Wie fördern wir Gemeinschaft? Wie gestalten wir ein diskriminierungskritisches Umfeld? Wie schaffen wir Räume, in denen sich alle sicher und gesehen fühlen? Diese und andere Fragen standen im Mittelpunkt unseres ersten Tags der Vielfalt am 12. September in Frankfurt am Main.

Drei Mädchen lachen in die Kamera.

Vielfalt praktisch erleben

Gemeinsam mit Schüler:innen und pädagogischen Fachkräften aus verschiedenen Teilen Deutschlands tauschten wir Erfahrungen aus und entwickelten Ideen, wie das Miteinander in Schulen gestärkt werden kann. „Mit dem Tag der Vielfalt haben wir eine Plattform geschaffen, auf der Vielfalt nicht nur diskutiert, sondern auch aktiv erlebt wird“, betont Ara Stielau, Abteilungsleitung Inlandsprojekte und Bildung bei CARE, in ihrer Begrüßungsrede. „Für uns bei CARE ist es wichtig, dass aus diesem Austausch konkrete Projekte entstehen, die nachhaltig wirken und zur Förderung eines inklusiveren Schulsystems beitragen. Wir freuen uns auf die kreativen Ansätze, die hier entstehen werden.” Unter anderem gab es diese kreativen Ideen aus Schüler:innen-Workshops sowie einem Workshop für Lehrkräfte zu bestaunen:

Im Workshop „Die Welt ist (m)eine Bühne!“ schlüpften Schüler:innen in unterschiedliche Rollen und wechselten die Perspektiven. Im Workshop „FETT & BUNT“ entdeckten die Teilnehmenden Streetart und Graffiti, lernten deren Botschaften kennen und griffen selbst zu Stickern und Stiften, indem sie diesen Kunststil nutzten, um Botschaften gegen Hass und für Vielfalt zu verbreiten. Im Workshop „Geht nicht? Geht doch!“ lud unser Schulcoach und Rollstuhlfahrer Stefan die Schüler:innen ein, sich mit der Perspektive eines Rollstuhlfahrenden auseinanderzusetzen. Er brachte einen Rollstuhl mit, den die Schüler:innen selbst ausprobieren durften. Welche sichtbaren und unsichtbaren Hürden sie dabei entdeckten, hielten sie in einem Kurzfilm fest.

Zwei Männer sitzten im Rollstuhl und blicken auf Kreide, die auf dem Boden liegt.

Das Miteinander stärken

Die Lehrkräfte versammelten sich in einem gemeinsamen Workshop zum Thema Partizipative Projektgestaltung, in dem sie ihre Kenntnisse zur inklusiven Projektentwicklung vertieften. Im anschließenden „Gallery Walk“ stellten sie sich gegenseitig inspirierende Projekte vor. Ein Beispiel dafür war das Projekt „Eye Land“, bei dem junge Menschen mit Fluchterfahrung zu Wort kommen. Neben Projekten zum Weltfrauentag, dem Krieg in der Ukraine und zu religiösen Festen hinterließ ein Projekt einen bleibenden Eindruck, das von den Lehrkräften als zunächst „gescheitert“ vorgestellt wurde: Eine Bank, die von Schüler:innen als Symbol für Vielfalt in den Regenbogenfarben gestrichen worden war, geriet zur Zielscheibe von Verunglimpfungen („Wenn du dich auf diese Bank setzt, bist du ein Homo!“) und wurde mehrfach beschädigt, bis sie letztlich abgebaut werden musste. Die Lehrerinnen überlegen nun, wie das Projekt weitergeführt werden kann, sind aber fest entschlossen, sich weiterhin für Vielfalt einzusetzen.

Jugendliche stehen unter einer Unterführung und sehen sich Graffiti an.
Vier Jugendliche spielen Theater.

Anne Ritter, Programmleitung des KIWI-Programms, fasst zusammen: „Sich nicht kleinkriegen lassen von Menschen, die Hass verbreiten wollen, ist die Aufgabe der Stunde für uns alle. Die Schüler:innen und Lehrkräfte, die wir hier getroffen haben, machen einen echten Unterschied an ihrer Schule und in unserer Gesellschaft.“

Wir danken der Deutsche Bank Stiftung für die Förderung dieser Veranstaltung.