Humanitäre Krise im Sudan

Im Sudan sind über 30 Millionen Menschen – rund zwei Drittel der Bevölkerung – dringend auf lebensrettende Hilfe angewiesen. Laut einer neuen Untersuchung des IPC breitet sich eine Hungersnot in Teilen des Landes aus. Besonders in Darfur und Kordofan verschärfen eskalierende Kämpfe die Krise weiter. Frauen und Kinder sind besonders gefährdet – sie leiden am stärksten unter Hunger, Gewalt und Vertreibung.

Seit Beginn des Konflikts im April 2023 wurden tausende Menschen getötet, über 10 Millionen mussten fliehen – viele von ihnen in Nachbarländer wie den Tschad oder den Südsudan. Allein die Stadt Al-Faschir in Nord-Darfur ist derzeit Schauplatz massiver Gewalt. Viele der Geflohenen sind traumatisiert, dehydriert und ausgehungert.

CARE ist weiterhin im Einsatz und arbeitet eng mit lokalen Partnern zusammen. In mehreren Bundesstaaten verteilt CARE Lebensmittelkörbe, leistet medizinische Hilfe und betreibt Notküchen in Vertriebenencamps. Allein im Camp Alnaeem in Ost-Darfur werden täglich rund 18.000 Menschen mit warmen Mahlzeiten versorgt.

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„Die Menschen im Sudan möchten gesehen und gehört werden – sie sind keine Zahlen, sondern Mütter, Kinder, Schwestern, Großeltern.“

- Sarah Easter - CARE-Nothilfereporterin -

CARE-Nothilfereporterin Sarah Easter war im Juli dieses Jahres im Sudan – in einem Land, in dem über 30 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.
Im Gespräch mit dem WDR berichtet sie, was die Menschen dort erleben: von Familien, die über gefährliche Wüstenrouten fliehen mussten, von Frauen, die mit bloßen Händen nach Wasser graben – und von einer Bevölkerung, die trotz allem nicht aufgibt.

Zum Interview

Die CARE-Hilfe im Sudan auf einen Blick

Ein Mann im Flüchtlingscamp trägt zwei Wasserkanister

Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene

Um die Not von Binnenvertriebenen, Geflüchteten und Aufnahmegemeinden zu mindern, ermöglicht CARE den Zugang zu WASH-Diensten wie sauberem Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygieneartikeln und stellt durch Schulungen der Bevölkerung den langfristigen Betrieb und die Wartung der Anlagen sicher.

Außerdem werden Schulungen über Hygiene, Gesundheit, Ernährung und Wasser für Mitglieder der Gemeinden angeboten.

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Ein Baby mit Hungerband um den Oberarm: Das Band ist im gelben Bereich

Mutter-Kind-Gesundheit

CARE unterstützt Gesundheitszentren und stellt grundlegende Gesundheitsversorgung bereit. Außerdem unterstützt CARE Mütter dabei, so genannte ‘Mother Support Groups’ zu gründen und arbeitet an verbesserter Mutter-Kind-Gesundheit. Zudem werden mobile Kliniken eingerichtet, Impf- und Gesundheitskampagnen durchgeführt und kommunale Gesundheitshelfer:innen und Hebammen für eine sichere Geburt geschult. 

Leider werden durch den anhaltenden Konflikt mehr und mehr Gesundheitseinrichtungen beeinträchtigt, was den Zugang zu medizinischer Hilfe für Tausende erschwert.

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Eine Familie sitzt vor einem von CARE betreuten Ernährungszentrum

Ernährung sicherstellen

Im Sudan sind 24,6 Millionen Menschen von Hunger und Unterernährung bedroht. CARE unterstützt Geflüchtete und Gastgemeinden mit lebensrettender Nahrungsmittel- und Bargeldhilfen. Mit ihrer Spende für den Sudan unterstützt CARE Ernährungszentren und leistet dringend benötigte Hilfe für unterernährte Kinder, schwangere und stillende Frauen. Zudem erhalten männliche Geflüchtete und Einheimische Schulungen in Bereichen wie der Kinderbetreuung und -ernährung, um zur Entlastung der Frauen beizutragen.

Durch den stetigen Zustrom an Geflüchteten, im Augenblick vor allem aus Al Faschir (Nord-Darfur) nach Ost-Darfur, wird die Versorgungslage immer angespannter.

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24,6 Mio.
Menschen sind im Sudan akut von Hunger bedroht.
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Quellen