Chigoah Gai ist elf Monate alt, als er in das von CARE unterstützte stationäre Ernährungsprogramm im Krankenhaus von Bentiu aufgenommen wird. Den Mangel an Nahrung, der sein junges Leben bis dahin bereits prägte, sah man ihm sofort an. In den Tagen zuvor hatte er mit Durchfall und Erbrechen zu kämpfen, was ihn zusätzlich geschwächt hatte. Die starken Überschwemmungen der letzten Monate hatten die Familie gezwungen, ihr Haus zu verlassen. Seitdem fehlte es ihnen an Essen und sauberem Trinkwasser, was dazu führte, dass sich Chigoahs Zustand immer weiter verschlechterte. „Er war an Milch gewöhnt, aber jetzt wo wir keine Rinder mehr haben, bleibt ihm nur ab und zu etwas Ziegenmilch. Das reicht natürlich nicht aus. Seine Mutter ist losgezogen, um Nahrung für ihn zu besorgen und kam nicht mehr zurück. Ich weiß nicht, wo sie ist“, erzählte seine Großmutter besorgt.

Mit Chigoah befanden sich weitere sieben Babys in dem von CARE unterstützten Stabilisierungszentrum, das täglich drei bis fünf Kinder aufnimmt. Rund um die Uhr werden sie von Kinderärzt:innen, Krankenpfleger:innen und Ernährungsassistenzen bei der Genesung unterstützt, die je nach Schweregrad zwischen vier Tagen und einer Woche dauern kann. Nach seiner Ankunft wurde Chigoah untersucht, gegen eine bakterielle Infektion behandelt, erhielt eine warme Tasse Milch und wurde in sein Bett gebracht, in dem er nach kurzer Zeit fest einschlief.

Ein Krankenpfleger bereitet in einem Gesundheitszentrum in Bentiu Milch für Kinder zu.
Bislang wurden in den CARE-Gesundheitseinrichtungen zwischen Januar und Juni 2022 über 26.000 Kinder behandelt.

Obwohl seine Situation auf den ersten Blick ernst und lebensbedrohlich aussah, ist er nun außer Gefahr. Im Stabilisierungszentrum werden junge, unterernährte Kinder aus dem ganzen Land behandelt und bisher wurde kein einziger Todesfall im Zusammenhang mit Unterernährung gemeldet. Insgesamt unterstützt CARE zwölf Ernährungszentren in Rubkona County. Dennoch ist es sehr schwierig geworden, die bedürftigsten Gemeinden zu erreichen, da die Straßen unpassierbar geworden und die Gemeinden durch die Fluten von der Außenwelt abgeschnitten sind. CARE setzt Kanus ein, um das Wasser zu überqueren und die betroffenen Menschen weiterhin an den Orten zu erreichen, an denen sie Zuflucht gefunden haben.

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