Jahresrückblick 2024
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Menschen waren 2024 Teil von CARE-Projekten
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CARE-Projekte gab es 2024 weltweit.
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In so vielen Ländern war CARE 2024 aktiv.
CARE sagt Danke!
Krieg in der Ukraine, im Nahen Osten und dem Sudan, globaler Hunger und die Auswirkungen der Klimakrise: Auch 2024 sah sich die Welt mit einer Vielzahl an Krisen konfrontiert, auf die es für CARE zu reagieren galt.
Seit der Eskalation des Krieges in der Ukraine kämpfen inmitten zerstörter Strom- und Wasserversorgung sowie einem akuten Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln rund 14,6 Millionen Menschen ums Überleben. In Gaza sind 1,11 Millionen Menschen – die Hälfte der Bevölkerung – von Hunger betroffen. Unterdessen spitzt sich die humanitäre Krise im Sudan weiter zu. Mehr als 18.000 Menschen wurden bereits getötet, 33.000 verletzt und zehn Millionen vertrieben – davon sieben Millionen innerhalb des Landes.
Auch die Auswirkungen der Klimakrise wurden 2024 deutlich. Anfang des Jahres kam es in der Demokratischen Republik Kongo zu schweren Überschwemmungen. Im September verwüstete ein Tropensturm große Teile Südostasiens und in Teilen Afrikas kommt es immer wieder zu langen Dürreperioden. Gleichzeitig dauert der Wiederaufbau nach Katastrophen wie in der Türkei, Syrien, Marokko oder Libyen weiter an.
Und auch innenpolitisch ist CARE mit Herausforderungen konfrontiert: Die massiven Kürzungen in der humanitären Hilfe und der Entwicklungszusammenarbeit stehen im Widerspruch zu den steigenden Bedarfen. Mit unserer Advocacy-Arbeit gehen wir dagegen an und erinnern immer wieder an die internationale Solidarität innerhalb der globalen Staatengemeinschaft.
Blicken Sie mit uns zurück auf das Jahr 2024 und erfahren Sie, wie CARE dank Ihrer Unterstützung konkret helfen konnte. Vielen Dank, dass Sie an unserer Seite sind!
Damals und heute ...
Unser Fokus 2024
Durch eine Vielzahl an Krisen und Katastrophen sind Millionen von Menschen auf der ganzen Welt auf humanitäre Hilfe angewiesen. CARE setzte 2024 in 121 Ländern Projekte um und half Betroffenen. Hier ist eine Auswahl jener Themen und Kontexte, die uns im vergangenen Jahr am meisten beschäftigt haben.
Krieg in der Ukraine
Auch fast drei Jahre nach der Eskalation des Krieges in der Ukraine ist eine Entspannung der humanitären Situation nicht in Sicht. Inmitten zerstörter Strom- und Wasserversorgung sowie einem akuten Mangel an Medikamenten und Lebensmitteln kämpfen 14,6 Millionen Menschen ums Überleben. Fast 3,7 Millionen Menschen wurden innerhalb ihres Landes vertrieben. Der Fokus unserer Arbeit liegt nach wie vor auf Nothilfe. Gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort werden beispielsweise Fenster, Dächer und Türen von beschädigten Gebäuden repariert, außerdem Lebensmittel, Hygienepakete, Trinkwasser und Bargeld verteilt
Ein weiterer Fokus liegt auf psychosozialer Unterstützung. Dazu stellen wir Unterkünfte und sichere Räume für Familien und Frauen zur Verfügung und unterstützen Überlebende von geschlechtsspezifischer und konfliktbedingter Gewalt.
Der Krieg in der Ukraine geht weiter, doch wir bleiben vor Ort und leisten Hilfe. Hier können Sie für die Ukrainehilfe spenden:
Humanitäre Katastrophe im Sudan
Die Not im Sudan ist groß, der bewaffnete Konflikt nimmt immer größere Ausmaße an. Viele Menschen sind deshalb gezungen, ihre Heimat zu verlassen und fliehen entweder innerhalb des Landes oder in benachbarte Staaten wie dem Tschad oder Südsudan. Dort angekommen ist die Situation weiterhin angespannt: Es gibt nicht genuag sauberes Wasser, die Geflüchtetencamps sind überfüllt und es gibt kaum Perspektiven. Besonders betroffen sind hier Frauen und Kinder, die besonders von Armut bedroht sind. Zusätzlich verschlimmert die Klimakrise die Situation vieler Menschen, da Unwetter stärker werden und Ernten ausfallen.
Trotz der eskalierenden Gewalt in dem Land, die die Arbeit von Hilfsorganisationen erschwert, konnte CARE in fünf sudanesischen Bundesstaaten über 1,2 Millionen Menschen durch Ernährungsprogramme und medizinische Unterstützung erreichen.
Hungerkrise in Gaza
Die humanitäre Situation in Gaza ist nach wie vor dramatisch und die Arbeit vor Ort gestaltet sich schwierig. Nichtsdestotrotz setzt CARE seine etablierte Hilfe in der Region fort und konnte bereits 310.000 Menschen mit Nothilfe erreichen. Dazu zählen rund 16.000 Hygiene-Pakete und rund 158.000 Liter Trinkwasser, die im Gazastreifen verteilt wurden. Zusätzlich konnten wir rund 183.000 Menschen mit medizinischer Hilfe und 40.000 Personen mit Baumaterial für Notunterkünfte versorgen. Darüber hinaus beteiligten wir uns in einem Gesundheitszentrum in Deir Al-Balah an einer Impfkampagne gegen das hochansteckende Polio-Virus, was sich vor allem unter Kindern verbreiten drohte.
CARE bleibt mit seinen Teams vor Ort und leistet Nothilfe.
Tropensturm in Südostasien
Mitte September kommt es in weiten Teilen Südostasiens zu einem schlimmen Tropensturm. Der Taifun Yagi hat in mehrere Regionen von Vietnam, den Philippinen, Laos, Thailand und Myanmar eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehr als 20 Millionen Menschen waren betroffen und rund 200 Menschen sind ums Leben gekommen. Zahlreiche Häuser, Schulen und Krankenhäuser wurden zerstört, unzählbar viel Ackerland vernichtet. Die immer häufigeren und intensiveren Taifune erschweren die Erholung von solchen Katastrophen für die Menschen erheblich. CARE setzt daher auf den Aufbau von Resilienz und schult im Umgang mit solchen Extremwetterereignissen, die der Klimawandel immer weiter verstärkt.
Taifun Yagi wirkt in Südostasien noch nach. Unterstützen Sie die Menschen mit Ihrer Spende!
Drohende Haushaltskürzungen
CARE engagiert sich nicht nur in Ländern des Globalen Südens, sondern setzt sich auch hierzulande auf politischer Ebene für die Rechte von Frauen und Mädchen, ihre Beteiligung an der Lösung humanitärer Notlagen und gegen den Klimawandel ein. So nahmen wir dieses Jahr besonders die massiven Kürzungen in der humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit in den Blick. Denn: Diese Kürzungen stehen dem gestiegenen Bedarfen und den weltweiten Krisen und Konflikten sowie der humanitären Verpflichtung Deutschlands diametral entgegen. Es wurden zahlreiche Gespräche mit Politker:innen geführt und die Möglichkeiten zum öffentlichen Protest genutzt. Besonders hervorzuheben ist dabei die Kampagne #LuftnachOben, bei welcher wir gemeinsam mit 24 weiteren NGOs Flagge - bzw. Rotstift - vor dem Kanzleramt gezeigt haben.
Wir bleiben auch in 2025 laut und geben jenen Menschen eine Stimme, die sie hierzulande nicht selbst erheben können.
Eskalation im Libanon
Auch der Libanon kam 2024 nicht zur Ruhe. Inmitten einer Finanz- und Wirtschaftskrise, unter der die libanesische Bevölkerung nach wie vor leidet, trafen bewaffneten Konflikte die Menschen hart. Rund eine Millionen Menschen mussten innerhalb des Landes fliehen. Zahlreiche Notunterkünfte hatten schon nach kurzer Zeit keinerlei Kapazitäten mehr, weshalb viele Menschen auf der Straße oder in Parks schlafen mussten. Die Situation ist insbesondere für Frauen und Mädchen schwierig, weil sie einem besonders hohen Risiko an geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind. CARE unterstützt die Menschen vor Ort mit Nothilfe und verteilt Nahrung, Hygienepakete und Lebensmittel.
Hier können Sie für die CARE-Hilfe im Libanon spenden:
Machtwechsel in Syrien
Nach dem Sturz von Baschar al-Assad stehen Millionen Menschen in Syrien vor einer unsicheren Zukunft. Schätzungsweise acht Millionen Syrer:innen sind innerhalb des Landes vertrieben und über 16 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. CARE unterstützt seit 2013 gemeinsam mit lokalen Partnern die notleidende Bevölkerung, insbesondere Frauen und Mädchen. Im letzten Jahr erreichte CARE über 3,5 Millionen Menschen mit Nothilfe, darunter Lebensmittel, Winterkleidung und Hygieneartikel. Angesichts des bevorstehenden Winters und der immensen Herausforderungen fordert CARE flexible internationale Unterstützung für humanitäre Hilfe und den Wiederaufbau, um den Menschen langfristige Perspektiven zu bieten.
Unsere Syrienhilfe geht auch in 2025 weiter, wir lassen die Menschen in diesen unsicheren Zeiten nicht im Stich.
Das CARE Jahr in Bildern
Unser Fokus auf Frauen und Mädchen: Drei Gründe (von vielen)
Sichere Schwangerschaft
Schwangere Frauen sind in Krisensituationen besonders gefährdet, da es häufig an grundlegender medizinischer Versorgung mangelt. In vielen Fällen fehlen steriles Werkzeug, ausgebildetes medizinisches Personal und sichere Geburtsmöglichkeiten. Oft müssen Frauen ohne die Betreuung durch Ärzt:innen oder Hebammen entbinden, was das Risiko schwerwiegender Komplikationen für Mütter und Babys erheblich erhöht. CARE setzt sich weltweit mit lokalen Partnern dafür ein, Schwangeren in Krisengebieten Zugang zu sicherer Geburtshilfe zu ermöglichen. Dazu gehören die Schulung von medizinischem Personal, die Bereitstellung dringend benötigter Ausstattung und die Organisation mobiler Gesundheitsdienste.
Verantwortung für sich und andere
Frauen betreuen in Krisensituationen oft als Einzige Kinder und Angehörige. Diese zusätzlichen Aufgaben und Perspektiven werden aber bei der Planung von Nothilfemaßnahmen oft vergessen. CARE wendet daher das Modell „Women Lead in Emergencies" an, um die Beteiligung und Führung von Frauen in der humanitären Hilfe zu stärken. Unter anderem bietet CARE gezielte Schulungen für Helferinnen an, die verschiedene Themen abdecken, von Empowerment über das Risiko des Menschenhandels bis hin zu rechtlichen Fragen für Binnenvertriebene und ihre Familien.
Geschlechtsspezifische Gewalt
Jede dritte Frau weltweit erlebt im Laufe ihres Lebens physische, sexualisierte oder psychische Gewalt. In Konflikten und Krisensituationen sowie durch gesellschaftliche Ungleichheiten nimmt diese Gewalt zu. CARE bekämpft die Ursachen dieser Gewalt duch Förderung von Gleichberechtigung und unterstützt außerdem Betroffene: Wir bieten medizinische und psychosoziale Hilfe, klären über Rollenbilder auf und unterstützen Frauen dabei, finanzielle Unabhängigkeit, etwa durch Unternehmerinnentum und Spargruppen, zu erlangen, um ein selbstbestimmtes Leben in Sicherheit und Würde zu führen.
Breaking the Silence
Krisen wie in der Ukraine, im Libanon oder dem Sudan sind medial sehr präsent. Auch wir von CARE veröffentlichen zahlreiche Beiträge aus diesen Regionen und stellen unsere Arbeit vor. Doch in vielen anderen Ländern abseits der medialen Aufmerksamkeit sind Menschen von bewaffneten Konflikten oder den Auswirkungen des Klimawandelts betroffen und ebenfalls auf Hilfe angewiesen. CARE unterstützt Menschen auch in diesen Kontexten und veröffentlicht jedes Jahr seinen CARE-Krisenreport, welcher einen Fokus auf jene Krisen legt, die medial kaum Erwähnung finden.
CARE verleiht Millenniumspreis an Maria Furtwängler
Bereits zum achten Mal ehrten wir mit dem Millenniumspreis herausragende Persönlichkeiten, die sich besonders um die Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele verdient gemacht haben. Die diesjährige Preisträgerin war die Schauspielerin Dr. Maria Furtwängler. Als Gründerin der MaLisa-Stiftung setzt Maria Furtwängler ihr Wissen als ausgebildete Ärztin und ihre Reichweite als populäre Schauspielerin dazu ein, Ungleichheiten zu bekämpfen und Menschen, vor allem Frauen und Mädchen, ein Leben in Würde und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Neben der Geschlechtergerechtigkeit ist ihr der Kampf gegen die Auswirkungen des Klimawandels ein zentrales Anliegen.
Die Laudatio bei der Preisverleihung sprach Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze. Überreicht wurde der Preis von Prof. Dr. Rita Süssmuth, Schirmherrin von CARE Deutschland.
Zusammen verändern wir die Welt!
Allen Menschen, die CARE auch dieses Jahr begleitet und unterstützt haben, danken wir von Herzen. Wir wünschen Ihnen Glück und Zuversicht für 2025!
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CARE leistet unparteiliche humanitäre Hilfe dort, wo akute Not herrscht. Gleichberechtigung für alle Geschlechter ist uns eine Herzensangelegenheit. Die Klimakrise ist schon lange dort Realität, wo die Menschen am wenigsten dazu beigetragen haben und sich kaum selbst vor den Auswirkungen schützen können. Mehr zu unseren Schwerpunkten: