10 Jahre nach dem Völkermord an den Ezid:innen

Nachdem vor zehn Jahren eine militärische Offensive in der Provinz Ninewa hunderttausende Menschen in die Region Kurdistan-Irak vertrieben hatte, begann CARE im November 2014 mithilfe von Partnerorganisationen, lebensrettende Nothilfe vor Ort zu leisten. Bis heute stehen wir den Menschen zur Seite.

Luftaufnahme des Essyan-Fluechtlingscamps in der Region Dohuk im Nordirak.

Im Irak sind mehr als 1,1 Millionen Menschen, darunter viele Ezid:innen, Binnenvertriebene. Viele von ihnen leben in Camps. Trotz aller bisheriger Bemühungen können sie bislang nicht nach Hause in den Sindschar zurückkehren, da sie dort um ihre Sicherheit fürchten, sie ihren Lebensunterhaltes nicht bestreiten können und nur begrenzten Zugang zu Schulen, Gesundheitsdiensten oder Märkten haben. Die Dörfer und Städte im Sindschar sind nach wie vor größtenteils zerstört. Insbesondere Frauen fürchten sich immer noch vor Entführungen und Vergewaltigungen. Die Traumata nach dem Völkermord vor zehn Jahren sitzen tief.

Wir setzen unsere Hilfe für Ezid:innen und andere Vertriebene im Irak fort! Im Fokus stehen dabei neben geflüchteten Frauen besonders verletzte und ältere Menschen, unbegleitete Minderjährige sowie Menschen mit Behinderungen.

Bitte unterstützen Sie die Vertriebenen im Irak mit Ihrer Spende.

Die CARE-Hilfe im Irak auf einen Blick

ZWei Mädchen umarmen sich und gucken über ihre Schultern lächelnd in die Kamera

Gesundheit für Frauen und Mädchen

CARE stellt lebensnotwendiger Dienstleistungen in den Bereichen sexuelle, reproduktive Gesundheit für Mütter und junge Mädchen, Schutzmaßnahmen vor geschlechterbasierter Gewalt (GBV) sowie psychosoziale Unterstützung bereit. Zudem klären CARE-Helfer:innen über GBV und andere gendersensible Themen auf. Auch Aufklärungsmaßnahmen wie z. B. Verteilung von Hygiene-Paketen, Durchführung von Hygieneschulungen, Verteilung von persönlicher Schutzausrüstung und Schulungen des medizinischen Personals werden durchgeführt.

Eine Kosmetikerin schminkt ihre Kundin.

Einkommensmöglichkeiten schaffen

Um Vertriebene, Rückkehrende und Bewohner:innen der Aufnahmegemeinden finanziell zu stärken und unabhängiger zu machen, rehabilitiert CARE die Wasserinfrastruktur für die landwirtschaftliche Nutzung, verteilt Geräte für die Landwirtschaft und bietet gendersensible Weiterbildungen zur beruflichen Weitentwicklung für Frauen und Männer (z. B. Schneider:in, Friseur:in, Elektrotechniker:in und Klempner:in), Cash-for-Work-Möglichkeiten sowie finanzielle Start-up-Hilfen für den Weg in die Selbstständigkeit an.

Ein Junge trinkt aus einem Wasserhahn

Wasser und Hygiene für alle

CARE initiiert die Reparatur und Instandhaltung von Sanitäranlagen und Wasserversorgungssystemen sowie die Etablierung eines Abfallmanagements in ausgewählten Vertriebenencamps. Darüber hinaus werden Vertriebene als Multiplikator:innen ausgebildet, um ein Bewusstsein für Hygiene unter den Bewohner:innen zu schaffen.