
„Suffering in Silence": Zehn humanitäre Krisen, die 2021 keine Schlagzeilen machten
Januar 2022. UN-Generalsekretär António Guterres sprach im Sommer 2021, angesichts der Zunahme schwerer und lang andauernder humanitärer Notlagen, von einem „Orkan humanitärer Krisen“. Aber die große Not vieler Menschen schaffte es nicht immer in die Schlagzeilen. Die sechste Ausgabe des CARE-Berichtes "Suffering in Silence" beleuchtet humanitäre Krisen, über die weltweit am wenigsten berichtet wurde. 2021 setzte nicht nur die COVID-19-Pandemie denjenigen Gesellschaften, die schon zuvor geschwächt waren, besonders zu. Auch der Klimawandel triggerte weiter Armut, Migration, Ernährungsunsicherheit, Hunger – und nicht zuletzt den Kampf um die Verteilung von knapper werdenden Ressourcen.
CARE und weitere Hilfsorganisationen arbeiten intensiv daran, Hilfe an schwierig zu erreichende Orte zu bringen. Um eine sinnvolle Veränderung zu bewirken, müssen alle Akteure zusammenarbeiten. „Suffering in Silence“ ist ein Aufruf an die globale Gemeinschaft, Menschen, die kaum Aufmerksamkeit erhalten, zu helfen, für sie einzustehen und ihren Stimmen Gehör zu verleihen.
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Weitere Informationen und die Reports der Vorjahre finden Sie auf unserer Themenseite "Vergessene Krisen".
Wirkungsbericht 2020
September 2020. Alle CARE-Projekte haben den Anspruch, die Lebenssituation unserer Zielgruppen nachhaltig zu verbessern. Deshalb verpflichtet sich CARE, einen ganzheitlichen Wirkungsansatz zu implementieren und dazu zu berichten. Im Deutschland setzt CARE bereits seit fünf Jahren Maßnahmen zum Interkulturellen Lernen und zur Integration zugewanderter Kinder und Jugendlicher in Schulen um. Ziel des Projekts "KIWI" ist es, durch interkulturelles Lernen die Kompetenzen und Integrationspotenziale insbesondere von jungen Menschen mit Flucht- oder Migrationsgeschichte, aber auch von Lehrkräften nachhaltig zu stärken.
2020 informiert nun erstmalig ein umfassender Wirkungsbericht über die direkten und indirekten Wirkungen des Projektes, Herausforderungen und Perspektiven.
Ausgewählte Ergebnisse:
„Nine Years into Exile“
Januar 2020. Bereits neun Jahre tobt der Krieg in Syrien. Viele Millionen Menschen mussten fliehen und suchen Schutz in anderen Ländern. 650.000 von ihnen sind nach Jordanien geflohen. Sie machen damit 6,5 Prozent der Bevölkerung des kleinen Landes aus.
Die CARE-Studie „Nine Years into Exile” beschäftigt sich vor allem mit den Zukunftsperspektiven der Geflüchteten und der Mitglieder der Gastgemeinden. Die Ergebnisse sind in weiten Teilen schockierend und ernüchternd: Viele der Menschen sehen kaum Chancen und haben keine Perspektive. Ihnen fehlt der Zugang zu Bildung und zum Arbeitsmarkt, weshalb sie in Armut verharren. Kinderarbeit und frühe Verheiratung sind die Folgen. Nur die wenigsten Geflüchteten glauben, je wieder in ihre Heimat zurückkehren zu können.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
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"Women and Girls in Emergencies"
Mai 2018. Frauen und Mädchen werden benachteiligt – in Deutschland, in Europa, weltweit. Im Fall einer Katastrophe kann das zur Todesgefahr werden. Nach Naturkatastrophen, im Krieg und in Krisen werden die Bedürfnisse von Frauen häufig vergessen oder vernachlässigt: Frauen werden nachts vergewaltigt, weil die Wege zu den Waschräumen weit und unbeleuchtet sind. Sie sterben bei der Geburt ihrer Kinder, weil die Ärzte in den Flüchtlingscamps keine Erfahrung mit Geburtshilfe haben. Sie sitzen nicht am Tisch, wenn über ihr Schicksal entschieden wird, weil sie schon vor dem Konflikt nicht zur Schule gingen.
Wie sich Frauen dabei fühlen und was getan werden muss, um sie besser zu schützen, stellt CARE mit dem neuen Bericht „Women and Girls in Emergencies“ vor. Die Studie leistet einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Gleichstellung der Geschlechter. Sie analysiert unterschiedliche Lebensbereiche von Frauen und Mädchen in Krisen und betrachtet dabei zum Beispiel geschlechterspezifische Gewalt, wirtschaftliche und soziale Rechte und die Möglichkeit zur politischen Teilhabe.
Die wichtigsten Aussagen der Studie im Überblick:
„G20 and Climate Change: Time to Lead for a Safer Future“
Juni 2017. In der aktuellen Studie „G20 and Climate Change: Time to Lead for a Safer Future" zeigt CARE, dass die G20-Länder für etwa 99 Prozent der historischen und 80 Prozent der heutigen CO2-Emissionen weltweit verantwortlich sind.
„Der Klimawandel bedroht die Existenz von Milliarden Menschen weltweit. Länder, die hierfür mitverantwortlich sind, müssen jetzt ihre Hausaufgaben machen", sagt Sven Harmeling, Klimaexperte von CARE. In den USA etwa sind die Pro-Kopf-Emissionen fast zehnmal höher als in Indien, einem der vom Klimawandel besonders betroffenen Länder. In Deutschland wiederum sind die Emissionen in den letzten Jahren nicht mehr gesunken, die Pro-Kopf-Emissionen liegen immer noch deutlich über denen Chinas.
Auch die Geschlechtergerechtigkeit und die Rolle von Frauen für den Klimaschutz kommen laut der Studie in dem von Deutschland mitgetragenen Klimabeitrag der EU und vielen nationalen Klimaplänen der G20-Staaten zu kurz. Indien und Indonesien gehören zu den wenigen Ländern, die Geschlechtergerechtigkeit in ihren offiziellen Klimaplänen ansprechen.
Die wichtigsten Empfehlungen aus der Studie an die G20-Staaten im Überblick:
Lesen Sie hier die Studie in voller Länge
„Hope dries up? Women and Girls coping with Drought and Climate Change in Mozambique“
November 2016. Frauen und Mädchen in Mosambik haben der bereits seit zwei Jahren andauernden Dürre kaum noch etwas entgegenzusetzen. Das ist das Ergebnis der CARE-Studie „Hope dries up? Women and Girls coping with Drought and Climate Change in Mozambique“, die in der Provinz Inhambane erhoben wurde. Die aktuelle Dürre ist die schlimmste seit 35 Jahren, ausgelöst durch ein besonders starkes El Niño-Phänomen, das im Zusammenhang mit der globalen Erwärmung steht. Die Studie zeigt: Bis zu 80 Prozent der Familien können demnach nur noch ein oder zwei Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen. Geschätzte zehntausende Kinder leiden unter akuter Mangelernährung.
Grund zur Sorge bereitet unter anderem das Ergebnis der Studie, dass sich immer mehr Frauen und Mädchen für Geld und Essen prostituieren. Sie setzen sich damit in der ohnehin schon dramatischen Lage zusätzlichen Gefahren aus.
Außerdem steigt auch die Anzahl an Kinderehen. Familien versuchen so, ihre Mädchen außer Haus versorgt zu wissen und von der Mitgift ihre jüngeren Kinder zu ernähren.
Die CARE-Studie zeigt jedoch auch, dass Gemeinden besser auf die Dürremonate vorbereitet sind, wenn sie etwa neue landwirtschaftliche Methoden anwenden, verbessertes Saatgut und alternative Einkommensmöglichkeiten nutzen.
Weitere wichtige Ergebnisse der Studie:
