Das Gesundheitssystem im Südsudan zählt zu den schwächsten weltweit. Besonders schwierig ist die Situation für Frauen: Rund 70% der Bevölkerung leben mindestens fünf Kilometer von der nächsten Gesundheitseinrichtung entfernt. Damit ist der Zugang zu sexuellen und reproduktiven Gesundheitsdiensten und damit die Versorgung von Müttern und Neugeborenen mehr als unzureichend. Das Land hat die weltweit höchste Müttersterblichkeitsrate mit 789 pro 100.000 Lebendgeburten sowie eine Neugeborenen- und eine Kindersterblichkeitsrate von 39,3 bzw. 99,2 pro 1.000 Lebendgeburten. Hinter jeder dieser Zahlen verbergen sich traurige Schicksale, doch es gibt auch Geschichten, die Hoffnung machen.

Die 32-jährige Gero wurde im Boma-Krankenhaus wegen anhaltender Blutungen behandelt und brachte im Mai einen gesunden Jungen zur Welt.

Kleiner Eingriff, große Wirkung

Als die 37-jährige Rebecca Nyayuol im Februar 2021 im Pariang-Krankenhaus ankam, hatte sie große Angst. Sie war im dritten Monat schwanger und obwohl sie gesund aussah, hatte Rebecca bereits die traumatische Erfahrung einer Fehlgeburt gemacht – und das nicht nur ein Mal:

Bevor ich ins Pariang-Krankenhaus kam, hatte ich schon fünf Fehlgeburten erlitten – immer im fünften Schwangerschaftsmonat. Während meiner fünften Schwangerschaft hatte ich starke Schmerzen im Rücken, bevor ich das Baby verlor. Das hat mir große Angst gemacht. Als die Schmerzen auch bei meiner letzten Schwangerschaft wieder auftraten, dachte ich, ich würde erneut mein Baby verlieren, erinnert sich Rebecca.

Rebecca hält ihren Sohn im Arm.

Anders als bei ihren früheren Schwangerschaften, erhielt sie dieses Mal im Pariang-Krankenhaus, einer von CARE unterstützten Gesundheitseinrichtung, die lebenswichtige Unterstützung, die sie brauchte. Während ihres Aufenthalts ergab eine Untersuchung, dass Rebecca unter einer ernsthaften Gebärmutterhalsschwäche litt und einen einfachen, aber kritischen chirurgischen Eingriff benötigte, der als Cerclage oder Gebärmutterhalsnaht bekannt ist. Rebecca ließ den Eingriff vom Chefchirurgen des Pariang-Krankenhauses, Dr. Mike Benjamin, durchführen und brachte fünf Monate später einen gesunden Jungen zur Welt. Die einfache Naht rettete nicht nur das Leben ihres ungeborenen Kindes, sondern beendete auch Jahre von traumatischen Fehlgeburten.

„Nach der Geburt meines Babys war ich überglücklich. Auch zu Hause haben sich alle so sehr gefreut! Dank Dr. Mike, dem Krankenhaus-Team und CARE ist mein Baby gesund und munter, berichtet Rebecca glücklich.

So hilft CARE

Trotz großer Herausforderungen leistet CARE gemeinsam mit lokalen Partnern lebensrettende Hilfe in einigen der entlegensten Gemeinden des Südsudan. Von 2021 bis Juni 2022 hat das Gesundheits- und Ernährungsprogramm von CARE landesweit über 1,2 Millionen Menschen erreicht. Im Gebiet Ruweng, an der Grenze zwischen Sudan und Südsudan, unterstützt CARE sieben Gesundheitseinrichtungen in den Bezirken Pariang und Yidaum, um für die Geflüchteten in den nahegelegenen Camps und Siedlungen eine medizinische Grundversorgung zu gewährleisten. Um insbesondere Frauen und Mädchen in entlegenen Gebieten auch in akuten Fällen erreichen zu können, setzt CARE außerdem mobile Kliniken und Notfallteams ein.

Unterstützen Sie mit Ihrer Spende die CARE-Hilfe für Mütter wie Rebecca und die Menschen im Südsudan.

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