In Ostafrika herrscht weiterhin eine der schlimmsten Dürren der letzten Jahrzehnte. Mehr als 6,7 Millionen Menschen in Somalia sind von Hunger und schlechten hygienischen Zuständen betroffen. In den provisorisch errichteten Flüchtlingscamps fehlen wetterfeste Unterkünfte, Kinder trifft es am härtesten. Der zweite Blog von CARE-Generalsekretär Karl-Otto Zentel über seine Reise nach Somalia:

Die verheerenden Auswirkungen der Dürre in Somalia

Nach dem Besuch des Krankenhauses von Burao, über das ich im letzten Blog berichtet habe, geht die Fahrt weiter. Unser Ziel ist ein Flüchtlingscamp für Binnenvertriebene in der Nähe von Ainaba. 1.600 Familien haben sich nahe der kleinen Stadt niedergelassen, weil sie dort Wasser finden und sich Unterstützung erhoffen. Viele dieser Familien haben als Hirt:innen gelebt, aber wegen der andauernden Dürre nicht mehr genug Wasserstellen für ihre Tiere gefunden. Nach und nach haben sie alle Tiere verloren. Ihre Lebensgrundlage ist damit völlig zerstört.

Es ist heiß und der Wind treibt den Sand unaufhaltsam vor sich her. Er dringt durch alle Ritzen. Das Flüchtlingscamp bei Ainaba wurde nicht offiziell errichtet. Die sonst üblichen Zelte der Vereinten Nationen sind nirgendwo zu sehen. Stattdessen stehen hier selbstgebaute, provisorische, kleine Unterkünfte aus Ästen und Zweigen, deren Aussehen zwar an Zelte erinnert, die aber mit Stofffetzen nur notdürftig abgedichtet wurden.

Provisorische Zelte im Flüchtlingscamp bei Ainabo in Somalia

Die Kinder trifft es am härtesten

CARE ist in diesem Camp aktiv: Helfer:innen versorgen die Menschen mit Trinkwasser, unterstützen 200 besonders bedürftige Familien mit Bargeld und kümmern sich um unterernährte Kinder. Eines von ihnen ist die sechs Monate alte Khalima. Ich treffe sie und ihre Mutter vor einem Registrierungszelt von CARE. Sie erhalten Zusatz- und Ergänzungsnahrung, damit Khalima sich wieder erholen kann. Ähnlich wie sie, sind auch viele andere Kinder hier auf die Zusatznahrung angewiesen.

Ein unterernährtes Kind liegt auf einer Decke

Normalerweise beginnt die Regenzeit in diesem Teil Somalias im Oktober, doch ihre „Hütten“ sind immer noch nicht regenfest und bieten kaum Schutz. Es muss dringend eine Lösung her. Auch die hygienischen Verhältnisse sind ein großes Problem: Wenn die Regenzeit beginnt, können sich Krankheiten noch schneller verbreiten. Das würde die schon besonders geschwächten Kinder am härtesten treffen.

Meine Wünsche für Khalima

Was können unter diesen Umständen meine Wünsche an die Kinder hier sein? Ich wünsche mir, dass diese kleinen Menschen eine faire Chance bekommen aufzuwachsen, zur Schule zu gehen und später ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Eigentlich nicht mehr und nicht weniger als das, was wir uns alle für unsere Kinder wünschen. Damit das für die Kinder hier Realität werden kann, müssen aber noch viele Dinge geschehen. Sehr viel Unterstützung wird dafür nötig sein. Alleine schaffen sie das nicht.

Lesen Sie hier den ersten Teil des Blogs aus Somalia.

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