Berlin, 24. Februar 2022. Anlässlich der jüngsten Entwicklungen in der Ukraine zeigt sich CARE zutiefst besorgt um den Schutz der Menschen vor Ort. 

„Gewalt ist niemals die Lösung. Unsere Gedanken sind bei allen Menschen in den betroffenen Regionen“, sagt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland. „Wir dürfen das menschliche Leid, das durch Kämpfe ausgelöst wird, nicht unterschätzen: Es wird zu mehr Opfern in der Zivilbevölkerung, zu massiven Vertreibungen und zu einem sprunghaften Anstieg des humanitären Bedarfs führen.“ Bereits vor den jüngsten Entwicklungen waren fast drei Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen.  
CARE sorgt sich vor allem um die Situation von Frauen und Mädchen. Sie sind in Konflikten besonders gefährdet, wenn es um geschlechtsspezifische Gewalt, Ausbeutung und unzureichenden Zugang zu lebenswichtigen Gesundheitsdiensten geht. Schwangere und stillende Frauen müssen bereits jetzt in Teilen des Landes auf wichtige Gesundheitsdienste, wie etwa sichere Entbindungsmöglichkeiten verzichten.   

Die Eskalation des Konfliktes wird verheerende Auswirkungen auf die zivile und öffentliche Infrastruktur, wie Wasser, Strom, Verkehr, Märkte und Banken, haben. Die Bewegungsfreiheit der Menschen wird sich weiter einschränken. Auch das kalte Winterwetter und COVID-19 bedeuten für Millionen von Menschen, die Sicherheit suchen, eine große Herausforderung. 

Fakten zur Krise in der Ukraine:  

  • Der Konflikt im Osten des Landes befindet sich im achten Jahr und war 2020 und 2021 auf der CARE-Liste der 10 Krisen, die am wenigsten Aufmerksamkeit bekommen.  
  • Über 300.000 Menschen mussten bereits vor der jüngsten Eskalation von Gewalt fliehen. 
  • Fast drei Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe, mehr als die Hälfte von ihnen befindet sich in den Regionen Donezk und Luhansk.  
  • Um humanitäre Hilfe für die am stärksten vom Konflikt betroffene Bevölkerung zu leisten, wurden laut den Vereinten Nationen für das Jahr 2022 fast 170 Millionen Euro benötigt, dieser Hilfsplan ist bislang nur zu 9 Prozent finanziert.