Fast die Hälfte der Bevölkerung von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen

Bonn, 30. Oktober 2024. Der Südsudan steht am Rande einer Hungerkatastrophe: Klimabedingte Dürreperioden und Überschwemmungen sowie der anhaltende Konflikt führen dazu, dass 5,8 Millionen Menschen – fast die Hälfte der Bevölkerung – von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht sind. Hinzu kommt, dass über eine Million Menschen derzeit unter massiven Überschwemmungen leiden. Der humanitäre Bedarf wächst, doch fehlende internationale Finanzierung für humanitäre Hilfe gefährdet das Überleben vieler Familien, warnt die Hilfsorganisation CARE.

„Die Krise im Südsudan ist alarmierend“, sagt Abel Whande, CARE-Länderdirektor im Südsudan. „Die Märkte sind nicht funktionsfähig und es gibt kaum Nahrungsmittel. Frauen und Mädchen sind besonders betroffen. Um Nahrung zu finden, sind sie gezwungen, immer weitere Strecken – oft durch aktive Konfliktgebiete – zurückzulegen. Die Hungerkrise droht sich zu verschärfen. Der Konflikt zwingt die Menschen dazu, ihre Häuser zu verlassen, bevor die Ernten eingebracht werden können. Gleichzeitig steigen in vielen Regionen die Wasserstände durch die Fluten.“

Nahrungsmittelknappheit und logistische Herausforderungen bei der humanitären Hilfe führen dazu, dass viele Familien seit Monaten ums Überleben kämpfen. Vor allem Frauen und Mädchen stehen oft als erste ohne Nahrung da und erhalten als letzte Unterstützung, wenn Ressourcen knapp sind. Zudem sind sie vermehrt von geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht, da sie gezwungen sind, auch unter großen Risiken ihre Familien zu ernähren.

„Die internationale Hilfe im Südsudan muss dringend verstärkt werden, um eine Katastrophe zu verhindern“, so Whande. CARE appelliert an die internationale Gemeinschaft, rasch zu handeln und die Mittel zur Bewältigung dieser Krise zu erhöhen. Zudem fordert CARE alle Konfliktparteien im Südsudan auf, die Kämpfe einzustellen und die rechtzeitige Versorgung aller betroffenen Gemeinschaften zu ermöglichen. „Die Zeit zum Handeln ist jetzt. Die Welt muss zusammenkommen, um die Verletzlichsten zu schützen und Menschenleben zu retten.“

So hilft CARE: CARE unterstützt gemeinsam mit Partnerorganisationen Familien im Südsudan mit Bargeldhilfe, Beratung und medizinischer Versorgung für Überlebende geschlechtsspezifischer Gewalt. In den Überschwemmungsgebieten werden Dämme verstärkt und betroffene Gemeinden erhalten finanzielle Hilfe, Planen für zerstörte Häuser, Moskitonetze, Seife und Hygieneartikel.

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