Eine Frau sitzt im Schatten ihres ärmlichen Hauses mit einem Kind auf dem Schoß.

Menschen in Armut­ helfen

Mehr als 800 Millionen Menschen leben aktuell unterhalb der Armutsgrenze. CARE unterstützt von Armut Betroffene, allen voran Frauen und Mädchen.

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Mehr als 800 Millionen Menschen leben aktuell unterhalb der Armutsgrenze. CARE unterstützt von Armut Betroffene, allen voran Frauen und Mädchen.

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Was ist Armut?

Armut beschreibt eine Situation, in der Mangel herrscht. Den Betroffenen fehlt es an Ressourcen, die sie für die Sicherung ihrer Existenz benötigen. Laut der Weltbank liegt die sogenannte Armutsgrenze bei 2,15 US-Dollar pro Kopf und Tag – ist diese unterschritten ist die Rede von extremer Armut. Diese betrifft weltweit bis zu 750 Millionen Menschen, darunter 385 Millionen Kinder. 

Die Ursachen für Armut sind ein Geflecht aus verschiedenen gesellschaftlichen, politischen, ökologischen und ökonomischen Bedingungen. Die Folgen können für Betroffene lebensbedrohlich sein und reichen von unzureichender Gesundheitsversorgung bis Mangelernährung. Frauen und Mädchen sind durch Armut besonders gefährdet. Ihnen drohen Zwangs- und Kinderehen sowie größere Risiken während der Schwangerschaft und Geburt. CARE setzt sich weltweit für Menschen in Armut ein und stellt besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen in den Fokus. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende gegen Armut!

 

So hilft CARE Menschen aus der Armut

CARE-Helfer:innen unterstützen weltweit Menschen dabei, den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen, indem sie gleichermaßen gegen die Ursachen und die Folgen der Armut vorgehen. Im Notfall leisten sie Hilfe in Gebieten, in denen akuter Mangel herrscht und versorgen die Menschen mit Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser und Hygieneprodukten. Gleichzeitig setzt sich CARE mit nachhaltigen Projekten für eine mittel- und langfristige Bekämpfung von Armutsursachen ein und unterstützt damit das ehrgeizige Ziel der Agenda 2030, Armut überall und in all ihren Ausprägungen zu beenden.

Dazu gehört die Stärkung der Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen durch regelmäßigen Schulunterricht ebenso wie berufliche Weiterbildungsangebote und Spargruppen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Maßnahmen zur Armutsbekämpfung speziell für Frauen und Mädchen, denn wir wissen: Wenn Frauen den Weg aus der Armut finden, profitieren auch ihre Familien und Gemeinschaften davon.

Frauenarmut durch Bildung bekämpfen

Menschengruppe in Sambia

Bildungsangebote für Frauen und Mädchen sind für viele Familien der Schlüssel aus der Armut. CARE-Helfer:innen bieten ihnen Schulungen an und trainieren durch die Gründung von Kleinspargruppen das Sparverhalten der Frauen in Ländern wie Sambia und dem Niger. Aufbauend auf der traditionellen Idee des Gruppensparens wird dort Wissen über Kredite, Zinsen und Rückzahlungsmodalitäten vermittelt.

CARE bietet Kurse zu landwirtschaftlichen Anbaumethoden an. Häufig sind diese an materielle Unterstützung gekoppelt, wie etwa die Verteilung von Saatgut oder Bargeldhilfen zum Aufbau von Kleinunternehmen. Zu den Bildungsangeboten gehören auch spezielle Programme wie „Join My Village”, die den Schulbesuch von Mädchen fördern. Damit gehen CARE-Helfer:innen gleichzeitig gegen Zwangs- und Kinderehen vor und schaffen ein Bewusstsein für den Stellenwert von Bildung als Instrument zur Armutsüberwindung.

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Welche Formen von Armut gibt es?

Absolute Armut

Nach der Definition der Weltbank ist von absoluter Armut die Rede, wenn ein Mensch mit weniger als 2,15 US-Dollar pro Kopf und pro Tag auskommen muss. Diese Grenze wird als finanzielles Minimum angesehen, dass ein Mensch zum Überleben braucht. Diese Armutsform wird häufig auch als „extreme Armut“ bezeichnet.

Relative Armut

Relative Armut beschreibt den Zustand, in dem Menschen weniger als das Durchschnittseinkommen ihres Landes zur Verfügung steht. Je größer die soziale Ungleichheit eines Landes, desto stärker wächst die Zahl derer, die in relativer Armut leben. Mit der relativen Armut sinken auch die Bildungschancen, was häufig zu einem Teufelskreis führt.

Mehrdimensionale Armut

Von mehrdimensionaler Armut ist laut UN die Rede, wenn ein Mensch in den Bereichen Gesundheit, Lebensstandard und Bildung unterversorgt ist. Durch diesen Blick auf gleichzeitig mehrere Lebensbereiche können die Verflechtungen der Ursachen und Folgen von Armut veranschaulicht sowie Zusammenhänge erkannt werden.

750 Mio.
Menschen leben weltweit in extremer Armut.
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Ihre Spende für CARE-Projekte gegen Frauenarmut

Armut durch Kleinspargruppen überwinden

Die Frauen in Burundi, Äthiopien und dem Niger haben in den vergangenen Jahren mit politischen Unruhen, den Folgen der Klimakrise sowie Lebensmittelknappheit zu kämpfen. Viele sind dadurch unverschuldet in Not geraten und leben unterhalb der Armutsgrenze. Mit der Unterstützung von CARE-Helfer:innen werden zahlreiche Frauen-Kleinspargruppen gegründet, die den Frauen dabei helfen, ihre Finanzen neu auszurichten.

In den Kleinspargruppen helfen sich Frauen gegenseitig dabei, ein nachhaltiges Einkommen zu erwirtschaften und unabhängiger zu werden. Unterstützen Sie diesen Ansatz mit Ihrer Spende!

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Unternehmerin Sharmini trägt ein blaues Kleid, im Hintergrund stehen ihre Mitarbeitenden

Unternehmerin hilft Frauen aus der Armut

Sharmini lebt in Sri Lanka und führt ihr selbst gegründetes Unternehmen, in dem sie sechzehn Frauen aus ihrer Gemeinde beschäftigt. Dank CARE und unserer Partnerorganisationen konnte die junge Unternehmerin ihre Produktion ausbauen - sie erhielt weitere Maschinen, wertvolle Geschäftskontakte und Schulungen im Bereich Vertrieb. 

Wenn sie ihrem Zweitberuf als Lehrerin nachgeht, übernimmt ihr Mann die Führung im Unternehmen. Sharmini hat noch große Pläne: „Ich möchte mindestens fünfzig Frauen beschäftigen und ausbilden, die in Armut leben, darunter auch Frauen mit Behinderungen. Ich weiß, dass ich als einzelne Frau bereits eine große Wirkung habe!“

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Navida und ihre Kinder im Hühnerstall

Navidas Weg zu einem nachhaltigen Einkommen

Navida aus Afghanistan ist die alleinige Versorgerin ihrer Familie, seit ihr Mann pflegebedürftig ist und nicht mehr arbeiten kann. Durch eine CARE-Schulung hat sie sich Wissen zur Hühnerzucht angeeignet und Hühner sowie etwas Geld zum Bau eines Stalls erhalten.

Mit dem Verkauf der Eier erzielt sie ein nachhaltiges Einkommen, mit dem sie ihre Familie versorgt. Zusätzlich unterrichtet Navida Frauen aus ihrem Dorf in Hühnerzuchtmethoden. „Indem ich andere Frauen ausbilde und unterstütze, können auch sie ein gutes Einkommen erzielen", sagt Navida stolz.

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Der Teufelskreis der Armut

Es gibt vorrangig wirtschaftliche, ökologische, gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen, die Armut begünstigen. Die Ursachen und Folgen sind eng miteinander verwoben, weshalb man auch vom Teufelskreis der Armut spricht. Sind Menschen einmal in diesem Kreislauf gefangen, ist ein Ausweg schwierig zu finden. CARE-Helfer:innen setzen sich dafür ein, Betroffenen durch materielle Unterstützung und Bildungsmaßnahmen einen Weg zu einem nachhaltigen Einkommen zu ebnen.

Welche Ursachen hat Armut?

Zu den ökonomischen Faktoren gehört ein Mangel an notwendigen Ressourcen im Bereich Wissen, Kapital oder Grund und Boden. So können beispielsweise fehlende finanzielle Mittel für die Modernisierung von Arbeitsgerätschaften oder fehlende Arbeitsmöglichkeiten Auslöser für Armut sein.

Ökologische Gründe stehen vorrangig im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Die Ausprägungen sind vielfältig und variieren von Land zu Land. Während Länder wie Somalia und Äthiopien von extremen Dürreperioden betroffen sind, hat etwa Pakistan mit verheerenden Überschwemmungen zu kämpfen. Dürre und Flut zerstören die Lebensgrundlage vieler Menschen und zwingen sie in die Armut.

Gesellschaftliche Faktoren für Armut sind an der Verteilung von Eigentum, Besitz und Einkommen abzulesen. Zu den gesellschaftlichen Strukturen, die Armut begünstigen, gehören die Benachteiligung von Frauen und Mädchen sowie mangelnde Bildungschancen. Restriktionen gegenüber der weiblichen Bevölkerung können mitunter Auslöser für schwere humanitäre Krisen sein, wie die katastrophale Situation von über 22 Millionen Menschen in Afghanistan zeigt.

Die politische Ebene kann das Ausmaß von Armut in einem Land maßgeblich regeln, da sie strukturelle Probleme lösen kann. Durch soziale Sicherungssysteme kann Armut sowohl vorgebeugt als auch bekämpft werden. Es können etwa Gesetze verabschiedet werden, die die Arbeitsverhältnisse so regeln, dass Menschen nicht plötzlich in die Armut abrutschen können.

Die Folgen von Armut

Eine Frau in ärmlichen Verhältnissen hockt vor ihrer provisorischen Küche vor ihrem offenen Feuer und kocht Essen für ihre Familie.

Die Folgen von Armut sind sehr vielschichtig. Sie reichen von gesundheitlichen Problemen durch eine mangelhafte medizinische Versorgung über schlechte Wohnverhältnisse oder gar Obdachlosigkeit hin zu Unter- und Mangelernährung. Ist die Einkommenssituation prekär, können Isolation oder Ausgrenzungserfahrungen aus dem sozialen Leben hinzukommen.

Zukunftssorgen sind ebenfalls eine häufige Folge von Armut und werden von Betroffenen als sehr belastend erlebt, ebenso wie psychosomatische Störungen und Minderwertigkeitsgefühle. Zudem ist das Risiko, im Erwachsenenalter in Armut zu leben, bei Kindern, die in Armut aufwachsen, deutlich höher. CARE setzt sich weltweit für Menschen in Not ein. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende gegen Armut!

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Wen betrifft Armut besonders?

Hala spült das Geschirr in einem Flüchtlingscamp in Syrien

Leiden Frauen stärker unter Armut?

Weltweit sind über 70 Prozent aller Frauen von Armut bedroht. Das Wort Armut ist für sie oft gleichbedeutend mit Verzicht, meistens auch in lebensnotwendigen Bereichen wie Ernährung und Gesundheitsversorgung. Letzteres äußert sich durch eine vergleichsweise hohe Müttersterblichkeit und höheren Todeszahlen bei der Geburt. Eine finanziell prekäre Situation bedeutet häufig auch einen unzureichenden Zugang zu sanitären Einrichtungen und eine mangelhafte Menstruationshygiene. Die Folgen können Infektionskrankheiten und andere gesundheitliche Risiken sein. Zudem haben Frauen weniger Zugang zu menschenwürdigen Arbeitsplätzen, zu eigenem Land und Bankkrediten, was ihnen den Ausweg aus dem Teufelskreis der Armut fast unmöglich macht. Die häufigste Ursache für Zwangsehen ist ebenfalls Armut.

CARE-Helfer:innen unterstützen Frauen weltweit durch Projekte, die auf die Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten, die Verbesserung der reproduktiven Gesundheit sowie Geschlechtergerechtigkeit hinwirken.

Zwei syrische Maedchen stehen in einem Camp für Gefluechtete nebeneinander.

Kinderarmut und die Folgen

Kinderarmut ist eine globale Herausforderung, deren Auswirkungen für die Betroffenen in allen Lebensbereichen spürbar sind. Häufig leiden Kinder, die von Armut betroffen sind, an Hunger und Untergewicht, bedingt durch eine mangelhafte Ernährung. Etwa 385 Millionen Kinder weltweit leben in extremer Armut. Sie haben durch fehlende Bildungschancen häufig bereits in jungen Jahren einen Bildungsrückstand, der kaum aufzuholen ist. Zu den Folgen gehören ein gesteigertes Risiko von Kinderarbeit und eine hohe Analphabetisierungsrate im Erwachsenenalter. Mit einem Leben in Armut steigt auch das Risiko von Kinderehen. Eltern sehen in ihrer prekären Lage darin eine Möglichkeit, die finanzielle Zukunft ihrer Töchter abzusichern. So bildet ein Mangel an Geld den Hauptgrund für Kinder- und Zwangsehen, von denen zu 82 Prozent Mädchen betroffen sind.

CARE-Helfer:innen unterstützen Mädchen durch eine qualitativ hochwertige Schulbildung und arbeiten mit Eltern zusammen, um gemeinsam Kinderehen vorzubeugen.

Über 380 Mio.
Frauen leben weltweit in absoluter Armut.
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Akute Not: Armut in Kriegs- und Krisengebieten

Ein Mädchen im Jemen steht vor großen Wasserkanistern.

Krieg im Jemen

Die Menschen im Jemen befinden sich im zehnten Kriegsjahr, ohne Aussicht auf einen nachhaltigen Frieden. Mehrere Millionen Menschen leben in Armut und sind von einer Hungersnot bedroht. Ihnen fehlt der Zugang zu Nahrung, Wasser, Bildung und medizinischer Versorgung. CARE-Helfer:innen sind vor Ort und leisten Notversorgung, indem sie

  • die Trinkwasser- und Hygieneversorgung unterstützen,
  • bei der Bekämpfung von Mangel- und Unterernährung helfen,
  • den Wiederaufbau der weitgehend zerstörten Gesundheitsinfrastruktur vorantreiben.

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Aisha aus Somalia sitzt vor ihrem Zelt.

Dürre in Somalia, Äthiopien und Kenia

Die Folgen der Klimakrise sind in vielen afrikanischen Ländern deutlich spürbar, darunter auch in Somalia, Äthiopien und Kenia. Dort herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren, die Millionen von Menschen ihrer Lebensgrundlagen beraubt und in die Armut gestürzt hat.

CARE leistet Nothilfe und unterstützt mit Lebensmitteln, Wasser und Schulungen zum Umgang mit den Folgen der Klimakrise. Helfen Sie uns mit Ihrer Spende dabei, die Armutsursachen einzudämmen.

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Wie kann ich Armut bekämpfen?

Eine lachende Frau pumpt Wasser über eine von CARE gebaute Wasserpumpe.

Mit kleinen Schritten zum Erfolg: Wenn wir Armut nachhaltig bekämpfen wollen, müssen wir uns am besten sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene mit ihr befassen.

Die globale Armutsbekämpfung steht im direkten Zusammenhang mit dem Einsatz für weltweite Geschlechter- und Klimagerechtigkeit, für die sich CARE-Helfer:innen unermüdlich einsetzen. Wenn Sie diese Arbeit unterstützen möchten, können Sie das mit Ihrer Spende tun. Diese kommt vor allem Frauen und Mädchen zugute, die in Armut leben und dringend auf neue Perspektiven angewiesen sind. 

Ihre Spende hilft weltweit im Kampf gegen Armut!

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Weiterführende Fragen & Antworten

Wo liegt die Armutsgrenze?

Die Definition der Armutsgrenze basiert in der Regel auf der Höhe der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel einer Person oder Familie. Die Weltbank setzt die Untergrenze dieser Mittel bei extremer Armut bei 2,15 US-Dollar pro Tag und Kopf an. Das entspricht einem Einkommen von etwa 785 US-Dollar im Jahr. Die Grenze für relative Armut variiert von Land zu Land, da sich die Lebenshaltungskosten und die sozioökonomischen Bedingungen unterscheiden.

Was tun gegen Kinderarmut?

Kinderarmut ist ein komplexes Problem, das auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene angegangen werden muss. Weltweit ist jedes dritte Kind von multidimensionaler Armut betroffen. Multidimensionale Armut ist eine komplexe Form der Armut, die nicht nur auf das Fehlen von materiellen Ressourcen beschränkt ist. Stattdessen bezieht sie sich auf eine Situation, in der Menschen in mehreren Bereichen ihres Lebens gleichzeitig benachteiligt sind.

Zum Beispiel leben Kinder aus einkommensschwachen Haushalten oft unter ungesunden Wohnbedingungen, haben einen schlechteren Zugang zu Gesundheitsversorgung und weniger Bildungschancen. Diese verschiedenen Formen der Benachteiligung sind miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Durch den Einsatz verschiedener Maßnahmen kann dieser Teufelskreis durchbrochen werden, um Kinderarmut zu beenden.

Dazu gehört die Unterstützung von Frauen und Familien bei der Deckung ihrer Grundbedürfnisse nach Nahrung, sauberem Trinkwasser, Kleidung und einer sicheren Unterkunft. Eine weitere Möglichkeit ist, den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung für alle Kinder sicherzustellen. Dazu gehört auch, gezielte Maßnahmen zu ergreifen, um benachteiligte Kinder zu unterstützen und ihnen zusätzliche Ressourcen und Möglichkeiten zu bieten.

Ein weiterer wichtiger Ansatz ist die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung von Beschäftigungsmöglichkeiten für Eltern. Eine stabile und ausreichende Einkommensquelle ist entscheidend, um Armut zu überwinden und eine dauerhafte Verbesserung der Lebensbedingungen für Kinder und ihre Familien zu erreichen.

Wie lässt sich Armut nachhaltig bekämpfen?

Armut kann nur nachhaltig bekämpft werden, wenn langfristige Maßnahmen ergriffen werden. Dabei sind Projekte für die Aus- und Weiterbildung von Menschen jeden Alters von zentraler Bedeutung. Ein gutes Bildungsniveau kann dazu beitragen, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Arbeitsplätzen zu verbessern. Deshalb setzen sich CARE-Teams weltweit für die Verbesserung von Bildungschancen und Lernbedingungen ein.

Die Förderung von wirtschaftlicher Entwicklung und Unternehmertum in benachteiligten Bevölkerungsgruppen ist eine weitere Möglichkeit, Armut zu bekämpfen. CARE-Helfer:innen unterstützen vor allem Frauen und Mädchen dabei, unternehmerisch tätig zu werden und sich nachhaltig einen Weg aus der Armut zu bahnen. Erreicht wird das durch die Bereitstellung von finanziellen Mitteln, technischer Unterstützung und Schulungen für lokale Unternehmer:innen sowie die Gründung von Kleinspargruppen insbesondere für Frauen.

Welche Formen von Armut gibt es in Deutschland?

In Deutschland gibt es relative Armut, die sich am Durchschnittseinkommen der Bürger:innen orientiert. Laut EU-Definition gelten Personen als armutsgefährdet, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügen. Frauen in allen Altersgruppen sind in Deutschland stärker armutsgefährdet als Männer. Der Grund dafür liegt unter anderem darin, dass Frauen seltener erwerbstätig sind, was häufig mit einer ungleichen Verteilung von Familien- und Sorgearbeit zu tun hat. Frauen übernehmen oft den größten Teil der unbezahlten Arbeit in Familien, wie z. B. Kinderbetreuung und Hausarbeit, was es schwieriger macht, einer Vollzeitbeschäftigung nachzugehen. Somit verdienen sie meistens weniger als Männer, was sich in geringeren Rentenansprüchen und einem niedrigeren Einkommen im späteren Lebensalter widerspiegelt.

Nimmt die Armut weltweit zu?

Laut Weltbank ist im Jahr 2020 die Zahl der Menschen, die von extremer Armut betroffen sind, im Vergleich zum Vorjahr um etwa 70 Millionen gestiegen. Das bildet einen traurigen Rekord: Die Weltbank erfasst seit 1990 Daten zur globalen Armut und seitdem war kein vergleichbarer Anstieg zu verzeichnen, ganz im Gegenteil. Über Jahrzehnte waren die Armutszahlen rückläufig, aber die Corona-Pandemie hat diesen Trend unterbrochen und den Kampf gegen Armut um Jahre zurückgeworfen. Auch der Krieg in der Ukraine hat zu einer Zunahme der weltweiten Armut geführt. Außerdem nehmen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren in Folge der Klimakrise zu, die vor allem in Ländern des globalen Südens wie Äthiopien oder Somalia das Armutsrisiko erhöhen.

Wie kann Armut bei Frauen vorgesorgt werden?

Frauen sind weltweit häufiger von Armut betroffen als Männer. Dies liegt zum Teil an strukturellen und kulturellen Faktoren wie der ungleichen Bezahlung für gleiche Arbeit, der mangelnden Teilhabe an Entscheidungsprozessen und Bildungsmöglichkeiten sowie der ungleichen Verteilung von familiären Verpflichtungen. Um die Vorsorge gegen Armut bei Frauen zu verbessern, sind politische Maßnahmen auf nationaler und internationaler Ebene erforderlich, die darauf abzielen, die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Hierzu gehören Maßnahmen wie die Förderung der Bildung von Frauen und Mädchen, der Zugang zu hochwertiger Gesundheitsversorgung, Menstruationshygiene und einer sicheren Geburt sowie die Stärkung der Arbeitsrechte von Frauen. Kleinspargruppen sind ebenfalls ein wirksames Instrument, um Armut vorzubeugen.