls selbst in die Lage zu versetzen, schnell zu reagieren. Damit soll die zeitliche Lücke zwischen Eintreffen von Helfer:innen-Teams und ersten Nothilfemaßnahmen geschlossen werden. Im Fokus der Trainings für unsere lokalen Partner stehen Hilfe-zur-Selbsthilfe-Programme, Nothilfekoordinierung und mehr. 

5,7 Mio.
... Menschen in Simbabwe fehlt es an genügend Nahrung.

Schulbesuch trotz Periode

Die 17-jährige Jennifer lebt in Simbabwe und macht gerade ihren Schulabschluss. Sie wird von Familie, Freund:innen und Lehrkräften als ein starkes und mutiges Mädchen beschrieben, das sich selbstbewusst für ihre Mitschüler:innen einsetzt. Mit großer Sorge beobachtet Jennifer, dass ihre Freundinnen während der Menstruation oft nicht zur Schule gehen.

Im Bezirk Buhera, in dem sie wohnt, leben viele Familien unterhalb der Armutsgrenze. Es ist sehr schwierig für sie, die Schulgebühren für ihre Kinder aufzubringen, geschweige denn Menstruationsprodukte für ihre Töchter zu kaufen. In der Folge bleibt vielen Mädchen der Schulbesuch während ihrer Periode verwehrt.

Die meisten Mädchen an unserer Schule können sich keine Hygieneprodukte leisten und so kommt es vor, dass einige sogar mehr als eine Woche die Schule versäumen. Viele haben weder richtige Hosen noch Damenbinden, also benutzen wir Tücher, die sehr unpraktisch sind. Einmal fiel einem Mädchen in der Klasse während ihrer Periode das Tuch heraus. Sie schämte sich so sehr, dass sie danach während ihrer Periode immer zu Hause blieb, obwohl sie eigentlich gerne zur Schule ging", erzählt Jennifer.  

CARE unterstützt Mädchen wie Jennifer und ihre Familien weltweit mit Menstruations-CARE-Paketen, die Seife, Handtücher, wiederverwendbare Menstruationsprodukte und Unterwäsche enthalten. 

Darüber hinaus informieren CARE-Helfer:innen an Schulen über die Periode sowie Hygienemaßnahmen während der Menstruation. So lernen beide Geschlechter mehr über das Thema Menstruation und bauen damit Vorurteile ab. Langfristig hat dies eine positive Wirkung auf die Geschlechtergleichheit auch für kommende Generationen. Das ist ganz in Jennifers Sinne, die seitdem positive Veränderungen bei sich und ihren Mitschülerinnen beobachtet hat. Offen über das Thema Menstruation sprechen zu können, hat unser Selbstbewusstsein gestärkt. Seitdem wir alle Zugang zu wiederverwendbaren Menstruationsprodukten haben, mussten wir keinen Schultag mehr verpassen”, erzählt sie glücklich. 

Das Mädchen Jennifer steht vor ihrer Schule, die sie dank der Unterstützung von CARE auch während ihrer Periode besuchen kann.
Jennifer und ihre Lehrerin stehen vor ihrem Schulgebäude.