Trotz aller Bemühungen der Regierung und Hilfsorganisationen wie CARE: Auch drei Monate, nachdem die indonesische Insel Sulawesi von einem Erdbeben zerstört wurde, bleibt die Situation ernst. Viele Menschen haben noch immer kein sauberes Trinkwasser und leben weiterhin in provisorischen Unterkünften.

Durch das Erdbeben der Stärke 7,5 und die dadurch ausgelöste Flutwelle waren Ende September 2.100 Menschen ums Leben gekommen. Fast 70.000 Häuser wurden beschädigt, tausende Menschen wurden ihrer Existenzgrundlage und Einkommensquelle beraubt.

Mehr häusliche Gewalt und sexuelle Belästigung

 

Nach der Katastrophe sind Frauen und Mädchen besonders gefährdet: In den behelfsmäßigen Unterkünften haben sie so gut wie keine Privatsphäre, ihre winzigen Zelte teilen sie meist mit anderen Familienmitgliedern. Freiwillige Helfer berichten, dass ältere verheiratete Frauen vermehrt von häuslicher Gewalt betroffen sind, während die jüngeren Frauen und Mädchen Angst vor sexueller Belästigung haben müssen.

„Während die Menschen in weiten Teilen der Welt an den Feiertage zusammensitzen und essen, wird es bei den Überlebenden des Erdbebens in diesem Jahr keine Feier geben“, sagt Helen Vanwel, CARE-Länderdirektorin in Indonesien. „Jetzt, da die Menschen wissen, dass ihre Lieben vor unmittelbarer Gefahr sicher sind, machen sie sich Sorgen um ihre Zukunft: Wie sollen sie ohne Häuser und Einkommen weitermachen?“

Frühwarnsysteme retten Leben

 

CARE erreichte über lokale Partner in den vergangenen Monaten fast 20.000 Menschen mit lebensrettender Hilfe. Die Helfer stellten Unterkünfte bereit und verteilten Küchenutensilien, Hygiene-Pakete, Zeltplanen und Matratzen.

Für die Überlebenden der Katastrophe leistet CARE weiterhin Soforthilfe und wird den Menschen zudem langfristig beim Wiederaufbau helfen. Damit die Bevölkerung im Katastrophenfall schneller handeln kann, baut CARE in Teilen Indonesiens Frühwarnsysteme aus und schult die Menschen in der Katastrophenvorsorge.

„Die indonesische Regierung hat in den letzten Jahren viel zur Verbesserung der Katastrophenvorsorge beigetragen, und CARE wird sie weiterhin unterstützen“, sagt Länderdirektorin Helen Vanwel. „Doch der Wiederaufbau ist ein langer Weg. Wir stehen erst am Anfang.“

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