Drohende Hungersnot am Horn von Afrika – 36 Millionen Menschen betroffen
Bonn, 13. September 2022. Die internationale Hilfsorganisation CARE warnt, dass am Horn von Afrika eine dramatische Hungersnot droht. Die schlimmste Dürre seit 40 Jahren, steigende Lebenshaltungskosten, hohe Inflation, die extremen Auswirkungen des Klimawandels sowie die Folgen des Ukraine-Kriegs haben dazu geführt, dass bereits jetzt mehr als 36 Millionen Menschen in Äthiopien, Kenia und Somalia Hunger leiden. Besonders Frauen und Kinder sind von der Nahrungskrise betroffen: Allein in Kenia sind fast eine Million Kinder unter fünf Jahren und über 115.000 schwangere und stillende Frauen akut unterernährt. In Somalia starben in diesem Jahr bereits mehr als 200 Kinder an Hunger.
Die Folgen der Klimakrise treffen die Menschen am Horn von Afrika mit voller Wucht. Mittlerweile sind vier aufeinander folgende Regenzeiten ausgeblieben. Aufgrund der Dürre hungern 24,1 Millionen Menschen in Äthiopien, 7,8 Millionen in Somalia und 4,2 Millionen in Kenia ohne jegliche Aussicht auf Besserung. Nach jüngsten Prognosen droht auch die kommende Regenzeit von Oktober bis Dezember auszubleiben.
„Krieg und Klimawandel sind die schlimmsten Hungertreiber. Das wird uns gerade dramatisch am Beispiel Ostafrikas vor Augen geführt. Während in Teilen Somalias schon eine Hungersnot herrscht, ist es ohne Hilfe von außen nur noch eine Frage der Zeit, bis dies auch auf den Rest des Horns von Afrika zutrifft“, warnt Iman Abdullahi, Länderdirektor von CARE Somalia. „Diese komplexe humanitäre Krise kann nur gemeinsam gelöst werden. Wir müssen jetzt handeln und unsere Maßnahmen verstärken, um Leben zu retten. Dafür bedarf es dringend mehr Mittel für die humanitäre Hilfe und den Aufbau widerstandsfähiger und nachhaltiger Lebensgrundlagen in den betroffenen Regionen.“
Ein Großteil der Familien am Horn von Afrika lebt von der Viehzucht. Knapp neun Millionen Nutztiere sind bereits aufgrund von Wassermangel und Weideknappheit verendet. Die verheerende Situation zwingt viele Familien dazu, ihre Häuser auf der Suche nach Nahrung und Wasser zu verlassen.
Neben der Dürre tragen auch die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs zur aktuellen Situation bei: Ein Großteil der Weizenlieferungen kommt aus der Ukraine. Da die Importe unregelmäßig eintreffen oder teilweise sogar ganz ausbleiben, steigen die Preise für Dünger, Treibstoff und Weizen. Die Lebenshaltungskosten sind für viele Menschen untragbar geworden.
So hilft CARE: CARE unterstützt Betroffene in Somalia, Kenia und Äthiopien mit Wasser, Lebensmitteln, sanitären Einrichtungen, Hygienemaßnahmen, Gesundheitsdiensten, Schutz und Bargeldhilfen, damit die Menschen ihren dringendsten Bedarf decken können.
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