„In unsere Schule kommen Kinder aus Familien, die aufgrund der aktuellen Dürre vertrieben worden sind“, erklärt Halima, die Direktorin der Ayaanle Grundschule. Aktuell sind 1,4 Millionen Schulkinder von der Dürre in Somalia betroffen. Hamdi, 14, ist eine davon. Sie besucht die fünfte Klasse.

Ainabo und Hamdi mit ihrem Mitschülerinnenn in der Schule.
72 Prozent der Frauen, die in ländlichen Gebieten in Somalia leben, sind nie zur Schule gegangen.

„Bevor wir in die Stadt zogen, lebten wir in einem Camp für Vertriebene. Dort war das Leben sehr hart. Es gab kein Wasser. Ich konnte nicht zur Schule gehen, sondern musste meiner Mutter im Haushalt helfen“, erzählt Hamdi.

Mädchen wie Hamdi tragen während Dürreperioden eine besondere Last. In Somalia wird jedes zweite Mädchen unter 18 Jahren verheiratet, wenn das Einkommen nicht zum Überleben der gesamten Familie reicht. Mädchen sind auch die Ersten, die dem Schulunterricht fernbleiben und verstärkt im Haushalt unterstützen müssen, um etwa zu weit entfernten Wasserquellen zu laufen.

Als Hamdi 10 Jahre alt war, verließ die Familie das Camp und kam in eine Stadt. „Wir mussten umziehen, weil wir nichts mehr zu essen fanden. Außerdem wollte ich meine Kinder zur Schule schicken“, erzählt Hamdis Mutter Mariam Adam, 43.

Hamdi und ihre Mutter in der Schule.
„Ich möchte, dass sie Erfolg und eine bessere Zukunft hat“, wünscht sich Mariam für ihre Tochter Hamdi.

CARE hilft Familien, damit Mädchen wie Hamdi zur Schule gehen können. Hamdis Familie wird mit Schulbüchern und -heften, Schreibmaterial und weiteren Materialien, die Hamdi zum Lernen benötigt, unterstützt. „Ich gehe gerne zur Schule. Ich möchte viel lernen, damit ich mich selbst und meine Familie finanzieren kann“, erzählt Hamdi, während sie neben ihrer Mutter auf einer pinken Schulbank in ihrem Klassenzimmer sitzt.

Hamdis Mutter Mariam wünscht sich, dass ihre Tochter die Schule erfolgreich beenden kann. „Ich möchte, dass sie Erfolg und eine bessere Zukunft hat“, so Mariam. 72 Prozent der Frauen, die in ländlichen Gebieten in Somalia leben, sind nie zur Schule gegangen. Mariam wünscht sich, dass Hamdi in Zukunft finanziell unabhängig wird. „Ich verkaufe Fleisch, aber aufgrund der Inflation und Dürre läuft es nicht gut. Außerdem haben wir Schulden“, berichtet Mariam. Sie verdient den Lebensunterhalt für ihre Familie und kümmert sich größtenteils allein um ihre Kinder, da ihr Ehemann eine Sehbehinderung hat. „Alles ist teuer. Essen ist teuer. Schulgebühren sind teuer. Ich kann es mir nicht leisten und das ist eine große Last. Meine Nachbarn fragen mich oft, was passiert ist, warum ich auf einmal so alt aussehe. All diese Herausforderungen in meinem Leben lassen mich altern“, so Mariam.

Am Eingang zum Klassenzimmer steht in grüner Schrift: „Learn today how to teach tomorrow“. Das hat sich Hamdi zu eigen gemacht. „Ich möchte einmal zur Universität gehen und später Bildungsministerin werden, damit auch andere Mädchen lernen können,“ erklärt die 14-Jährige.

Mit einer Spende können Sie Mädchen wie Hamdi dabei unterstützen, weiter die Schule zu besuchen.

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