Regelmäßig spenden und nachhaltig helfen!

Dauerspender:in werden

Mosambik, Afrika Klimawandel, Frauen und Mädchen

Dürre in Mosambik - Bewältigungsstrategien von Frauen & Mädchen

Bericht: „Hope dries up?“

November 2016. Frauen und Mädchen in Mosambik haben der bereits seit zwei Jahren andauernden Dürre kaum noch etwas entgegenzusetzen. Das ist das Ergebnis der CARE-Studie „Hope dries up? Women and Girls coping with Drought and Climate Change in Mozambique“, die in der Provinz Inhambane erhoben wurde. Die aktuelle Dürre ist die schlimmste seit 35 Jahren, ausgelöst durch ein besonders starkes El Niño-Phänomen, das im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung steht. Die Studie zeigt: Bis zu 80 Prozent der Familien können demnach nur noch ein oder zwei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Geschätzte zehntausende Kinder leiden unter akuter Mangelernährung.

Grund zur Sorge bereitet unter anderem das Ergebnis der Studie, dass sich immer mehr Frauen und Mädchen für Geld und Essen prostituieren. Sie setzen sich damit in der ohnehin schon dramatischen Lage zusätzlichen Gefahren aus.

Außerdem steigt auch die Anzahl an Kinderehen. Familien versuchen so, ihre Mädchen außer Haus versorgt zu wissen und von der Mitgift ihre jüngeren Kinder zu ernähren.

Die CARE-Studie zeigt jedoch auch, dass Gemeinden besser auf die Dürremonate vorbereitet sind, wenn sie etwa neue landwirtschaftliche Methoden anwenden, verbessertes Saatgut und alternative Einkommensmöglichkeiten nutzen.

Weitere wichtige Ergebnisse der Studie:

- Es lässt sich ein neuer Migrationstrend feststellen. Viele Männer, die üblicherweise in Südafrika für einige Zeit in den Minen und auf Farmen arbeiten, können aufgrund der Auswirkungen der Dürre, die auch das Nachbarland stark getroffen hat, nicht ausreichend Geld an ihre Familien zurückschicken. Daher verlassen nun auch viele Frauen ihre Dörfer, um anderswo Arbeit zu finden. Kinder werden häufig in Obhut der Großeltern gelassen. 70 Prozent der Männer und Frauen gaben als Gründe für ihre Auswanderung mangelndes Essen und Trinkwasser an.

- Alte und neue Überlebensstrategien haben weitreichende Folgen für die Umwelt und Gesundheit der Menschen: Viele Familien beginnen mit der Produktion und dem Verkauf von lokalem Bier, um Geld zu verdienen. Manche ernähren ihre Kinder unter anderem mit Bier, um deren Hunger zu lindern. Bereits vor der Dürre beinhalteten die Anpassungsstrategien saisonale Migration und die Produktion von Holzkohle, die CO2-intensiv ist.

- Frauen und Mädchen haben auch weniger Wasser für ihre Monatsblutung zur Verfügung. Traditionell als Damenbinden verwendetes pflanzliches Material ist rar geworden. Viele Frauen und Mädchen können sich keine industriell hergestellten Binden leisten und weichen deswegen auf rauere Blätter oder Sandpäckchen aus.

Zurück zur Übersicht

Dürre in Mosambik - Bewältigungsstrategien von Frauen & Mädchen

0

Downloadliste

Portraitaufnahme von Sarah Easter in der Ukraine.
CARE-Stories

Sarah Easter im Einsatz für CARE

Weiterlesen