Deshalb ist der Weltmädchentag wichtig

Mädchen und junge Frauen sehen sich auch im Jahr 2024 noch immer mit Diskriminierung und Gewalt  konfrontiert. Aus diesem Anlass wurde der internationale Mädchentag von der UNO im Jahr 2012 offiziell initiiert, um auf die strukturelle Benachteiligung hinzuweisen und diese zu thematisieren.

Zum Weltmädchentag können wir Solidarität mit Mädchen zeigen, indem wir uns informieren, freiwillig engagieren oder spenden. 

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Warum braucht es einen Weltmädchentag?

Eine Frau sitzt an einer Wand und legt traurig die Hände an den Kopf.

Der Weltmädchentag wurde 2012 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um auf die Rechte von Mädchen aufmerksam zu machen und deren Gleichstellung zu fördern. Trotz der Tatsache, dass weltweit etwa genauso viele Mädchen wie Jungen geboren werden, haben Mädchen oft schlechtere Zukunftschancen. Viele Mädchen haben eingeschränkte Freiheiten, bekommen weniger Zugang zu Bildung und sind häufiger von Gewalt oder Diskriminierung betroffen.

Der Weltmädchentag soll helfen, die gesellschaftlichen und kulturellen Barrieren abzubauen, die Mädchen daran hindern, ihr volles Potenzial zu entfalten. An diesem Tag wird auf die Fortschritte, aber auch auf die bestehenden Herausforderungen in der Förderung von Mädchenrechten hingewiesen.

Bildung bleibt für Millionen Mädchen unerreichbar

Eine Schülerin blickt in die Kamera und lächelt, im Hintergrund sind weitere Schülerinnen zu sehen.

Bildungshürden für Mädchen

Der Zugang zu Bildung ist in vielen Ländern wie beispielsweiseAfghanistan, Bangladesch oder dem ostafrikanischen Subsahara-Raum keine Selbstverständlichkeit. Diese Länder und Gegenden zählen zu den Regionen, in denen Mädchen besonders unter Bildungshürden leiden. 

Besonders auffällig ist die Korrelation zu Armut, ländlichen Gegenden und Krisen. So werden junge Frauen und Mädchen, die in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen, aus strukturschwachen Umgebungen stammen oder eine Behinderung haben, im Vergleich zu Jungen vermehrt von der Schule genommen. Besonders in Krisensituationen wie Kriegen oder Naturkatastrophen sind Mädchen mehr als doppelt so häufig davon betroffen, nicht mehr zur Schule gehen zu können, wie Jungen. Am Weltmädchentag soll dieser Missstand öffentlichkeitswirksam beleuchtet werden, um Mädchen langfristig mehr Perspektiven zu geben. 

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Millionen Mädchen im Grundschulalter gingen 2020 weltweit nicht zur Schule

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Millionen Jungen im Grundschulalter gingen 2020 weltweit nicht zur Schule

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Prozent der 15- bis 19-jährigen Mädchen und jungen Frauen gingen weltweit weder zur Schule noch zur Arbeit

Ein Mädchen sitzt lächelnd auf der Schulbank.

Bildung – Ein Faktor gegen Kinderehe

Der Zugang zu Bildung ist über die Perspektive auf ein eigenständiges Leben hinaus auch eine Prävention gegen Kinderehe und Zwangsheirat. Wie Statistiken zeigen, sinkt die Wahrscheinlichkeit für eine Frühehe mit jedem Jahr, das Mädchen auf einer weiterführenden Schule verbringen, um 5 Prozent.

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Zwangsheirat ist in vielen Ländern immer noch Alltag

Junge Mutter mit Baby auf ihrem Rücken

Mädchen in Kinderehen

Trotz eines gesetzlich festgeschriebenen Mindestalters in den meisten Ländern, kommt es immer noch oft dazu, dass Mädchen weit häufiger als Jungen bereits im Kindesalter verheiratet werden. Hier sind betroffene Mädchen meistens viel jünger als ihre Ehemänner. Mit circa 81 Prozent lässt sich ein Großteil der minderjährig verheirateten Mädchen und Frauen in Süd- und Ostasien, Nord- und Subsahara-Afrika, Lateinamerika sowie dem Nahen Osten  lokalisieren. Von Kinderehen sind sind weltweit schätzungsweise 650 Millionen Mädchen und junge Frauen betroffen. Der Weltmädchentag soll dabei für ein verstärktes Bewusstsein in Bezug auf verfrühte Eheschließungen sorgen und langfristig bewirken, dass Mädchen mehr Schutz erfahren.

 

Im Flüchtlingscamp in Bangladesch trägt Hamida ihre mangelernährte Schwester Bushra auf dem Arm.

Konsequenzen verfrühter Schwangerschaften

Fast 15 Prozent der Schwangeren weltweit sind unter 18 Jahre alt. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf fehlende Verhütungsmittel und mangelnde Aufklärung. Verfrühte Schwangerschaften wirken sich massiv auf die persönliche Entwicklung aus. So brechen viele schwangere Mädchen ihre schulische Laufbahn ab. Dies wiederum hat oft eine soziale Ausgrenzung, Zwangsehe oder Perspektivlosigkeit zur Folge. Zudem entstehen gerade in Ländern mit einem niedrigen Standard im Gesundheitssystem oft erhebliche Probleme bei der Geburt und damit Gefahren für das Leben von Mutter und Kind. So gehören Todesfälle bei der Geburt ebenso wie Tuberkulose zu den weltweit häufigsten Todesursachen.

 

650 Mio.
Mädchen werden weltweit vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet.
Mehr erfahren

Strukturelle Benachteiligung von Mädchen

Hodan und ihr Baby in der CARE-Gesundheitsklinik.

Innerhalb der Familie sind Mädchen im Vergleich zu Jungen schon im Alter zwischen fünf und neun Jahren viel stärker in den Haushalt und elterliche Aufgaben eingebunden. Hiervon sind sie rund 30 Prozent häufiger betroffen als Jungen der selben Altersklasse. Dieses Verhältnis verhärtet sich mit zunehmendem Alter. So müssen jugendliche Mädchen doppelt so viele Aufgaben im Haushalt übernehmen wie ihre männlichen Altersgenossen. Diese vorgefertigten Aufgabenbereiche sorgen dafür, dass Mädchen sich schon im jungen Alter in vielerlei Hinsicht unterordnen müssen und wenig Chancen auf Unabhängigkeit haben.

CARE will am Weltmädchentag daran erinnern, dass es wichtig ist, für die Gleichberechtigung von Mädchen und Frauen einzutreten und deren gesellschaftliche Situation zu verbessern. 

 

 

Geschlechterspezifische Gewalt thematisieren

Eine Frau steht mit dem Rücken zur Kamera, guckt aus dem Fenster und hält ein buntes Tuch

Formen geschlechterspezifischer Gewalt

Geschlechterspezifische Gewalt richtet sich aufgrund des biologischen oder sozialen Geschlechts gegen eine Person. Dies umfasst alle Formen von körperlichem, sexualisiertem, psychischem und wirtschaftlichem Zwang. Geschlechterspezifische Gewalt wird als Menschenrechtsverletzung anerkannt. Von dieser Form der Gewalt sind vor allem Frauen und Mädchen überproportional betroffen. CARE unterstützt Frauen und Mädchen weltweit in ihrem Kampf für umfassende und gleiche Menschenrechte

 

 

Genitalverstümmelung bekämpfen

Weibliche Genitalverstümmelung umfasst alle Praktiken, bei denen das äußere weibliche Genital teilweise oder vollständig entfernt wird sowie andere medizinisch nicht begründete Verletzungen an diesem. Neben extremen körperlichen und psychischen Schmerzen birgt diese Praktik viele langanhaltende gesundheitliche Risiken, im schlimmsten Fall den Tod. Die meisten Mädchen erleiden diese Gewalt, bevor sie das fünfte Lebensjahr vollendet haben.

Der Begriff der weiblichen Genitalverstümmelung macht nicht nur die schwerwiegende Menschenrechtsverletzung dieser Praktik deutlich, sondern unterstreicht auch, dass diese nicht mit der Beschneidung bei Jungen und Männern zu vergleichen ist. CARE setzt sich mit der Stärkung der gesellschaftlichen Stellung von Mädchen gegen diese grausame Praktik ein.

 

CARE unterstützt Mädchen weltweit

Die Prävention von Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist ein zentraler Schritt zur Stärkung ihrer Rechte und zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter. CARE arbeitet in mehr als 100 Ländern daran, veraltete Denkstrukturen aufzubrechen und speziell Mädchen über stereotype Rollenbilder, ihre Rechte und Gleichberechtigung zu informieren. Überlebende von physischer und sexualisierter Gewalt erhalten durch CARE Zugang zu medizinischer und psychosozialer Unterstützung, um ihnen eine sichere Zukunft zu ermöglichen.

Darüber hinaus bietet CARE jungen Frauen und Mädchen verschiedene Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Unabhängigkeit, sei es durch eine Ausbildung oder die Teilnahme an Kleinspargruppen. CARE unterstützt sie auch in der Landwirtschaft, etwa durch die Vergabe von Saatgut, um ihnen zu helfen, eine stabile Lebensgrundlage aufzubauen. In Krisengebieten arbeiten CARE und Partnerorganisationen daran, Mädchen in sicheren Schutzräumen unterzubringen und sie mit Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser sowie Hygieneartikeln zu versorgen.

Ein starkes „Nein“ zur Zwangsehe

Wie CARE Seniya in Äthiopien unterstützt

Seniya ist Mitglied einer von CARE und Partnern gegründeten Spargruppe in Äthiopien, die aus 30 jungen Frauen und Mädchen besteht. Die Gruppe verwaltet mehrere Geldkassetten, mit denen die Mitglieder der Spargruppe Kredite aufnehmen können, um ein eigenes Unternehmen aufzubauen oder finanziell schwierige Zeiten zu überstehen.

Seniya hat sich mit einem Kredit aus der CARE-Kleinspargruppe mehrere Hühner und Ziegen gekauft. Mit dem Verkauf von Eiern und Ziegenmilch baut sie sich nach und nach ein regelmäßiges Einkommen auf. Neben der finanziellen Sicherheit bietet die Kleinspargruppe den jungen Frauen auch einen Raum für persönliche Begegnungen. In diesem geschützten Umfeld können die Mitglieder offen über ihre Probleme sprechen und sich austauschen.

Viele der jungen Frauen leben seit ihrer Kindheit in arrangierten Ehen und haben bereits Kinder, wobei es sich in den meisten Fällen um Zwangsehen handelt. Etwa die Hälfte der Mädchen wurde verheiratet, bevor sie 18 Jahre alt waren. Auch Seniya erhielt mit nur 16 Jahren ein Heiratsangebot, das sie damals ablehnte:

„Ich bin das älteste Kind von neun Geschwistern. Die Geschichten meiner Mutter und von Freundinnen, die früh geheiratet haben und schwierige Geburten durchmachen mussten, haben mir große Angst bereitet. Aus diesem Grund habe ich mutig Nein zur Frühehe gesagt.“

Seniya umarmt eine Ziege.

Von anderen lernen

Seniyas Mutter, die selbst mit 15 Jahren heiraten musste und früh Kinder bekam, unterstützt ihre Tochter und dient gleichzeitig als lehrreiches Beispiel. Seniya kann sehen, wie schwierig das Leben junger Mütter in Zwangsehen ist. Seniya hat durch das in der Gruppe geförderte Selbstbewusstsein den Wunsch, sich weiterzuentwickeln und ihre Ziele zu erreichen. Sie sagt dazu:

„Ich möchte ein Bewusstsein schaffen und andere Mädchen darin bestärken, nicht zu früh zu heiraten, sondern erst finanziell unabhänig zu werden. Ich selbst bin so froh, dass ich dank CARE eine Chance auf Unabhängigkeit habe.“

Seniya und ihre Familie.

Unterstützen Sie Mädchen wie Seniya

Jedes Mädchen verdient die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Ihre Unterstützung ermöglicht die Förderung von Mädchen in wichtigen Bereichen wie Bildung, Gesundheit, wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Schutz vor Gewalt – 365 Tage im Jahr. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass Mädchen wie Seniya die Ressourcen und Möglichkeiten erhalten, die sie benötigen, um ihre um ihre Rechte und Freiheiten zu wahren.

Unterstützen Sie die Rechte von Mädchen in Not!

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