Textilarbeiterinnen: „I made your clothes“
Lesen Sie hier die Geschichten von Textilarbeiterinnen in Südostasien
Lesen Sie hier die Geschichten von Textilarbeiterinnen in Südostasien
Mukta
Mukta ist stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für sexuelle Belästigung in der Bekleidungsfabrik in Bangladesch, in der sie arbeitet. Sie unterstützt Frauen, die sexuell belästigt wurden, und sorgt dafür, dass der Ausschuss Untersuchungen durchführt, damit die Unternehmensleitung geeignete Maßnahmen ergreifen kann.
"Wenn ein Mädchen bei der Arbeit belästigt wird, kann sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrieren, das beeinträchtigt die Qualität des Produkts und wirkt sich auf die gesamte Branche aus."
Ruma
Ruma ist Bekleidungsarbeiterin und Vorsitzende einer Community Worker Association in Bangladesch. Sie setzt sich für die Gleichheit von Frauen ein, zum Beispiel durch die Unterstützung bei der Forderung nach Lohnerhöhungen oder zur Überzeugung der örtlichen Behörden, eine bessere Beleuchtung zu installieren, damit sich die Frauen auf ihrem Heimweg sicherer fühlen.
Chung
Chung arbeitet in einer Textilfabrik in Vietnam und leitet dort die Arbeitersolidaritätsgruppe. Anstatt sich auf externe Untersuchungen zu verlassen, um die Probleme der Textilarbeiter:innen zu beleuchten, nutzte die Gruppe ihre eigenen Kontakte, um zu erfahren, was für die Arbeiter:innen am wichtigsten ist. Chung erörtert dann diese mit der Fabrikleitung und handelt Veränderungen aus, wie z. B. die Verbesserung der Kühlsysteme und die Sicherstellung, dass die Arbeiter:innen nicht zu Überstunden gezwungen werden. Diese Art der Kontaktaufnahme mit der Unternehmensleitung hat dazu beigetragen, die Probleme der Arbeitnehmer:innen besser zu verstehen und nachhaltig zu verbessern.
Mushoumi
Mushoumi ist eine von neun Vorsitzenden in ihrem örtlichen EKATA-Zentrum und unterstützt die 90 Mitglieder ihrer Arbeitersolidaritätsgruppe. Früher sei sie schüchtern gewesen und hätte geschwiegen, wenn sie sah, dass eine andere Arbeitnehmerin belästigt oder ungerechtfertigt entlassen wurde, erzählt sie uns in einem Gespräch. Seit sie sich aber der Gruppe angeschlossen hat, traut sie sich, mit ihren Vorgesetzten am Arbeitsplatz zu sprechen, und ist in der Gemeinde bekannt dafür sich für andere Arbeiter:innen einzusetzen.
Chakrya
ist Compliance-Beauftragte in einer Fabrik in Kambodscha. Sie arbeitet seit drei Jahren mit CARE zusammen, um die Richtlinien gegen sexuelle Belästigung zu verbessern und sicherzustellen, dass Fälle von Belästigung ordnungsgemäß geklärt werden.
"In der Fabrik kam es zu sexueller Belästigung zwischen Arbeiterinnen und Mechanikern; die Mechaniker belästigten Arbeiterinnen, wenn sie Maschinen reparierten. Die Arbeitnehmerinnen, die sexuell belästigt wurden, wussten nicht, an wen sie sich wenden konnten, und dachten, es handele sich nur um eine persönliche Angelegenheit. Sie hatten Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, wenn sie es melden würden.
Trotz des wachsenden Bewusstseins für die positiven Auswirkungen, die es hat, wenn sich Frauen am Arbeitsplatz sicher fühlen, waren viele Fabriken unsicher, wie sie am besten mit Vorfällen von Belästigung am Arbeitsplatz umgehen sollten.
Auch Chakrya hatte anfangs Bedenken Fälle offiziell zu melden, aus Angst dem Ruf der Fabrik zu schaden und somit die Auftragslage zu beeinträchtigen.
"Ich habe Fälle von sexueller Belästigung in der Fabrik vor den Auditoren verheimlicht, weil ich mir nicht sicher war, ob der Prozess, den wir zur Lösung der Fälle durchführten, effektiv war oder nicht. Außerdem hatten wir Angst, dass dies bei der Prüfung aufgezeichnet und uns vorgeworfen werden würde. Wir könnten unseren Ruf verlieren."
Better Factories Cambodia führt regelmäßige Bewertungen von mehr als 550 Fabriken durch, die dem Verband angehören. Es hat die klare Botschaft vermittelt, dass eine transparente Nachverfolgung von Beschwerden und deren Lösung ein weitaus besserer Weg ist, die Einhaltung der Vorschriften zur Verhinderung von sexueller Belästigung nachzuweisen, als Vorfälle einfach zu vertuschen.
Chakryas Fabrik hat mit CARE zusammengearbeitet, um eine klare Politik zu verabschieden, Systeme für die Reaktion auf Vorfälle zu entwickeln und sicherzustellen, dass alle Beschäftigten wissen, dass sexuelle Belästigung nicht toleriert wird.
Chakrya ist Mitglied des Komitees für sexuelle Belästigung in ihrer Fabrik. Wenn ein Fall gemeldet wird, nutzt sie nun das Beschwerdeverfahren und befolgt die festgelegten Schritte zur Aufzeichnung des Vorfalls.
"Ich bin jetzt zuversichtlich, dass ich sexuelle Belästigung in meinem Betrieb verhindern und darauf reagieren kann. Meine Fabrik kann die Beschäftigten schützen und das kambodschanische Gesetz einhalten."
Die neuen Standardarbeitsanweisungen für den Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt und Belästigung in Bekleidungslieferketten enthalten klare Anleitungen zu bewährten Verfahren und Beschwerdemechanismen, einschließlich Ratschlägen, wie das Vertrauen unter den Beschäftigten aufgebaut werden kann. Die Unternehmen können diese Verfahren nutzen, um die Maßnahmen gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz auf allen Ebenen der Lieferkette zu verbessern.
Ihr Unternehmen für nachhaltige Lieferketten
Bei Fragen oder Anregungen kontaktieren Sie mich gerne. Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen.