In den letzten sechs Wochen hat CARE bereits einiges im Kampf gegen COVID-19 erreichen können. Doch wir denken nicht nur daran, wie wir die weitere Ausbreitung des Coronavirus verhindern können, wir haben auch die speziellen Folgen für Frauen und Mädchen während der Pandemie im Blick. Oft müssen sie mit ihren Bedürfnissen in Katastrophenfällen hintenanstehen. In Zeiten von Corona sind sie außerdem noch mehr als sonst in Krisen der großen Gefahr geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt. Dass Quarantäne und Ausgangsbeschränkungen ein großes Risiko für Frauen und Mädchen darstellt, hat CARE schon früh erkannt und seine Hilfsmaßnahmen entsprechend angepasst.
 
In 24 unserer Projektländer haben wir Einsatzpläne gegen geschlechtsspezifische Gewalt entwickelt und setzen diese nun konsequent um.

Was macht CARE genau?

  • Wir helfen Frauen direkt: In Ecuador hat CARE einen virtuellen Supportkanal etabliert, über den Tipps und Strategien zur Verhinderung von geschlechtsspezifischer Gewalt gegeben werden. Außerdem können Erkrankte über diesen Kanal psychosoziale Unterstützung erhalten, wenn sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Sowohl in den palästinensischen Gebieten als auch in Peru hat CARE jeweils ca. 5000 Personen mit Materialien erreicht, die über Hilfsangebote bei Fällen von geschlechtsspezifischer Gewalt informieren.
  • Das Problem im Blick behalten: Es passiert schnell, dass bei der ununterbrochenen Berichterstattung über weltweite Infektionszahlen und Folgen des Virus auf die Weltwirtschaft das Problem der geschlechtsspezifischen Gewalt aus dem Blick gerät. Doch damit genau das nicht passiert, nutzt CARE bereits etablierte Kommunukationskanäle und Kontakte, um das Thema im Bewusstsein der Menschen zu halten. Zum Beispiel in Honduras verwenden wir unsere Lobbykanäle für Arbeitnehmerinnenrechte und Gender Equality, um nun über die Gefahr von geschlechtsspezifischer Gewalt in Zeiten von Corona aufzuklären.
  • Lokale Partner miteinbeziehen: Um weiträumig über geschlechtsspezifische Gewalt und generell Strategien gegen COVID-19 aufzuklären, macht sich CARE in Ecuador digitale Kanäle wie Zoom oder Facebook-Live zu Nutze. So erreicht jede Online-Sitzung auf einen Schlag fast 14.000 Personen mit wichtigen Informationen, die anschließend in den Gemeinden und Dörfern weiterverbreitet werden können. Ähnlich verfährt CARE auch im Libanon, Tschad, auf Kuba und in Uganda, wo wir unser Wissen mit lokalen Hilfsorganisationen teilen.
  • Medizinisches Personal unterstützen: In Ländern mit mangelnder Infrastruktur können die Wege zur nächsten Klinik oder Arztpraxis lang werden. Hier sind die Menschen auf sogenannte „Community Health Centers“ angewiesen, zu Deutsch etwa „Gesundheitsstationen“. Diese kleineren, lokal verankerten medizinischen Einrichtungen leisten eine enorm wichtige Arbeit, sie haben aber oftmals viel zu wenig Ausrüstung und Medikamente. Hier kommt CARE ins Spiel: Wir statten Gesundheitsstationen mit wichtigen Hilfsgütern im Kampf gegen COVID-19 aus. Dazu gehören auch Informationsmaterialien, die speziell zur Gefahr durch geschlechtsspezifische Gewalt für Frauen und Mädchen aufklären. In Somalia haben wir allein damit bereits 10.000 Menschen erreicht. Auch in Ghana, Bangladesch, Peru und im Tschad gehen wir so vor und schulen das medizinische Personal, die Anzeichen für geschlechtsspezifische Gewalt frühzeitig zu erkennen und entsprechende Hilfe zu leisten.

CARE hat klare Richtlinien und Handlungsanweisungen zum Umgang mit geschlechtsspezifischer Gewalt und COVID-19 und vertritt diese als internationales Netzwerk. Von Georgien über Indonesien, von Marokko bis Ruanda sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschult, geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen und wichtige Unterstützung für Frauen und Mädchen zu leisten. Wir arbeiten dabei eng mit lokalen Gemeinden (und deren oft ganz eigenen inoffiziellen Hierarchien), Partnerorganisationen und natürlich den Menschen, denen die Hilfe gilt, zusammen.
Durch unsere Netzwerke in den Ländern und die Tatsache, dass über 90 Prozent unserer Mitarbeitenden in ihren Heimatländern arbeiten, sind wir in der Lage, Bedürfnisse von Frauen und Mädchen genau zu analysieren und gezielt die richtige Hilfe anzubieten. Wir greifen dabei auf etablierte Kommunikationskanäle zurück, suchen den Kontakt aber auch über soziale Medien und Partnerorganisationen.

Eines ist unerlässlich: Die Gefahren für Frauen und Mädchen dürfen in der aktuellen Situation nicht vergessen werden. Und genauso wichtig: CARE setzt sich dafür ein, dass bei den Planungen der Maßnahmen gegen die Pandemie weibliche Stimmen gehört werden und Einfluss haben. Denn: Es geht nur gemeinsam!

Unterstützen Sie unsere Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt mit Ihrer Spende.

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