In diesem Sommer jagt ein sportliches Highlight das nächste: Die Fussball EM, Wimbledon, die Tour de France und nun auch die Olympischen Spiele in Paris. Wir wollen den medialen Fokus auf Sport in diesem Sommer nutzen und einen Blick auf ein Sportthema werfen, welches leider nicht die nötige Aufmerksamkeit erhält: Dem weltweiten Zugang von Mädchen zu Sport (und welche Vorteile ein verbesserter Zugang für sie hätte).

Bewegung ist gesund, macht Spaß und fördert die Entwicklung. Doch vielen Kindern auf der Welt ist sportliche Betätigung aus verschiedenen Gründen nicht möglich: Sie leben etwa in Konfliktgebieten, sind von Armut betroffen oder es fehlt schlicht an Sportstätten, die sie nutzen könnten. Mädchen haben es oftmals noch schwerer, denn bei ihnen kommen weitere Faktoren aufgrund ihrer Geschlechterrolle hinzu: Sie müssen vielerorts im Haushalt oder bei der Erziehung ihrer Geschwister helfen. Außerdem verbieten ihnen schädliche soziale Normen gar ganz das Treiben von Sport oder den Besuch von Sportveranstaltungen. Diese Erfahrung hat auch das nepalesische Mädchen Pushpa gemacht: „Ich hatte immer Angst, dass mich jemand beim Badmintonspielen beobachtet und ich dann bestraft werde. Wäre ich ein Junge, könnte ich so viel Badminton spielen, wie ich möchte.“
Allen Kindern den Zugang zum Sport ermöglichen
Dabei ist Sport deutlich mehr als nur eine körperliche Betätigung. Sport vermittelt wichtige soziale und moralische Werte wie Respekt, Teamgeist oder Selbstvertrauen und ist häufig ein Katalysator von sozialer Integration. Deshalb hat CARE allein im Jahr 2023 in mehr als 100 Ländern Bildungsprogramme unterstützt, die einen Fokus auf Sport legen. Damit haben wir 5,3 Millionen Kindern den Zugang zu Bildung und Sport ermöglicht. Unser Vorgehen sieht dabei zum einen das Ausbilden von Lehrer:innen vor, welchen die Relevanz und die Vorteile von Sport als Teil des Schulunterrichts vermittelt wird. Zum anderen sanieren wir lokale Sportstätten und machen sie wieder einsatzfähig.


Die Pubertät darf nicht zur Hürde werden
Ungleichheiten zwischen Jungen und Mädchen sind überall auf der Welt und in nahezu allen Lebensbereichen zu beobachten. In der Pubertät werden diese Ungleichheiten jedoch nochmals verschärft. Das zeigt sich auch im Sport. In Frankreich, dem Austragungsort der Olympischen Spiele 2024, erreichen rund 70 % der Jungen und 50 % der Mädchen im Alter zwischen 6 und 10 Jahren das empfohlene Maß an täglicher körperlicher Betätigung. In der Pubertät sinken diese Zahlen auf rund 40 % bei den Jungen und 16 % bei den Mädchen. In Projektländern von CARE ist die Absenkung bei den Mädchen noch weitaus drastischer.
Ein Grund hierfür ist unter anderem der stigmatisierte Umgang mit der Periode. Einige Mädchen leiden unter Schmerzen, aber auch der fehlende Zugang zu Menstruationsprodukten hindert sie daran, sich unbeschwert sportlich zu betätigen. „Es frustriert mich, dass ich oft nicht Badmintonspielen kann, wenn ich meine Periode habe“, erzählt Pushpa. Dazu kommen auch hier wieder soziale Normen, die Sport während der Periode oder für heranwachsende Mädchen (und schlussendlich auch Frauen) gleich ganz verbieten.


Um die Situation für Mädchen wie Pushpa in Nepal zu verbessern, arbeitet CARE dort in drei Provinzen und führt Aufklärungs- und Dialogveranstaltungen durch. Hierzu arbeiten wir mit Gesundheitszentren, Eltern und natürlich den Mädchen selbst zusammen, um Menstruation zu entstigmatisieren und dadurch die Vorteile des Sports für alle zugänglich zu machen.
Wir sind mit diesen Methoden erfolgreich und werden uns auch weiter in mehr als 100 Ländern auf der ganzen Welt für gerechten und gleichen Zugang zu Sport für alle Kinder einsetzen.
Mit Ihrer Spende können Sie dieses Vorhaben und Mädchen wie Pushpa unterstützen!