Berlin, 27. Dezember 2024. Die IPC Famine Review Committee (FRC) gab bekannt, dass in „mindestens fünf Gebieten des Sudan Hungersnot festgestellt wurde und prognostiziert, dass in fünf weiteren Gebieten zwischen Dezember 2024 und Mai 2025 eine Hungersnot auftreten wird.“

Nahezu die Hälfte der Bevölkerung – 24,6 Millionen Menschen – leidet unter akuter Ernährungsunsicherheit. Laut FRC besteht zudem in 17 weiteren Regionen ein hohes Hungersnot-Risiko. Dies markiert eine nie dagewesene Verschärfung der humanitären Krise, ausgelöst durch den anhaltenden Konflikt und den eingeschränkten humanitären Zugang.

Die Bevölkerung Sudans leidet seit fast 20 Monaten unter Gewalt, Angst und Hunger – ohne Aussicht auf Besserung. Das Land erlebt weltweit die größte Vertreibungs- und Hungerkrise und ist zugleich Schauplatz eines Krieges gegen Frauen und Mädchen.

„Die Zahlen sind erschütternd und verdeutlichen die unvorstellbare Tragödie, die sich im Sudan abspielt.“ erklärt Deepmala Mahla, CARE-Direktorin für Humanitäre Hilfe. „Die eskalierende Gewalt macht nicht nur die Hilfeleistung nahezu unmöglich, sondern erschwert auch die Datenerhebung, um das volle Ausmaß der Katastrophe zu verstehen. Menschen sterben an Hunger und Unterernährung – oft unbemerkt und von der Welt ignoriert.“

Frauen und Mädchen, die den Großteil der Vertriebenen ausmachen, sind besonders betroffen. Unterernährung führt zu schwerwiegenden Komplikationen bei Schwangeren, während stillende Mütter ihren Kindern oft nicht genug Milch geben können. Hinzu kommen sexualisierte Gewalt und die Zerstörung von Lebensgrundlagen durch die anhaltenden Kämpfe.

CARE Sudan ruft die internationale Gemeinschaft zu einer dringenden Reaktion auf. „Es braucht alters- und geschlechtersensible Maßnahmen, darunter Ernährungsprogramme, Bargeldhilfen, medizinische Versorgung – einschließlich reproduktiver Gesundheit – und Unterstützung für Lebensgrundlagen“, fordert Abdirahman Ali, CARE-Länderdirektor im Sudan. CARE appelliert zudem an die UN, entschlossen zu handeln, um Zivilist:innen zu schützen, humanitären Zugang zu gewährleisten und die Nahrungsmittelkrise zu bekämpfen.

Der Weg aus der Krise erfordert politische Entschlossenheit und kollektives Handeln. Die Menschen im Sudan können nicht länger warten.

CARE ist seit 1979 im Sudan tätig. Die von CARE geleistete humanitäre Hilfe und die geförderten Entwicklungsprogramme konzentrieren sich auf die Unterstützung und Stärkung von Mädchen und Frauen, Geschlechtergerechtigkeit, Nothilfe und Resilienzförderung.

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Grafik die eine weibliche CARE-Mitarbeiterin illustriert.