Die Sonne brennt unermüdlich auf den Kopf des 58-jährigen Ramadhan Omar Ahmed. Langsam geht der Bauer durch seine Weinreben. Die Blätter sind spröde, die Erde rissig. Obwohl Ramadhan schon dreimal am Rücken operiert wurde, schaut er täglich nach seinen Pflanzen. Er hat keine andere Wahl. „Die Trauben sind mein Einkommen. Keine Trauben, kein Geld“, sagt der sechsfache Familienvater nüchtern. Doch der Anbau wird immer schwieriger: „Es ist hier einfach zu trocken. Wenn ich genug Wasser hätte, könnte ich drei Millionen Dinar (etwa 1.900 Euro) mehr verdienen. Allein dieses Jahr habe ich rund 25 Prozent weniger geerntet.“
Trockenes Land
Der Irak zählt laut den Vereinten Nationen zu den fünf Ländern, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind. Es ist zu heiß, zu trocken – Staubstürme zerstören Ernten und damit Existenzen. Besonders im Süden breiten sich Wüsten rasant aus. Für Landwirte wie Ramadhan bedeutet das geringere Erträge und gleichzeitig den Druck, mit billigen Importen konkurrieren zu müssen.
Sterbende Bäume
Auch Ahmed Ali, ein Bauer aus dem Nachbardorf, kennt die Sorgen. Zwischen abgestorbenen Reben zerreibt er ein Feigenblatt zwischen den Fingern, bis es zu Staub zerfällt. „Hier wachsen Bäume, die hunderte Jahre alt sind. Jetzt sterben auch sie“, sagt er leise. Viele Menschen seien bereits in die Städte gezogen, um dort Arbeit zu suchen. „Aber wenn uns jemand unterstützt, gibt mir das das Gefühl, nicht vergessen zu sein. Dann arbeite ich noch härter.“
Ein Grund zu bleiben
Diese Unterstützung erhält Ahmed durch CARE. Mit einem Programm zur Klimaanpassung hilft CARE, Landwirten wie Ahmed und Ramadhan, auf den Klimawandel zu reagieren. In der Provinz Dohuk konnten 15 Bauern kleine Dämme und Wasserteiche anlegen, um Regenwasser zu speichern und nachhaltige Anbaumethoden einzuführen. „Früher haben meine Eltern kiloweise Trauben verkauft“, erzählt Ahmed. „Heute brauchen wir moderne Technik, um überhaupt überleben zu können.“
Ein stiller Kampf ums Überleben
Der Klimawandel ist im Irak bereits Realität. Die Bauern Ahmed und Ramadhan spüren dies schon jetzt. Neben der Bekämpfung der Ursachen für die Klimakrise wird deshalb eine Klimaanpassung immer wichtiger.
Mit Ihrer Spende helfen Sie jenen, die schon jetzt mit den Folgen des Klimawandels leben müssen!
