Jolien Veldwijk von CARE: Tötung von Helfenden im Gazastreifen ist Bruch des internationalen Völkerrechts

Anlässlich der neuen Erkenntnisse über die 15 Helfer des Palästinensischen Roten Halbmonds (PRCS), des Zivilschutzes und der Vereinten Nationen, die vor zwei Wochen im Gazastreifen getötet wurden, ruft Jolien Veldwijk, Länderdirektorin von CARE in Palästina (Gaza und Westbank), erneut zur Einhaltung des humanitären Völkerrechts auf:

„Humanitäres Personal darf nicht zu Zielscheiben werden. Wer Helfende angreift, bricht internationales Recht. Die gezielte oder billigend in Kauf genommene Tötung von Zivilist:innen oder Helfenden ist ein klarer Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht – und darf nicht länger folgenlos bleiben.

Helfer:innen riskieren ihr Leben, um unter schwierigsten Bedingungen Menschen in Not mit Wasser, Nahrung, medizinischer Versorgung und Schutz zu erreichen. Ihre Sicherheit ist keine Nebensache, sie ist Grundvoraussetzung für jede Form humanitärer Hilfe.

Solange humanitäres Personal nicht geschützt wird, solange Hilfslieferungen blockiert werden, solange lebenswichtige Infrastruktur gezielt zerstört wird – solange kann von einem funktionierenden humanitären Korridor keine Rede sein. Was wir in Gaza erleben, ist ein Zusammenbruch jeglichen Schutzes für Zivilbevölkerung, den das Völkerrecht eigentlich verlangt. Dies ist schlicht inakzeptabel. Alle Parteien sind dazu aufgerufen internationales Recht einzuhalten und den Schutz von humanitären Helfern und Zivilbevölkerung sicher zu stellen.

Es braucht jetzt die Rückkehr zu einem sofortigen und nachhaltigen Waffenstillstand. Alles andere ist ein Spiel mit dem Leben von Millionen Menschen. Wer ernsthaft humanitäre Prinzipien verteidigt, muss jetzt sofort konsequent handeln."

Jolien Veldwijk ist derzeit in Deutschland und steht für Interviews auf Englisch sowie für vertrauliche Hintergrundgespräche zur Verfügung.

Sie berichtet aus erster Hand über die dramatische humanitäre Lage in Gaza, über den Alltag der Helfer:innen vor Ort, über die massiven Herausforderungen der Hilfslogistik sowie über den Zugang zu Schutzbedürftigen.

Als Länderdirektorin einer der wenigen noch im Gazastreifen aktiven internationalen Hilfsorganisationen kann sie differenzierte Einblicke geben – über die konkreten Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung, den Angriff auf humanitäre Strukturen, über die politische Verantwortung der internationalen Gemeinschaft und darüber, was jetzt getan werden muss, um Leben zu retten.

CARE Deutschland verurteilt den brutalen Terrorangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 sowie jegliche Gewalt gegen die Zivilbevölkerung durch die Konfliktparteien zutiefst. CARE fordert die Freilassung aller Geiseln, die Einhaltung des humanitären Völkerrechts durch alle Konfliktparteien, einen dauerhaften Waffenstillstand, den ungehinderten Zugang von humanitärer Hilfe nach und innerhalb von Gaza sowie die Evakuierung von Kranken und Verletzten. 
 

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