Während der Internationale Gerichtshof Haftbefehle gegen den Hamas-Anführer Mohammed Diab Ibrahim Al-Masri, Israels Premierminister Benjamin Netanyahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Gallant wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen erlassen hat, hat der UN-Sicherheitsrat erneut versäumt, eine Resolution zur Waffenruhe im Gazastreifen zu verabschieden. Das Veto der US-Regierung und die anhaltende Blockade dringender Hilfsmaßnahmen durch Israel verdeutlichen einmal mehr, dass der Schutz der Zivilbevölkerung und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts international nicht mit der notwendigen Konsequenz verfolgt werden. Angesichts der dramatischen humanitären Lage im Gazastreifen äußert Eileen Mc Carthy, UN-Vertreterin von CARE International, scharfe Kritik und ruft zu sofortigem Handeln auf:
„Ein sofortiger und dauerhafter Waffenstillstand ist der einzige Weg, um das schreckliche Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu beenden und die sichere Lieferung der dringend benötigten humanitären Hilfe zu ermöglichen. Nach dem Veto der US-Regierung hat es der UN-Sicherheitsrat wieder einmal versäumt, eine klare Botschaft zu senden, dass das humanitäre Völkerrecht geachtet und die Zivilbevölkerung geschützt werden muss.
Seit über 40 Tagen sind die Menschen im nördlichen Gazastreifen unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt, die durch Bombardierungen, Zwangsvertreibungen und die Blockade humanitärer Hilfe durch die zuständigen Behörden verursacht werden. Versuche der Vereinten Nationen, die Menschen im nördlichen Gazastreifen zu unterstützen, wurden wiederholt verweigert oder behindert. Wir sind zutiefst besorgt über den starken Anstieg an Hungerleidenden im zentralen und südlichen Gazastreifen. Der Zusammenbruch des Gesundheitssystems hat die Risiken für schwangere Frauen erhöht, da es keine pränatale, mütterliche oder postnatale Versorgung gibt und der Zugang zu sicheren Geburtsbedingungen stark eingeschränkt ist. Die Bevölkerung des Gazastreifens, die nirgendwo anders Zuflucht finden kann, ist unerbittlichen und weit verbreiteten Angriffen, anhaltenden Verletzungen des humanitären Völkerrechts und einem katastrophalen und ständig wachsenden Bedarf an humanitärer Hilfe ausgesetzt.“
Medienkontakt
Bei Fragen oder zur Vermittlung von Interviewpartner:innen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.