Tschad: Eine vergessene Krise

Im Tschad leben derzeit über 700.000 Vertriebene. Zusätzlich suchen tausende Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik und dem Sudan Schutz vor Gewalt und Terror. Die Vertreibungen belasten nicht nur die Geflohenen, sondern stellen auch Aufnahmegemeinden vor extreme Herausforderungen. Über die Hälfte der Flüchtlinge sind KinderViele haben unterwegs unfassbares Leid erfahren, wurden von ihren Familien getrennt und sind jetzt auf sich allein gestellt. Die meisten von ihnen bringen sich in der Region um den Tschadsee in Sicherheit, doch dort mangelt es an allem.

Große Armut, geringe landwirtschaftliche Produktion, begrenzter Zugang zu Trinkwasser sowie mangelnde Infrastruktur für Sanitär- und Gesundheitsversorgung machen die Situation für Bewohner:innen und Geflüchtete unerträglich.

CARE hat 1,2 Millionen Menschen in der Tschadseeregion erreicht, etwa 11 Prozent der betroffenen Bevölkerung. In Zusammenarbeit mit lokalen Partnern versorgt CARE die Menschen mit Nahrungsmitteln, Geld, Unterkünften, sauberem Wasser, Hygieneartikeln und reproduktiven Gesundheitsdiensten.

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So hilft CARE im Tschad

Eine CARE-Helferin klärt Bauern über angepasstes Saatgut auf

Resilienz: Gewappnet gegen Krisen

Eine große Bedrohung für die Bevölkerung in der Region ist der sich verschärfende Klimawandel, der unter anderem zur Austrocknung des Tschadsees führt. Um Nahrungsmittelkrisen entgegenzuwirken, führt CARE vielfältige Maßnahmen zur Klimaanpassung und zur Stärkung der Resilienz durch. So werden u.a. die landwirtschaftliche Produktion diversifiziert, gemeinschaftliche Getreidebanken eingerichtet und angepasstes Saatgut verteilt. Damit wirkt CARE dem Mangel an Nahrungsmitteln entgegen und fördert eine ausgewogenere Ernährung. CARE organisiert außerdem Ernährungs- und Hygienetrainings, schult in Katastrophenvorsorge, unterstützt lokale Behörden bei der Erstellung von Notfallplänen und fördert die Gründung von Kleinspargruppen.

Frauen in bunter Kleidung gucken ernst

Schutz vor geschlechterbasierter Gewalt

CARE bietet Soforthilfe zur angemessenen Versorgung von Flüchtlingen und armen Haushalten der lokalen Bevölkerung, die durch die Krise in der Zentralafrikanischen Republik direkt oder indirekt betroffen sind. Zusammen mit lokalen Partnern baut CARE Unterkünfte für 2000 Haushalte und versorgt diese sowie 560 weitere Familien mit Haushaltsgegenständen versorgt. Durch die Einrichtung von sicheren Räumen und die Stärkung von Gemeinschaftsstrukturen schaffen CARE-Helfer:innen und Freiwillige ein Umfeld, das vor geschlechtsspezifischer Gewalt schützt und Geschlechtergerechtigkeit unterstützt.