Bei meiner Reise durch Somaliland besuche ich auch ein EU-finanziertes Bildungsprojekt. Das Projekt ermöglicht Mädchen und Jungen eine angemessene Schulbildung. Ziel ist es, nachhaltig zu einem stabilen Bildungssystem in Somaliland beizutragen. Denn Bildung ist wie so oft auch hier der Schlüssel für ein besseres Leben. Aber damit Mädchen sich in der Schule wohlfühlen können, brauchen sie sichere, abgeschirmte Räume, um auf Toilette gehen und sich waschen zu können.

Zwei Schülerinnen malen in der Schule
Schülerinnen sitzen an ihren Tischen im Klassenraum

Bildungsprojekt schafft Chancen für Mädchen in Somaliland

Wir besuchen mehrere Schulen in und um Hargeisa und in Ainabo, einem kleinen Ort nicht weit von Burao. Hier wurden Klassenzimmer ausgestattet und Latrinen errichtet sowie Materialien für den Schulalltag bereitgestellt. Die Kinder haben Notizbücher und Volleybälle inklusive Netz für den Sportunterricht erhalten. Die Zahl der Schüler:innen, die hier lernen, wächst; der Bedarf für das Projekt ist groß. Insbesondere Mädchen können jetzt die Schule besuchen. Um auch denen die Chance auf Bildung zu geben, die erst später eingeschult wurden, gibt es spezielle Förderkurse. So kann sichergestellt werden, dass alle Schüler:innen auf dem gleichen Bildungsniveau sind.

Ein großes Bedürfnis für Frauen und Mädchen

Neben der Förderung von Schulbildung gibt es hier aber noch einen weiteren Fokus. In Somaliland ist der Gang zur Toilette traditionell mit Scham besetzt, insbesondere für Frauen und Mädchen. Deshalb ist es sehr wichtig, sensibel auf die Bedürfnisse der Mädchen einzugehen. Um Mädchen vor potenziellen Blicken zu schützen, ist ihr Toiletten- und Waschbereich von dem der Jungen getrennt.

Gerade in ländlichen Gebieten sind die Maßnahmen noch nicht ausreichend. Insbesondere ältere Mädchen scheuen sich, die errichteten Toiletten zu benutzen. Die Mädchen, die ich treffe, wünschen sich spezielle, sichere Räume, in denen sie sich entspannen und unbeobachtet zur Toilette gehen können. Sie haben oft lange Schulwege, auf denen sie ohnehin schon aufgrund ihres Geschlechts besonderen Gefahren ausgesetzt sind. Daher scheint es mir sinnvoll, dem Anliegen der Mädchen nachzukommen sichere Räume nach ihren Bedürfnissen zu schaffen, damit sie unbesorgt und konzentriert den Schulalltag bestreiten können.

Drei Mädchen in dunkler Kleidung gehen über den Schulhof

Glücklicherweise konnten wir nach meiner Reise eine Spende genau für diese Zwecke gewinnen. In Anlehnung an das bestehende Bildungsprojekt werden in vier Schulen nun sichere Räume für Mädchen mit sanitären Anlagen gebaut und ausgestattet.

Lesen Sie hier Teil 1: Wie ein Notizbuch Leben verändert!

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