Josiane Ramaroson ist eine von zwölf „Klimaheldinnen“ der gleichnamigen Fotoausstellung von CARE und der renommierten Fotoagentur laif core. Josiane pflanzt Bäume an der Küste Madagaskars, um die Region vor starkem Wind zu schützen.

Mit ihren Fingern kann sie kaum greifen, ihre deformierten Füße sind zum Schutz in Stoff gewickelt. Als Josiane Ramaroson 20 Jahre alt war, erkrankte sie an Lepra. Sie wurde in ein Dorf geschickt, wo Leprakranke gemeinsam leben. „Meine Familie wollte sich nicht um mich kümmern. Ich schämte mich so, hatte große Schmerzen und weinte jeden Tag.“

Zwei Frauen pflanzen Nadelbäume in einer Küstenregion Madagaskars

Eine Baumschule entsteht

Irgendwann begannen die Medikamente schließlich zu wirken. In ihrem neuen Heimatdorf erinnerte sich Josiane an ihre Stärken: Sie hatte früher in einer Baumschule gearbeitet und von CARE eine Ausbildung in der Aufzucht und Pflege von Bäumen und anderen Gewächsen erhalten. „Das Dorf lag keine 200 Meter von der Küste entfernt. Der Wind peitscht hier ungeschützt übers Land, denn die Region ist stark abgeholzt. Da habe ich mich entschieden, meine eigene Baumschule zu gründen. Uns war allen klar: Wir müssen etwas gegen die Abholzung tun und die Umwelt schützen, um unser Einkommen zu sichern.“

Und so wurde Josiane zur Klimaheldin: Zwischen 2008 und 2014 pflanzte sie gemeinsam mit ihren Nachbar:innen hunderte Nadelbäume in Küstennähe. Die Bäume schwächen den starken Wind vom Meer ab und helfen dabei, die Überflutungen bei starkem Regen zu bremsen. Das Ergebnis ihrer Arbeit ist spürbar: „Beim letzten Zyklon Anfang 2017 wurde kein einziges Haus in der Region zerstört.“

Eine Frau in einem rosa Shirt steht neben ihren gepflanzten Bäumen.

Kampf für eine bessere Zukunft

Heute ist Josiane Mutter zweier Mädchen, die sie alleine großzieht. Die 44-Jährige wohnt inzwischen in der Gemeinde Antalaha im Nordosten von Madagaskar. „Ich arbeite hart, damit meine Mädchen zur Schule gehen können und es eines Tages besser haben werden. Zwar kann ich mir keine Angestellten leisten, aber die Mädchen sollen keinen Tag Unterricht verpassen. Ich hoffe, sie können mich unterstützen, wenn ich alt bin und zu müde, um noch zu arbeiten.“

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