Somaliland leidet unter der Dürre. Angesichts von Missernten, bröckelnden Existenzen, leeren Wassertanks und Brunnen, sowie trockenem, hartem Boden haben viele Familien Mühe, genügend Nahrung zu finden. Die Menschen sind gezwungen, ihre Häuser auf der Suche nach Nahrung, Wasser und Einkommensmöglichkeiten zu verlassen, und viele Familien sehen sich außerstande, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Vor allem Mädchen müssen oft zu Hause bleiben, um sich um den Haushalt zu kümmern oder bei der Nahrungssuche zu helfen. Genau hier setzt das Schulmahlzeitenprojekt von CARE an und zeigt positiven Einfluss, wie etwa die Geschichte von Muna, einer Mutter von zwei Kindern im Schulalter, beweist.
Muna bereitet an einer Schule als Freiwillige Essen für die Schüler:innen zu. Die Lebensmittel werden von örtlichen Landwirt:innen bezogen. Das bringt viele Vorteile - nicht nur für die Kinder.
Lernen Sie mehr über den Einsatz von Muna und das Schulmahlzeitenprojekt von CARE in unserer Galerie!


Schule statt Essenssuche
Muna, 43, ist Mutter von zwei Kindern und lebt in einer kleineren Gemeinde, die mit den Auswirkungen der Dürre zu kämpfen hat.
Jeden Tag kommt sie in die Schule ihrer Kinder, um Schulmahlzeiten zuzubereiten und zu verteilen.

Freiwilligenarbeit
„Ich habe eine Tochter und einen Sohn, die in diese Schule gehen, und ich unterstütze sie, indem ich freiwillig die Mahlzeiten zubereite“, sagt Muna. „Bevor wir die Mahlzeiten bekamen, wusste ich nicht, wie ich meine Kinder ernähren sollte. Ich musste sie zu Hause behalten, um mir zu helfen, genug Essen für die Familie zu finden. Oder ich musste sie auf die Straße schicken, um Schuhe zu putzen, damit wir Geld bekommen, damit wir essen können. Jetzt essen sie hier.“

Gesundes Schulessen
Das CARE-Projekt wurde in 26 verschiedenen Schulen eingerichtet und erreicht insgesamt rund 5.000 Kinder. Ein tägliches nahrhaftes Mittagessen besteht aus Getreide und Hülsenfrüchten wie Erbsen und Bohnen. Zuvor hatten die Schulen nicht die Mittel, um ihren Schüler:innen Essen zu geben. Aber es geht auch um viel mehr als nur um eine Schüssel mit Essen für jedes Kind. Es geht zum Beispiel auch um die Aufklärung über Ernährung oder Ernährungsvielfalt. Unterernährung und Krankheiten sind weit verbreitet. Deshalb finden in den Schulclubs wöchentliche Kampagnen zur Ernährungserziehung und zur Förderung der Hygiene, wie z.B. richtiges Händewaschen, statt.

Keine Zukunftssorgen
„Es macht mir Freude, die glücklichen Gesichter zu sehen, wenn ich die Mahlzeiten verteile“, so Muna weiter. Sie liebt die Freiwilligenarbeit, nicht nur um ihrer eigenen Kinder willen, die die 5. und 7. Klasse besuchen „Ich kann die Veränderung in unserer Gemeinde spüren. Früher hatten wir eine Menge Herausforderungen. Jetzt haben wir die meisten von ihnen gelöst.“ Muna liebt das Kochen und das Gefühl der Zusammengehörigkeit, wenn sie mit den anderen Eltern zusammenarbeitet. Und ihre Kinder haben jetzt Möglichkeiten, die sie vorher nicht hatten. „Anstatt Essen suchen zu gehen, können sie jetzt träumen. Meine Tochter möchte Ärztin werden. Und beide meiner Kinder haben mir gesagt, dass sie sich keine Sorgen mehr um ihre Zukunft machen und dass sie wissen, dass sie gut aufwachsen werden.“

Die Schule wächst
In der Schule von Munas und 383 weiteren Kindern begann das Projekt vor knapp einem Jahr. Seit dem Start ist die Schule gewachsen und hat jetzt 55 neue Schüler:innen. Familien sind in diese Gemeinde gezogen, um ihre Kinder in diese Schule zu schicken, weil es dort Mahlzeiten gibt. Andere konnten ihre Kinder wieder zurück zur Schule schicken, nachdem sie sie zu Hause behalten mussten, um beim Einkommen zu unterstützen.

Gesunde Kinder
„Jetzt essen die Kinder in der Schule, was den Eltern eine große Sorge abnimmt“, sagt Muna. Und die Kinder haben sich auch körperlich verändert. Es war früher nichts Ungewöhnliches, ein unterernährtes Kind in der Schule zu sehen. „Sie sind kräftiger und gesünder geworden.

Eigene Lebensmittelproduktion im Schulgarten
Die Lebensmittel werden vor Ort im Schulgarten produziert. Mindestens zwei Lehrer:innen pro Schule nutzen die Schulgärten als Demonstrationsflächen, um mit den Kindern zu arbeiten und ihnen zu zeigen, wie die Pflanzen angebaut, geerntet und verwertet werden - und wozu sie im Hinblick auf eine gesunde Ernährung und die Vermeidung von Mangelernährung gut sind. Darüber hinaus werden Gewächshausanbau und Solartechnik eingesetzt, um den Wasserverbrauch zu optimieren, höhere Erträge über das ganze Jahr hinweg zu gewährleisten und die Kosten für die Nahrungsmittelproduktion zu senken.

Kooperation mit lokalen Landwirt:innen
Im Rahmen des Projekts werden über 600 Landwirt:innen in landwirtschaftlichen, klimaresistenten Praktiken geschult. Sie erhalten Saatgut, und die Ernte wird dann zurückgekauft, um für die Schulmahlzeiten verwendet zu werden. Die Einbeziehung der Landwirt:innen in das Projekt hilft der gesamten Gemeinschaft, die Auswirkungen der Dürre zu bewältigen.

Von der eigenen Zukunft träumen
Nachdem alle Mahlzeiten verteilt und gegessen wurden, gehen die Kinder nach Hause, um ihren Familien zu helfen, zu lernen und weiter von ihrer Zukunft zu träumen. Muna und die anderen Freiwilligen waschen das Geschirr ab und bereiten sich auf den nächsten Tag vor.

Kinder sind die Zukunft
Ich tue das für die Kinder. Sie sind unsere Zukunft. Ohne Essen können unsere Kinder nicht lernen.“
Unterstützen Sie das Engagement von Frauen wie Muna mit Ihrer Spende an CARE und helfen Sie so, noch viel mehr Kindern eine gesunde Schulmahlzeit bereitzustellen!