Das Dadaab-Flüchtlingscamp in Kenia wurde 1992 errichtet und beherbergt derzeit über 275.000 registrierte Geflüchtete, von denen 90 Prozent aus Somalia stammen. Dazu kommen tausende unregistrierte Geflüchtete, deren Anzahl nur geschätzt werden kann. Dürren in Ostafrika führten in den letzten Jahren zu einem neuen Zustrom von Geflüchteten, die die Grenze nach Kenia überquerten und sich in Dadaab niedergelassen haben.

Sie alle kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen: zu wenig Lebensmittel, kaum Trinkwasser und dazu Extremwetterereignisse und ein überfülltes Camp. Wir haben Menschen getroffen, die im Camp in Dadaab leben, und ganz unterschiedliche Geschichten zu erzählen haben.

Zwei Personen gehen durch das zum Teil überflutete Camp.

So leben die Menschen in Dadaab:

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Zwei Personen gehen durch das zum Teil überflutete Camp.

Angst vor Mangel und Krankheit

In den letzten Jahren hat es nie ausreichend geregnet, um genug Ernte einzufahren. Der Viehbestand stirbt. Die Wasservorräte versiegen. Es fehlt an Nahrungsmitteln. Somalia ist besonders hart betroffen. Zu der mangelnden Versorgung gesellt sich auch immer wieder Angst vor Krankheitsausbrüchen wie Cholera.

Fuad sitzt mit vielen anderen Menschen im Camp und wartet auf seine Registrierung.

Bürokratie

Die Neuankömmlinge müssen ein Profil erstellen, um offiziell als Flüchtling registriert zu werden. Einige haben mehrere Monate lang darauf gewartet, dass ihre Namen von einem Vertreter des „Department of Refugee Services“ aufgerufen werden, während sie keinen Zugang zu Lebensmittelrationen oder anderer humanitärer Hilfe hatten. Die meisten von ihnen sind erschöpft von der beschwerlichen Reise. Die Kinder sind mangelernährt. Einige Familien haben mehrere Tage lang nichts gegessen.

Eine Frau steht im Camp und hält ihr Baby auf ihrem Arm.

Der Fluchtweg

Einige fliehen aus ihrem Heimatland, indem sie auf die Ladefläche eines Lastwagens voller eng aneinander gedrängter Menschen springen, um Platz für eine weitere Familie zu schaffen. Andere haben mehrere Monate lang genug Geld gespart, um mit einem öffentlichen Bus zur Grenze zu fahren. Viele andere gehen zu Fuß und laufen tage-, wochen- und manchmal sogar monatelang durch die trockene Wüste, ohne Nahrung oder Wasser.

Fuads Oma hät den achjährigen auf dem Arm.

Zuhause in einem Geflüchtetencamp

Abshiro ist seit über 30 Jahren in Dadaab zu Hause. "Wir stehen immer noch vor vielen Herausforderungen, aber wir haben uns im Laufe der Jahre angepasst", sagte Abshiro.

Isnio, eine Frau, die in Dadaab lebt, hält ihr Kind im Arm.

Flucht und Hunger

Isnino Bare Aden, Mutter von sechs Kindern, beschreibt, wie sie die mehr als 400 km von ihrer Heimat in Somalia nach Dadaab geschafft haben: "Wir sind den ganzen Weg zu Fuß gegangen, einen Monat lang. Ich hatte ständig Angst, dass wilde Tiere meine Kinder mitnehmen und fressen würden." Infolge der Dürre haben sie fast ihr gesamtes Vieh verloren. Ihr Mann blieb in Somalia zurück, um die restlichen Tiere zu retten. "Meistens haben wir unterwegs nichts gegessen. Manchmal haben wir Leute gefunden, die uns etwas zu essen gaben", sagt Isnino.

Sechs Kinder stehen vor einer Behausung im Camp.

Hoffnung

Trotz der schwierigen Bedingungen und der immer wieder angekündigten Schließung bleiben die Menschen in Dadaab, da sie keinen anderen Ort haben, an den sie gehen können. Sie hoffen auf eine Besserung ihrer Lebensbedingungen und eine Rückkehr in ihre Heimatländer, wenn sich die Situation dort stabilisiert.

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