Der Süden Afrikas steht am Rande einer verheerenden Hungerkrise. Aufgrund des Wetterphänomens El Niño erlebt die Region die geringsten Niederschläge seit mindestens 40 Jahren – mit verheerenden Folgen für die Landwirtschaft, der Verfügbarkeit von Wasser und anderen Lebensgrundlagen. Das stellt viele Familien vor große Herausforderungen, denn sie wissen oft nicht, woher sie jetzt noch Wasser bekommen sollen. Durch die Dürre kam es seit Oktober 2023 zu massiven Ernteausfällen und Viehverlusten, bereits über 9.000 Rinder starben. Matthew Pickard ist CARE-Regionaldirektor für das südliche Afrika und zeigt sich besorgt über die Situation: „Die anhaltende Dürre und die unregelmäßigen Regenfälle in Verbindung mit dem seit Jahresbeginn andauernden Choleraausbruch hat eine echte Notlage verursacht. Die Ernte verdorrt, das Vieh stirbt, und Million Menschen, besonders Frauen und Mädchen, leiden unter dem Nahrungsmittel- und Wassermangel. Es braucht sofortige und koordinierte Maßnahmen, um eine Katastrophe zu verhindern.“
Die Auswirkungen sind deutlich spürbar
Allein in Sambia sind 9,8 Millionen Menschen von der Dürre betroffen, die Regierung rief den Notstand aus. Es wurde eine alarmierende Ernährungsunsicherheit festgestellt: 76 % der Bevölkerung haben nur begrenzte Nahrungsmittelvorräte, 5,7 % gar keine. Ernteschäden liegen bei 50-90 %. Durch den ausbleibenden Regen wurde eine Million Hektar Ackerland in Sambia zerstört. All das verursacht Hunger, welcher noch einmal dadurch verschlimmert wird, dass die Lebensmittelpreise um 45 % gestiegen sind. Eine Wasserknappheit zwingt außerdem 30 % der Menschen, nach alternativen Wasserquellen zu suchen. Das ist mit hohem Risiko verbunden und schon 740 Menschen sind durch Cholera gestorben: der tödlichste Ausbruch in der Geschichte des Landes.
In Malawi leiden laut dem Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen durch die Dürre über 6,8 Millionen Menschen an Nahrungsmittelknappheit. In Madagaskar sind mehr als 600.000 Menschen betroffen. Die El-Niño-bedingte Dürre in Verbindung mit dem anhaltenden Konflikt in Mosambik droht dazu zu führen, dass bis September 2024 mehr als 7,6 Millionen Menschen von akutem Hunger betroffen sein werden. In Simbabwe sind aufgrund der anhaltenden Trockenheit und den daraus resultierenden Ernteausfällen über 2,7 Millionen Menschen in Not. 26 % der Menschen in den ländlichen Gebieten leiden unter Getreidemangel, das verschärft die Hungerkrise weiter. Auch hier gibt es einen schweren Choleraausbruch: 560 Menschen sind bereits zu Tode gekommen.
Dies trifft auch Menschen wie Esther und ihre Enkelin Rudo. Anstatt zur Schule zu gehen, muss die 13-Jährige der Familie helfen, Essen aufzutreiben. „Die unerbittliche Trockenheit im südlichen Afrika hält nicht nur an, sondern nimmt auch an Umfang zu. Ohne sofortiges Eingreifen droht eine humanitäre Katastrophe. CARE appelliert an die internationale Gemeinschaft, sofort zu handeln. Das Leben von Millionen Menschen hängt davon ab“, betont Pickard.
So hilft CARE
Gemeinsam mit lokalen Partnerorganisationen leistet CARE Nothilfe für bedürftige Gemeinden in Sambia, Malawi, Madagaskar, Mosambik und Simbabwe und hilft Betroffenen, ihre Widerstandsfähigkeit gegen künftige Krisen zu verstärken. Wir helfen den Menschen beim Wiederaufbau ihrer Existenzen, verteilen Nothilfepakete und dürrerestistentes Saatgut.
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