Überlebenshilfe in Malawi
Malawi zählt zu jenen Ländern, in denen die Auswirkungen der Klimakrise bereits jetzt mit voller Härte zu spüren sind. Durch das Wetterphänomen El Niño herrscht in dem Land eine schwere Dürre. Es regnet kaum und die Temperaturen sind überdurchschnittlich hoch. Durch die ausbleibenden Regenfälle können Mais, Erdnüsse und Sojabohnen nicht richtig wachsen. Das bedroht die Ernährungssicherheit und Existenz von fast 4,4 Millionen Menschen. Hinzu kommen die bis heute anhaltenden Folgen des Wirbelsturms Idai, der 2019 über das Land fegte und großflächige Überschwemmungen und zerstörte Ernten verursachte. Fast 87.000 Menschen wurden obdachlos. Auch mehr als vier Jahre nach dieser Katastrophe leiden unzählige Familien noch immer unter den Auswirkungen. Mehr als eine Million Menschen sind von extremer Ernährungsunsicherheit und Armut betroffen. Anfang 2022 folgte der nächste Sturm: Zyklon Ana verursachte starke Regenfälle und Überschwemmungen und versetzte die ohnehin schon gefährdete Bevölkerung in große Not.
„Zyklon Ana hat alles, was wir in die Wiederherstellung nach Zyklon Idai gesteckt haben, einfach weggespült. Die Frauen, mit denen ich zusammenarbeite, hatten gerade erst wieder Saatgut und Dünger verteilt und versucht, das wiederherzustellen, was sie während der Trockenzeit verloren hatten. Jetzt ist es, als würde man eine Wunde wieder aufreißen, die zwar noch schmerzte, aber langsam heilte“, sagt Chikondi Chabvuta, Advocacy-Leiterin für das südliche Afrika bei CARE in Malawi.
Als Reaktion auf die durch Zyklon Ana verursachte Not, arbeitet CARE mit weiteren Organisationen und lokalen Behörden in Malawi zusammen, um die am stärksten gefährdeten Menschen mit Hilfspaketen zu versorgen - darunter Planen, Hygienepakete, Familienpakete mit Decken und Kanistern sowie Saatgut und Werkzeuge. Neben dem Katastrophenschutz setzt sich CARE in Malawi für eine Verbesserung der Situation für Frauen und Mädchen ein. In Schulungen werden schwangere Frauen und Mütter über Methoden zur ausgewogenen Ernährung informiert. Durch die Teilnahme an Kleinspargruppen und dem Erhalt von Bargeldhilfen werden sie bei ihrem Vorhaben unterstützt, unabhängiger zu werden.
Die CARE-Hilfe in Malawi auf einen Blick
Ernährung sichern für Frauen und Kinder
Um die Ernährungssituation von schwangeren Frauen und Müttern sowie Kleinkindern, Vorschul- und Grundschulkindern dauerhaft zu verbessern, unterstützt CARE Berater:innen, die Ernährungsgruppen ausbilden, die ihr Wissen zu den Themen Ernährung und Hygiene an über 50.000 Menschen Haushalte weitergeben. Sie klären Frauen über gesunde, ausgewogene Ernährung auf, wie sie Gemüsegärten anbauen, die Nahrungsmittel lagern und verarbeiten können, um so sich und ihre Familien mit den wichtigsten Nährstoffen ausgewogen versorgen zu können. Ebenso lernen sie durch einkommensschaffende Maßnahmen und die Teilnahme an Kleinspargruppen, wie sie finanziell unabhängiger werden.
Hilfe nach Zerstörung durch Zyklon Idai
Anfang März 2019 brachte Tropenzyklon Idai schwere und anhaltende Regenfälle mit sich, die große Überschwemmungen und Schäden an Häusern und Infrastruktur verursachten und Ernten vernichteten. CARE unterstützt 20.000 betroffene Familien mit auf ihre Bedarfe zugeschnittenen Hilfsmaßnahmen: Wir stellen Material für Schutzunterkünfte sowie Kochutensilien, energieeffiziente Kochstellen, Matratzen und Haushaltsgegenstände für den Grundbedarf bereit. CARE-Helfer:innen führen Hygienekampagnen durch, verteilen Wasserfilter und Hygienepakete, errichten temporäre Toiletten und unterstützen die Nahrungsmittelversorgung und die landwirtschaftliche Produktion mit u. a. Saatgut und Wasserpumpen. Die Betroffenen werden zudem in Kleinspar- und Kreditgruppen eingebunden, um langfristig Armut zu überwinden sowie ihr Einkommen und damit ihr Überleben sichern zu können.