Aus alten Materialien kreieren Geflüchtete in Jordanien neue Kleidung und Accessoires – ein nachhaltig guter Schritt. Upcycling ist Trend, bei großen internationalen Modemarken und bei Firyal. Im Hashmi Gemeinschaftszentrum in Jordanien testet die ehemalige Grundschullehrerin aus, wie sie Materialien wiederverwenden kann. Rund dreimal die Woche kommt die 65-jährige Firyal in Hashmi mit anderen Geflüchteten in einer von CARE initiierten Gruppe zusammen, um gemeinsam zu nähen und zu lernen.
„Jede von uns hat noch eine Jeans oder etwas anderes zu Hause, das nicht mehr getragen wird und recycelt werden kann“, erzählt Firyal. „Mein jüngster Enkel ist vier Jahre alt. Für ihn habe ich aus einer Jacke seiner Mutter eine wunderbare Decke genäht.“
Genäht hat Firyal, die mit sieben Jahren aus den palästinensischen Gebieten nach Jordanien gekommen ist, immer schon gerne. Als sie noch Grundschullehrerin war, liebte sie es zum Ende des Schuljahres mit ihren Schüler:innen einen Handwerkstag zu veranstalten und Kleidungsstücke zu nähen. Auch für ihre sechs Kinder, die ihr mittlerweile acht Enkelkinder geschenkt haben, hat sie immer schon Kleidungsstücke genäht.
Heute macht Firyal aus Jeans neue Laptophüllen oder Taschen. Ihr Gewand hat sie auch selbst zusammengestellt und bestickt. Doch bei den Treffen mit anderen Geflüchteten geht es um mehr als die Handarbeit. „Unsere Treffen sind therapeutisch. Wir sind wie Schwestern geworden und helfen uns gegenseitig mit unseren Problemen“, erklärt Firyal, die als eine der ältesten oft mit Rat unterstützt und ihre Erfahrungen teilt. „Viele Frauen kommen gestresst hierher und gehen entlastet und glücklicher wieder nach Hause. Auch mir hilft die Gruppe, mein Selbstbewusstsein ist viel größer geworden.“
CARE unterstützt Frauen wie Firyal mit psychosozialer Hilfe. Mehrmals die Woche erhalten Frauen die Möglichkeit in Kleingruppen zusammenzukommen, sich miteinander auszutauschen, Probleme zu bewältigen und Aktivitäten nachzugehen, für die sie eine Leidenschaft hegen, wie etwa das Nähen und Sticken.
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