Mehr als 50.000 Menschen haben ihr Leben bei den schweren Erdbeben Anfang Februar verloren. Für 2,2 Millionen Menschen bedeuten die Katastrophen Obdachlosigkeit, für viele syrische Geflüchtete unter ihnen ist es eine erneute Vertreibung aus vermeintlich sicherem Gebiet. Es ist mehr als 80 Jahre her, dass die Region ein Erdbeben von ähnlicher Stärke und Verwüstung erlebt hat.

"80 Prozent der Menschen aus meinem Dorf sind geflohen.  Wir sind untergekommen in Schulen, schlafen in unseren Autos oder unter Planen unter den Bäumen", sagt Mustafa Abzale, ein Bewohner des Dorfes Maland in Idlib. "Heute habe ich noch nicht die Möglichkeit, die Trümmer zu beseitigen, geschweige denn mein Haus wieder aufzubauen. Heute brauche ich Brot, und ohne die Hilfe von Hilfsorganisationen hätte ich nicht einmal das. Wir sind nur mit unseren Kleidern geflohen, die gleichen Kleider, die ich jetzt trage."

Verwüstung nach dem Erdbeben

Unterstützung vor Ort

CARE und seine Partner haben in einigen der am stärksten betroffenen Gebiete sowohl in der Türkei als auch in Syrien lebensrettende humanitäre Hilfe für mehr als 230.000 Menschen geleistet. Insgesamt wurden 363.000 unterschiedliche Hilfsgüter geliefert, um den Menschen zu helfen, die Kälte zu überstehen und eine vorübergehende Unterkunft zu finden, nachdem sie alles verloren hatten.

Im Nordwesten Syriens benötigten fast 90 Prozent der Menschen bereits vor dem Erdbeben humanitäre Hilfe. Weit über die Hälfte der 4,6 Millionen Einwohner:innen sind Menschen, die durch den seit 12 Jahren andauernden Konflikt vertrieben wurden. Etwa 37.000 Schwangere werden in den nächsten drei Monaten entbinden und 5.000 Frauen werden notfallbedingte Geburtshilfe benötigen.

Für die Menschen in den am stärksten betroffenen Provinzen in der Türkei sind nach eigenen Angaben Unterkünfte gerade das Wichtigste. In der Türkei leben rund 14 Millionen Menschen in den Erdbebengebieten, 14 Prozent davon sind syrische Geflüchtete.

Frauen stärken

Insgesamt 72 Tonnen Reis, Linsen, Bulgur, Öl und Mehl wurden an verschiedene Gemeinden in Sanliurfa, Gaziantep, Kilis und Adana geliefert, um Bäckereien bei der Wiedereröffnung nach dem Erdbeben zu unterstützen und Gemeindeküchen bei der Ausgabe von warmen Mahlzeiten zu helfen.

"Die Bedürfnisse werden sich weiterentwickeln und deshalb arbeitet CARE daran, umfassende humanitäre Hilfe zu leisten, mit besonderem Augenmerk auf die Unterstützung besonders gefährdeter Gruppen", sagte Sherine Ibrahim, CARE Türkiye Landesdirektorin. "Wir müssen vor allem Frauen dabei helfen, ihr Leben wieder aufzubauen. Dazu gehören zum Beispiel kleine Zuschüsse, die es ihnen ermöglichen, ihre Geschäfte wieder zu eröffnen, um Geld zu verdienen." Ein solches Programm für Frauen, welches auch Führungstrainings beinhaltete, bot CARE Türkiye bereits vor den Erdbeben an und setzt es nun fort.

CARE und seine Partner arbeiten seit 2013 im Nordwesten Syriens, um ein breites Spektrum an geschlechtsspezifischen und gemeindegeleiteten Programmen durchzuführen, die sowohl Nothilfe als auch längerfristige Unterstützung für Vertriebene und Aufnahmegemeinschaften bieten.
 

Zeltaufbau auf einem Schulhof

Humanitäre Nothilfe

Die Programme konzentrieren sich auf Nothilfe in Form von 

  • Bargeld, Gutscheinen und Sachleistungen wie etwa Nahrungsmitteln und Materialien, 
  • Wasser-, Sanitär- und Hygienedienstleistungen zur Verhinderung des Ausbruchs von Krankheiten wie Cholera, 
  • Unterstützung bei der Bereitstellung von Unterkünften, 
  • Dienstleistungen im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Schutz und Unterstützung bei geschlechtsspezifischer Gewalt, 
  • Unterstützung bei der Sicherung des Lebensunterhalts und der wirtschaftlichen Erholung. 
     

Helfen Sie der stark betroffenen Bevölkerung im Südosten der Türkei und in Nordwestsyrien mit Ihrer Spende und erfahren Sie hier mehr über unsere unmittelbare Hilfe nach dem Erdbeben.

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