Millionen Menschen verlieren ihr Zuhause

Bonn, 12. September 2024. Taifun Yagi, der bisher stärkste Tropensturm des Jahres in Asien, hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Mehr als 20 Millionen Menschen in Vietnam, den Philippinen, Laos, Thailand und Myanmar sind betroffen. Schwere Überschwemmungen und Erdrutsche haben fast 200 Menschen das Leben gekostet, Hunderttausende wurden obdachlos. Da die Regenfälle anhalten und die Gefahr weiterer Überschwemmungen besteht, könnte die Zahl der Opfer noch steigen.

Vietnam erlebt den schlimmsten Taifun seit 30 Jahren
Der Taifun Yagi hat 26 Provinzen Vietnams schwer getroffen. Rund 19 Millionen Menschen sind betroffen. Fast 300 Menschen starben oder werden vermisst. Über 101.000 Häuser und 200.000 Hektar Ackerland wurden zerstört – eine ernsthafte Bedrohung für die Nahrungsmittelversorgung des Landes. Auch Industriezentren, die eine Schlüsselrolle in Vietnams Wirtschaft und globalen Lieferketten spielen, wurden durch die Überschwemmungen in Fabriken und Lagern stark beschädigt.

Weitreichende Zerstörungen in der Region
Während Vietnam am stärksten von Yagi betroffen ist, hat der Sturm auch in anderen Teilen Südostasiens verheerende Schäden angerichtet. Die Philippinen, die sich noch von Taifun Gaemi vor zwei Monaten erholen, wurden erneut schwer getroffen. 1,6 Millionen Menschen sind betroffen. Die immer häufigeren und intensiveren Taifune erschweren die Erholungsbemühungen im Land erheblich.

In Laos führten die intensiven Regenfälle des Taifuns dazu, dass Wasserkraftwerke überschüssiges Wasser ablassen mussten, was schwere Überschwemmungen in den nördlichen Provinzen auslöste. Mehr als 32.000 Menschen sind betroffen, und es gab weitreichende Schäden an Schulen, Tempeln, Häusern, Krankenhäusern und landwirtschaftlichen Flächen. Der Mekong-Fluss ist weiterhin gefährlich hoch, insbesondere in der Nähe von Luang Prabang und Vientiane.

Auch Nordthailand und Teile Myanmars wurden schwer getroffen, wo Überschwemmungen ganze Dörfer isolierten und Tausende von Menschen betrafen. Da weiterer starker Regen erwartet wird, bleibt die Gefahr weiterer Überschwemmungen alarmierend hoch.

Im Folgenden finden Sie zwei aktuelle Statements von Dung Le Kim, CARE-Länderdirektorin in Vietnam, und Ramesh Singh, CARE-Regionaldirektor für Asien zu den verheerenden Folgen des Taifuns Yagi in Südostasien. Der Sturm verdeutlicht einmal mehr, wie dramatisch sich die Klimakrise in der Region verschärft:

Dung Le Kim, CARE-Länderdirektorin in Vietnam: „Die Menschen im Norden Vietnams stehen unter Schock. Der Sturm hat massive Sturzfluten und Erdrutsche ausgelöst und dabei Häuser und Lebensgrundlagen vernichtet. Einen so heftigen Taifun haben wir seit 30 Jahren nicht mehr erlebt. Besonders in den Bergregionen mussten Hunderttausende evakuiert werden. Das Ausmaß der Zerstörung ist überwältigend, und der Wiederaufbau wird lange dauern.“

Ramesh Singh, CARE-Regionaldirektor für Asien: „Taifun Yagi hat das Leben von Millionen in Südostasien zerstört. Ganze Gemeinden sind überfordert, da sie immer häufiger von heftigen Stürmen heimgesucht werden. Südostasien spürt die  Verschärfung der Klimakrise unmittelbar, mit zunehmenden schlimmeren Überschwemmungen und steigenden Meeresspiegeln. Besonders betroffen sind Frauen und Mädchen, die oft nur schwer Zugang zu Schutz und Hilfe finden. Wir brauchen dringend gemeinsame internationale Anstrengungen in der globalen Klimakrise.“
 

 

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Kontakt: 
Kerstin Bandsom
Co-Abteilungsleiterin Kommunikation & Advocacy
bandsom[a]care.de
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