Von Rabia*, 16, aus Afghanistan
„Ich bin Afghanin, aber im Iran zur Welt gekommen. Das bedeutete für mich, dass ich nicht zur Schule gehen konnte, also habe ich schon früh begonnen zu arbeiten; mit 14, als Helferin in einer Arztpraxis.
Als die iranische Regierung damit begann, afghanische Männer, die als Flüchtlinge im Land lebten, zur Unterstützung syrischer Truppen in den Bürgerkrieg dort zu schicken, mussten wir aus dem Iran fliehen. Mein Bruder war bereits vom Militär kontaktiert worden und wir wollten auf keinen Fall, dass er in den Krieg zieht.
Hier in Griechenland lebe ich im Elliniko Camp. Ich kann hier jeden Tag in die Schule gehen. In meiner Freizeit bringe ich den anderen Mädchen Malen und Zeichnen bei. Ich wäre später wirklich gerne eine Künstlerin. Oder vielleicht eine Krankenschwester. In Deutschland, wo mein Bruder und meine Schwester bereits leben. Das ist mein Traum.“
Rabia und ihre Eltern bemühen sich um eine Familienzusammenführung mit ihrer Schwester (17) und ihrem Bruder (21), die beide bereits in Deutschland sind. Rabias Schwester kam in 2015 dort an, ihr Bruder Ende 2016. Die Familie wollte gemeinsam nach Deutschland fliehen, hatte jedoch nicht genug Geld. Also schickten sie Rabias ältere Schwester vor, in der Hoffnung, durch den Prozess des Familiennachzuges wieder vereint zu werden.
*Name geändert
Diese Geschichte ist Teil des Fotoprojektes „Mit ihren Augen“, welches von CARE Griechenland in Kooperation mit dem Melissa Center in Athen durchgeführt wurde und dem Leser einen Einblick in den Alltag urban lebender geflüchteter Frauen und Mädchen gibt. Die Namen der Projekteilnehmerinnen werden aus Sicherheitsgründen nicht genannt. CARE unterstützt geflüchtete Familien in Griechenland mit Bargeld, Unterkünften und weiteren Hilfsmaßnahmen, finanziert durch die Europäische Kommission.
Lernen Sie die Geschichten weiterer Teilnehmerinnen unserer „Mit ihren Augen“-Serie kennen: Rabia (Teil 2), Sarah, Leila, Amene.
Mehr Informationen zum Thema „Flucht“.
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