CARE-Helferin Jennifer Bose berichtet aus Mosambik von den Folgen des Wirbelsturms:
Matsch und Schlamm so weit das Auge reicht. Ich laufe durch einen der ärmsten Stadtteile von Beira, der zweitgrößten Stadt Mosambiks. Hier ist die Verwüstung durch Wirbelsturm Idai kaum zu übersehen.
Die pralle Sonne macht mir zu schaffen. Gestern hatte ich mich noch darüber geärgert, kein fließendes Wasser im Gästehaus zu haben und mit einem Eimer kalten Wassers duschen zu müssen. Doch beim Anblick der vielen Kinder um mich herum verfliegt dieser Ärger ganz schnell.
Zyklon Idai zerstört eine ganze Stadt
Überall liegt Schutt, Teile von Gebäudedächern versinken im Matsch und mittendrin stehen Pfützen, die an die Wassermassen erinnern. „Das Wasser ging mir bis zur Hüfte“, sagt Manuela. Sie rannte mit ihrer acht Monate alten Tochter Mariam nach draußen, als der Wirbelsturm das Dach ihres Hauses mitriss. Ein Raum ist nach der Flut noch geblieben, darin lebt nun die gesamte Familie. Der Rest ihres Zuhauses ist zusammengebrochen.
Der Wirbelsturm hat mehr als 80.000 Häuser zerstört oder beschädigt. Die meisten Familien haben so ziemlich alles verloren. Ich treffe eine Frau, die mit ihrem Kühlschrank auf dem Rücken geflohen ist – er sei das Wertvollste, das sie noch besitze, erzählt sie mir.
Der Matsch auf dem Boden ist nicht nur braun, sondern teilweise grün. Es stinkt. Der ganze Boden sieht verseucht aus. Wo früher Toiletten standen, sind nur noch Steine zu finden. Die meisten Familien gehen ins offene Feld, um ihre Notdurft zu verrichten. Direkt daneben wird gespielt, gekocht und aufgeräumt.
CARE ist vor Ort und hilft
Erste Cholerafälle wurden schon gemeldet. CARE verteilt Hygienepakete mit Seife und Wasserreinigungsmitteln, damit sich Familien vor Krankheiten schützen können. Doch wir brauchen mehr Unterstützung, um Tausende von Menschen, die dringend auf Hilfe warten, erreichen zu können.
In einem der Camps, das vor einigen Tagen von einem Fußballfeld zu einem großen Zeltlager umfunktioniert wurde, schlafen mittlerweile rund 200 Menschen. Doch es gibt nur sechs Toiletten, die sich alle teilen müssen. Sie lassen sich nicht einmal schließen. Viele Frauen organisieren sich in Zweierteams, um zumindest dieses bisschen Privatsphäre behalten zu können. Auf dem Feld gibt es auch nur fünf Duschkabinen – eine tägliche Dusche ist bei so vielen Menschen einfach nicht möglich.
Und genau deswegen werde ich mich ab jetzt auch nie wieder über eine kalte Dusche aus dem Plastikeimer beschweren.
Informieren Sie sich, wie CARE den Betroffenen des Wirbelsturms in Mosambik hilft.
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