CARE im Einsatz in Gaza

Sechs Monate der Gewalt haben im Nahen Osten für eine humanitäre Notlage gesorgt. Unsere Kollegin Hiba Tibi, CARE-Länderdirektorin für die Westbank und Gaza, sagt: „Meine Kolleg:innen im Gazastreifen berichten,  dass ihre Kinder weinen, weil sie keine Nahrung haben. 2,3 Millionen Bewohner:innen des Gazastreifens wissen nicht, ob sie am nächsten Morgen noch am Leben sein werden.“ 

CARE ist seit 1948 in der Region tätig. Aktuell konzentrieren wir uns auf humanitäre Nothilfe im Gazastreifen. Insgesamt haben die verschiedenen Hilfsmaßnahmen von CARE bereits 310.000 Menschen erreicht. CARE verurteilt jegliche Gewalt und fordert alle Konfliktparteien dringend dazu auf, ihren Verpflichtungen aus dem humanitären Völkerrecht nachzukommen und die Zivilbevölkerung zu schützen sowie sämtliche Geiseln freizulassen. 

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Hygiene-CARE-Pakete und fast 158.000 Liter Trinkwasser hat CARE verteilt.

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So vielen Menschen hat CARE medizinische Hilfe geleistet.

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So vielen Menschen konnte Material zum Bau von Notunterkünften bereitgestellt werden.

Das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrates

CARE trägt das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrates

CARE steht dafür, jeden Euro effizient und nachvollziehbar einzusetzen. CARE trägt das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrates und verpflichtet sich den Standards der Initiative Transparente Zivilgesellschaft

Gaza: Gesamte Bevölkerung leidet Hunger

Die Ernährungssituation im Gazastreifen ist alarmierend. Mehr als eine halbe Million Menschen stehen laut den Vereinten Nationen kurz vor dem Hungertod. Die humanitäre Krise im Gaza wird durch beschädigte medizinische Einrichtungen und Wohnhäuser weiter verschärft. Die Bevölkerung drängt sich in überfüllten, improvisierten Lagern zusammen, wo Mangel an Wasser und Lebensmitteln herrscht und die Anfälligkeit für Krankheiten erhöht ist. Die Versorgungslage für diese Menschen muss dringend verbessert werden!

Der vor kurzem veröffentliche IPC-Bericht zeichnet ein düsteres Bild von Mangelernährung und Verzweiflung im Gazastreifen. 1,11 Millionen Menschen – die Hälfte der Bevölkerung – sind von Hunger betroffen. Der Rest der Bevölkerung sieht sich mit akuter Lebensmittelunsicherheit konfrontiert – fast alle Familien lassen täglich Mahlzeiten ausfallen und Mütter reduzieren ihre Portionen, damit ihre Kinder essen können. 

Schutz der Zivilbevölkerung hat höchste Priorität

Tanzende Kinder vor mehreren Zelten

Der Gazastreifen zählt zu den am dichtesten besiedelten Regionen weltweit. Erfahrungen der Vergangenheit zeigen deutlich, dass bewaffnete Konflikte hier oft hohe zivile Verluste fordern. Tausende Menschen sind seit der Eskalation bereits umgekommen, unzählige verletzt worden. Die Opfer sind, wie in jedem Krieg oder Konflikt, in erster Linie Zivilistinnen und Zivilisten – darunter hunderttausende Kinder, traumatisiert von Gewalt, schwer verletzt durch Raketenangriffe und voller Angst.

Die rapide Eskalation der Gewalt in der gesamten Region ist äußerst alarmierend, insbesondere für diejenigen, die keine Fluchtmöglichkeit haben. Der Schutz der Zivilbevölkerung muss deshalb für alle Beteiligten oberste Priorität haben.

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Zeltlager in Gaza

Humanitäre Katastrophe in Gaza: So hilft CARE

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Folgen des Konflikts in Gaza für Frauen und Mädchen

Neben schwerkranken und älteren Menschen leiden auch Frauen und Mädchen besonders stark unter den Folgen des Konflikts. Die Vorräte an Lebensmitteln sind knapp, ebenso wie Medikamente und medizinische Hilfsgüter, die für die Behandlung der wachsenden Zahl von Verletzten entscheidend sind. 

Die Situation ist besonders besorgniserregend für schwangere Frauen, von denen viele als Risikofälle gelten. Schwangere Frauen haben keinen Zugang zu notwendiger prä- und postnataler Versorgung oder zu geburtshilflicher Notfallversorgung, die für eine sichere Entbindung erforderlich ist. Die Zustände in den Geburtskliniken sind katastrophal. Oft finden Geburten ohne Betreuung durch Ärzt:innen oder Hebammen statt und selbst steriles Werkzeug für einfache Eingriffe fehlt vielerorts. Ohne angemessene medizinische Versorgung riskieren schwangere Frauen oder Mütter mit Neugeborenen Komplikationen, die ihr Leben oder das ihrer Babys gefährden. Es wird geschätzt, dass seit Beginn der Eskalation 20.000 Kinder in Gaza zur Welt gekommen sind.

Aber auch für nicht schwangere Frauen ist es in der aktuellen Lage kaum möglich, normale Hygiene zu gewährleisten – insbesondere während ihrer Menstruation. Es gibt nicht genügend Hygieneartikel oder Waschmöglichkeiten.  

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Wassermangel und eine humanitäre Katastrophe in Gaza

CARE-Teams verteilen Wasser

CARE verteilt Wasser in Gaza

Die humanitäre Lage in Gaza wird immer kritischer. Während sich die Planung für humanitäre Hilfe von CARE anfangs vor allem auf medizinische Versorgung, pharmazeutische Hilfsgüter und Hygienepakete fokussierte, wurde bald deutlich, dass der gravierende Wassermangel eines der dringlichsten Probleme ist. „Selbst wenn Sie Bargeld haben – und die meisten Menschen haben kein Bargeld –, können Sie in Gaza derzeit weder Wasser noch Lebensmittel kaufen“, berichtet Hiba Tibi, CARE-Landesdirektorin für das Westjordanland und Gaza. „Schon vor der Eskalation waren die Ressourcen im südlichen Gazastreifen extrem knapp. Und die Situation verschärfte sich weiter, als sich die Bevölkerung dort durch die Ankunft der aus dem Norden Evakuierten fast verdoppelt hat.“ 

CARE-Mitarbeiter:innen verteilten bisher fast 154.000 Liter sauberes Wasser an die durch den Konflikt Vertriebenen.

Menschen vor Trümmern.

"Wasser zu kaufen ist sehr schwierig und unglaublich teuer"

Über das erhaltene Wasser freut sich Umm Muhammad, eine palästinenesche Mutter in Gaza: „Wir wohnen derzeit mit hunderten anderen Menschen in einem Schulgebäude in Rafah. Bevor CARE Wasser verteilte, hatten wir kaum welches. Wasser zu kaufen ist sehr schwierig und unglaublich teuer. Es war ein täglicher Kampf: Wir mussten weite Strecken zu Fuß zurücklegen, weil es weder Autos noch Busse gab, die wir nehmen konnten. Ich kümmere mich ganz alleine um meine Kinder und es war so schwierig, dafür zu sorgen, dass sie alle mindestens ein Glas Wasser bekommen. Jetzt bekommen wir jeden Tag Wasser und das macht unser Leben so viel besser."

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Fragen und Antworten zur CARE-Hilfe in Gaza

Wieso engagiert sich CARE im Gazastreifen?

CARE arbeitet seit 1948 in der Region. Die Aktivitäten werden mit eigenen Mitarbeitenden und langjährig vertrauten Partnerorganisationen umgesetzt. Aktuell konzentriert sich CARE auf Nothilfe. Derzeit stehen 1,1 Millionen Menschen kurz vor einer Hungersnot.
CARE ist geleitet von den Prinzipien Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. CARE ist Mitunterzeichner des Verhaltenskodexes für die internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung und Nicht-Regierungsorganisationen der humanitären Hilfe. Dabei steht der humanitäre Imperativ an erster Stelle. Unsere Hilfe orientiert sich allein am Grad der Bedürftigkeit – ungeachtet ethnischer, religiöser oder nationaler Aspekte. Die Hilfe wird niemals zur Unterstützung eines politischen oder religiösen Standpunktes eingesetzt. 

Situation im Gazastreifen: Was fordert CARE?

CARE Deutschland verurteilt den brutalen Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 sowie jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung durch die Konfliktparteien zutiefst. CARE fordert daher die Freilassung aller Geiseln, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Konfliktparteien, einen Waffenstillstand, den ungehinderten Zugang von humanitärer Hilfe nach und innerhalb von Gaza sowie die Evakuierung von Kranken und Verletzten. 

Was hat CARE bisher an Hilfe im Gazastreifen geleistet?

CARE hat fast 154.000 Liter  Trinkwasser  und über 13.000 Hygiene-CARE-Pakete  verteilt. CARE unterstützt zwei mobile Kliniken und hat medizinische Hilfe für fast 68.000 Menschen geleistet. Für 11.000 Menschen konnte Material zum Bau von Notunterkünften bereitgestellt werden. Insgesamt haben die verschiedenen Hilfsmaßnahmen von CARE bereits 250.000 Menschen erreicht. Die Hilfe wird fortgesetzt.  

Wie organisiert CARE die Hilfe in den Gazastreifen, der doch so schwer zugänglich ist?

CARE arbeitet auf der Grundlage von humanitären Grundsätzen, um sicherzustellen, dass unsere Hilfe den echten Bedürfnissen der Menschen entspricht. Wir arbeiten mit eigenen Teams und zusammen mit langjährig vertrauten Partnerorganisationen. Hilfsgüter werden von Kairo aus über die Grenze nach Gaza gebracht. Der Ägyptische Rote Halbmond stellt die LKWs für die internationale Gemeinschaft bereit. Dies ist für uns der einzige Weg. Dank des erfahrenen CARE-Teams in Kairo erfolgt eine professionelle Koordination der Hilfe, die auch allen administrativen Anforderungen entspricht. Zu Beginn des Konflikts konnte CARE mit lokalen Dienstleistern zusammenarbeiten, die noch Güter vorrätig hatten. So war eine schnelle Hilfe möglich, als noch keine LKWs in den Gazastreifen reinkamen.

Natürlich ist Nothilfe in jedem Konflikt eine herausfordernde Situation. Aber dank eigener Mitarbeiter:innen können wir sicherstellen, dass die Hilfe ankommt, dass die Verteilungen professionell erfolgen.  

Wie stellt CARE sicher, dass die Hilfe auch wirklich bei den Menschen ankommt?

Bei den CARE-Verteilungen werden Familien namentlich registriert. Das dient nicht nur der gerechten Verteilung, sondern ermöglicht den Menschen auch, Rückmeldungen zu den Hilfeleistungen zu geben und gegebenenfalls auch Beschwerden weiterzuleiten. In Unterkünften, die von den Vereinten Nationen verwaltet werden, arbeiten wir mit vorhandenen Namenslisten. Außerhalb dieser Strukturen stimmen wir eine geordnete Verteilung mit Gemeindevorständen ab, damit keine Benachteiligungen entstehen. Bei jeder Verteilung kümmern sich unsere Partnermitarbeiter:innen um die Waren, zählen die Artikel. Sie stellen sicher, dass Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen Zugang zu den Hilfsgütern haben. Unsere CARE-Mitarbeiter:innen helfen bei der Koordination dieser Verteilungen und überwachen den Prozess. CARE operiert über eigene Strukturen vor Ort und nutzt die Strukturen der UN. 

Was wird im Gazastreifen benötigt?

Es gibt eigentlich nichts, das nicht benötigt würde. Die Not ist groß. CARE setzt die Hilfe fort. Wir stellen weiterhin Hygiene-Pakete, Werkzeug zur Reparatur von Unterkünften und Lebensmittel zur Verfügung. Mehr als 2 Millionen Menschen sind akut gefährdet, an Hunger oder Krankheiten zu versterben. Für 1,1 Millionen Menschen droht inzwischen eine Hungersnot. Ein Ausbau der Hilfe ist dringend notwendig. Jede Spende kann helfen. 

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