Angesichts zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung und wachsender Herausforderungen im Bildungssystem setzt CARE Polen gemeinsam mit dem Warschauer Bildungsamt und der Partnerorganisation „Center for Citizenship Education“ (CEO) ein klares Zeichen für Inklusion und Vielfalt. Mit der Einführung des durch CARE Deutschland entwickelten KIWI-Programms soll eine inklusive Schulkultur gefördert werden, die alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft willkommen heißt.
Erste Schritte zur Einführung des KIWI-Programms
Der erste entscheidende Schritt zur Umsetzung des Programms erfolgte im März 2024, als eine Delegation von CARE Polen und Partnerorganisationen nach Deutschland reiste, um von erfahrenen KIWI-Schulcoaches in die Anwendung des KIWI-Handbuchs eingeführt zu werden. Anschließend übersetze CARE Polen das Handbuch ins Polnische und ließ es von Expert:innen an polnische Lebensrealitäten anpassen.
Ausbildung der Trainer:innen in Warschau
Im September 2024 fand in Warschau eine dreitägige „Training of Trainers“-Schulung statt. Unter Anleitung erfahrener KIWI-Schulcoaches aus Deutschland wurden 17 Trainer:innen aus Zivilgesellschaft und Schulkontext in Polen ausgebildet, die nun Lehrkräfte und pädagogisches Personal in polnischen Schulen in der interkulturellen und inklusiven Bildung nach der KIWI-Methodik schulen werden.
„Mit der Einführung des KIWI-Programms leisten wir einen wichtigen Beitrag zu einer vielfältigeren und inklusiveren Bildungslandschaft in Polen und stärken insbesondere Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung“, erklärt Daria Khrystenko, Education in Emergencies Manager bei CARE Polen.
Ausblick: Pilotworkshops und Ausweitung des KIWI-Programms
Die nächsten Schritte sind bereits geplant: Im Schuljahr 2024/2025 sollen Pilotworkshops an 50 Warschauer Schulen durchgeführt werden, die rund 25.000 Schüler:innen erreichen. Zudem wird das KIWI-Handbuch in Kooperation mit den Warschauer Behörden als offizielles Willkommenspaket an alle 500 Schulen der Stadt verteilt. Ab Herbst 2024 ist eine Ausweitung des Programms auf weitere polnische Großstädte wie Breslau, Danzig und Lublin vorgesehen, um noch mehr Schulen mit Schüler:innen mit Fluchterfahrung zu unterstützen. Für diese Ausweitung werden bereits zusätzliche Trainer:innen durch CARE Polen geschult.
Ein klarer Kontrapunkt gegen rechte Ideologien
„Die Einführung des KIWI-Programms ist nicht nur ein entscheidender Schritt hin zu einem respektvollen und weltoffenen Schulklima, sondern auch ein klarer Kontrapunkt gegen rechte Ideologien, die immer wieder versuchen, die gesellschaftliche Vielfalt zu untergraben“, betont Ara Stielau, Leiterin der Abteilung Inlandsprojekte & Bildung bei CARE Deutschland, die die Implementierung des Programms maßgeblich begleitet. Es gehe darum, den Wert von Vielfalt und Inklusion in den Mittelpunkt des schulischen Alltags zu stellen und gleichzeitig Kinder und Jugendliche in ihrer Identität zu stärken. „Schulen sollten Orte sein, an denen Respekt gelebt wird.“