Zehntausende Tote und Verletzte nach über einem Jahr Konflikt im Sudan / CARE fordert die sofortige Einstellung der Kämpfe und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe
Bonn, 16. Mai 2024. 14.000 Tote und fast 30.000 Verletzte: Die Bilanz nach über einem Jahr Konflikt im Sudan ist verheerend. Mehr als sechs Millionen Menschen wurden innerhalb des Landes vertrieben, fast zwei Millionen sind aus dem Sudan geflohen. Mit der Zunahme der Kämpfe in der Stadt Al-Faschir droht eine weitere Verschärfung der humanitären Situation, warnt die Hilfsorganisation CARE.
„Die jüngste Gewalt in Al-Faschir verschlimmert nicht nur das Leid der Menschen in der Stadt, sondern trifft auch die Gemeinden im benachbarten Ost- und Süd-Darfur schwer“, sagt Abdirahman Ali, CARE-Länderdirektor im Sudan. „Durch die Stadt läuft eine wichtige Transitroute. Die Menschen in der Region sind bereits mit extremer Nahrungsmittelknappheit konfrontiert und es droht eine Hungersnot. Eine Eskalation der Kämpfe wird den Bedarf an humanitärer Hilfe weiter erhöhen.“
Lebensnotwendige Güter wie Wasser, Treibstoff und Medikamente sind aufgrund von Zugangsbeschränkungen und steigenden Kosten unerreichbar. Nahrungsmittel werden immer knapper. Die humanitären Hilfsteams vor Ort befinden sich angesichts des Ausmaßes der Situation und der fehlenden Ressourcen am Rande ihrer Kapazitäten.
Die medizinische Versorgung bleibt eine Herausforderung. „Wir arbeiten seit Monaten unter katastrophalen Bedingungen, ohne Wasser und Strom. Wir können keine Impfstoffe kühlen und keine medizinischen Vorräte aufbewahren. Das gefährdet das Leben von Müttern, schwangeren Frauen und Kindern“, berichtet eine Gynäkologin und Geburtshelferin in einer von CARE unterstützten Gesundheitseinrichtung.
CARE fordert eine sofortige Einstellung der Kämpfe zum Schutz der Zivilbevölkerung sowie den sicheren, schnellen und ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe. Alle Parteien müssen ihren internationalen Verpflichtungen nachkommen und die Sicherheit der humanitären Helfer:innen und der kritischen Infrastruktur, einschließlich der Krankenhäuser, gewährleisten. Jeder weitere Tag Konflikt führt zu mehr Leid für die Menschen im Sudan.
So hilft CARE: Seit 1979 ist CARE im Sudan tätig und führt Programme zur Stärkung von Frauen und Mädchen durch. CARE unterstützt über 83 Gesundheitseinrichtungen in sechs sudanesischen Bundesstaaten, die lebensrettende Gesundheits- und Ernährungsdienste anbieten.
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