Jaqulin musste mit ihrer Familie aus dem Sudan fliehen, weil ihr Heimatdorf bombardiert wurde. Die Flucht mit den kleinen Kindern war anstrengend und dauerte acht Tage. Angekommen im Südsudan, hat die Familie eine vorübergehende Bleibe in einer Geflüchtetenunterkunft gefunden. Hier bekommen sie Lebensmittel, ein Dach über dem Kopf und die Kinder werden in einem CARE-Gesundheitszentrum untersucht.
In unserer Galerie erzählt Jaqulin ihre Geschichte.


Bomben auf das Heimatdorf
Jaqulin, 47, musste mit ihren neun Kindern aus dem Sudan fliehen, als die Bomben und Waffen in ihr Dorf kamen. „Es war ein Dienstag, als wir losliefen. Ich trug meinen geheingeschränkten Jungen auf dem Rücken. Mein Baby trug ich vor der Brust“, sagt sie. Ihr 10-jähriger Sohn Basir kann kaum allein laufen und schafft nur ein paar Schritte, bevor er zu erschöpft ist, um weiterzugehen.

Ein Topf, eine Blechdose und eine Decke
Es dauerte acht Tage, bis die Familie im Südsudan ankam. Sie wussten nicht, wohin genau sie gehen konnten. „Außer den Kleidern, die wir anhatten“, sagt Jaqulin, „hatte ich einen Topf, eine kleine Blechdose für Wasser und eine alte Decke.“ Nachdem sie die Grenze zum Südsudan überquert hatten, hörten sie von einem Zentrum, in dem sie Hilfe bekommen konnten, und gingen weiter durch das Gebüsch in Richtung Süden nach Yida.

Unsichere Dunkelheit
„Wir kamen mitten in der Nacht an. Ich legte die Decke vor dem geschlossenen Tor hin, und wir schliefen dort. Ein Nachtwächter fand uns und ließ uns in den Vorhof, um dort zu schlafen“, erzählt sie weiter. Innerhalb des Zauns waren sie und ihre Familie ein wenig geschützter als in der unsicheren Dunkelheit und völlig auf sich allein gestellt.

Ankommen in der neuen Unterkunft
Am nächsten Morgen, als die ersten Mitarbeiter:innen eintreffen und sich die Tore des Aufnahmebereichs für Flüchtlinge öffnen, zeigt ein CARE-Teammitglied der Familie den Wartebereich, wo sie registriert werden, und erklärt die nächsten Schritte.

Unterernährte Kinder
Anschließend werden sie in dem von CARE eingerichteten Gesundheitszentrum untersucht und behandelt. Die Kinder werden auf Unterernährung untersucht. Es wird erwartet, dass im Laufe diesen Jahres etwa 3,2 Millionen Kinder unter fünf Jahren von akuter Unterernährung betroffen sein werden. Davon mehr als 770.000 Kinder an schwerer akuter Unterernährung.

Erste Impfungen
Jaqulins Kinder erhalten ihre allerersten Impfungen, um ihr Immunsystem zu stärken. „Mein Sohn fing an zu weinen, als die Nadeln herauskamen, und schrie, dass er keine Impfungen wolle, sondern Essen. Wir haben seit drei Tagen nichts mehr gegessen“, sagt sie und hält eine Hand über Adams Augen, während der CARE-Arzt die Nadel setzt. „Ich bin dankbar, dass meine Kinder hier versorgt werden“, sagt die Mutter weiter.

Lebensmittel finden
Nachdem sie behandelt und auch auf Malaria untersucht worden sind, erhält die Familie eine vorübergehende Unterkunft. „Wir können hier etwa eine Woche lang bleiben, um Kraft zu tanken, und wir bekommen auch einige Lebensmittelrationen. Zwei meiner älteren Kinder versuchen auch gerade, Lebensmittel für uns zu finden“, sagt Jaqulin.

Kraft tanken
Die Familie erhält einen kleinen Bereich, in dem sie vor den Elementen, insbesondere der heißen Sonne, geschützt bleiben kann. Wenn sie sich ein wenig erholt haben und wieder zu Kräften gekommen sind, werden sie in ein offizielles Flüchtlingscamp einige Kilometer im Landesinneren gebracht. Dort werden sie die dringend benötigte humanitäre Hilfe erhalten.

Gesundheitszentrum und psychosoziale Hilfe
Sie erhalten dort vom UNHCR eine Matte, eine Decke, einen Eimer, einen Kanister und ein Moskitonetz, das sie vor Malaria schützt. CARE wiederum betreibt das Gesundheitszentrum und bietet psychosoziale Hilfe.

Irgendwo angekommen
„Wir sind einfach nur froh, dass wir einen Ort haben, an dem wir sein können, und nicht mehr weglaufen und uns verstecken müssen. Wir sind irgendwo angekommen. Irgendwo, wo man sich um uns kümmert und uns hilft“, sagt Jaqulin abschließend.