Mogadischu/Berlin, 25. Februar 2021. Neue Heuschreckenschwärme formieren sich, Vieh verendet, Weiden vertrocknen, eine Dürre breitet sich aus: In Somalia stehen Millionen von Menschen vor einer katastrophalen Hungerkrise. Die internationale Hilfsorganisation CARE ruft dringend dazu auf, ausreichend finanzielle Mittel bereitzustellen, um verstärkt humanitäre Hilfe leisten zu können. Ansonsten könnten 2021 bis zu 2,7 Millionen Menschen – das sind rund 20 Prozent der somalischen Bevölkerung – unter akuter Nahrungsknappheit leiden.

„Die neuen Heuschreckenschwärme sind extrem besorgniserregend. Gewinne durch Ernten der letzten Jahre könnten komplett zunichtegemacht werden. Millionen Menschen hätten dann zu wenig zu essen“, warnt Elmi Abdi Nur, CARE-Nothilfedirektor in Somalia.

Insgesamt sind im Land fast sechs Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Laut dem Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten stellt sich Somalia aktuell auf eine Dürreperiode ein: Bereits jetzt verbrauchen 90 Prozent der Haushalte weniger Wasser als normalerweise.

„Die Menschen kämpfen darum, eine mögliche Hungersnot abzuwenden“, erklärt Abdi Nur. „Viele Familien können ihren Lebensunterhalt wegen Wetterextremen und Einschränkungen durch die COVID-19-Pandemie nicht mehr bestreiten. Der verlängerte Lockdown hat bereits zu Hunger geführt. Insbesondere Frauen und Mädchen verzichten auf Mahlzeiten, wenn nicht genug zu essen für alle Familienmitglieder da ist.“

CARE arbeitet in Regionen, die bereits im letzten Jahr von Heuschreckenplagen betroffen waren. Aktuell versorgt das CARE-Team Familien mit Trinkwasser, Lebensmitteln, Hygieneartikeln und finanzieller Hilfe.

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