Bonn, 22. Februar 2019. Im Vorfeld der dritten Geberkonferenz für den Jemen in Genf am kommenden Dienstag fordert die internationale Hilfsorganisation CARE: Dies muss die letzte Geberkonferenz sein, die notwendig ist, um Mittel für humanitäre Hilfe bereitzustellen. Es braucht dringend politische Maßnahmen, um die Gewalt ein für alle Mal zu beenden, damit das Land wieder zur Ruhe kommen kann.

Rund 3,5 Milliarden Euro werden für die humanitäre Hilfe im Jemen in diesem Jahr benötigt – so viel wie nie zuvor. Im Jahr 2019 wollen die Vereinten Nationen gemeinsam mit Hilfsorganisationen wie CARE insgesamt 15 Millionen Menschen erreichen. Dazu zählt auch die Bereitstellung von Nahrungsmittelhilfe für 12 Millionen Menschen.

„Millionen von Familien haben kein Einkommen mehr. Millionen Eltern wissen nicht, wovon sie ihre Kinder ernähren sollen und zudem haben die Gefechte in den letzten Wochen wieder zugenommen“, mahnt CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel, der das Land im vergangenen Herbst bereiste. „Vier Jahre Krieg sind vier Jahre zu viel. Vereinbarungen, die im Dezember in Schweden getroffen wurden, müssen von den Kriegsparteien auch eingehalten werden und können nur ein erster Schritt sein.“

Dabei leidet der Jemen schon lange an chronischer Armut: 2014 – ein Jahr bevor der Krieg begann – waren bereits 14,7 Millionen Jemeniten auf humanitäre Unterstützung angewiesen, mehr als zwei Drittel von ihnen hatten nicht genug zu essen. Inzwischen benötigen im Jemen über 24 Millionen Menschen humanitäre Hilfe. Dieser Anstieg um 10 Millionen Menschen ist auf den Bürgerkrieg zurückzuführen, der zehntausende Menschenleben gekostet und das ohnehin arme Land wirtschaftlich völlig zerstört hat.

CARE arbeitet seit 1992 im Jemen und erreicht derzeit rund eine Million Menschen im Monat mit humanitärer Hilfe. CARE beschäftigt derzeit 300 nationale und internationale Mitarbeiter im Jemen.

 

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