
Vergessene Krisen
Viele Menschen, die von humanitären Krisen betroffen sind, leiden im Stillen, abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Schauen Sie nicht weg und erfahren Sie mit uns mehr über diese vergessenen Krisen.
Viele Menschen, die von humanitären Krisen betroffen sind, leiden im Stillen, abseits der öffentlichen Wahrnehmung. Schauen Sie nicht weg und erfahren Sie mit uns mehr über diese vergessenen Krisen.

Breaking the Silence 2022
Die neue Ausgabe von „Breaking the Silence“ ist da. Erfahren Sie, welche 10 Krisen in 2022 am wenigsten Schlagzeilen machten - und was wir dagegen tun können.
Breaking the Silence
Wenn es keinen Hashtag dazu gibt, ist es dann wirklich passiert? Im Zeitalter der sozialen Medien und der 24-stündigen Verfügbarkeit von Nachrichten ist diese Frage für viele zum Mantra geworden. Das, was wir über den Bildschirm, das Internet oder das Radio konsumieren, wird zu unserer Realität. Dinge, von denen wir nichts hören, existieren für uns nicht. Das gilt leider auch für menschliches Leid auf der ganzen Welt.
Es herrschen globale Krisen: Krieg in der Ukraine, Wirtschaftskrisen, hohe Inflationsraten und Energiekosten. Auch die Auswirkungen des Klimawandels sind längst zu spüren: Intensive Hitzewellen, Dürren und Waldbrände sind seine Folgen. Dies erschwert das Leben vieler Menschen auf der ganzen Welt. Unterbrochene Lieferketten und fehlende Weizen- und Düngemittellieferungen bedeuten für Millionen Menschen noch mehr Hunger und Armut. Oft ist es ein Kampf ums Überleben. Wie schon bei der Klimakrise trifft es jene Regionen und Menschen hart, die ohnehin zu den verletzlichsten und gefährdetsten gehören.
Vor diesem globalen Hintergrund beleuchtet die siebte Ausgabe von „Breaking the Silence“ jene humanitären Krisen, über die weltweit am wenigsten berichtet wird. Der Bericht ist ein Aufruf an die globale Gemeinschaft, Menschen, die kaum Aufmerksamkeit erhalten, zu helfen, für sie einzustehen und ihren Stimmen Gehör zu verleihen: #BreakTheSilence
Video: Zehn vergessene Krisen in 2022
Vergessene Krisen im Fokus

Angola
Die Klimakrise trifft Angola mit voller Härte: Im Süden des Landes herrscht die schlimmste Dürre seit 40 Jahren, von der insbesondere Frauen und Mädchen betroffen sind. Die Bevölkerung leidet unter Hunger und Vertreibung. Rund 114.000 Kinder unter fünf Jahren sind akut mangelernährt. Extreme Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Speiseöl verschärfen die Situation immer weiter. Schätzungsweise 3,8 Millionen Menschen fehlt es derzeit im Süden des Landes an ausreichend Nahrung. Trotz all dem Leid, wird kaum über Angola berichtet.

Malawi
Malawi wird von vielen Krisen heimgesucht. Extremwetterereignisse wie Dürren, Wirbelstürme und Überschwemmungen führen zu Nahrungsmittelknappheit. 5,4 Millionen Menschen haben nicht genug zu essen und über 37 % der malawischen Kinder sind mangelernährt. Zudem ist das Gesundheitssystem überlastet. Das Land erlebt aktuell einen der schlimmsten Cholera-Ausbrüche seit Jahren. Ebenso bleibt COVID-19 landesweit ein Risiko und zehn Prozent der Bevölkerung sind mit HIV infiziert, darunter auch viele Kinder. Die mediale Aufmerksamkeit für das Land bleibt jedoch aus.

Zentralafrikanische Republik
Ein fruchtbares Land, in dem die Menschen dennoch hungern. Jeder zweite Mensch in der Zentralafrikanischen Republik hat nicht genug zu essen. Die Klimakrise vernichtet seit Jahren die Ernten und durch Überschwemmungen verlieren viele Menschen ihr Zuhause. 3,1 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 53,3 Jahren und ist damit eine der niedrigsten weltweit. Ein bewaffneter Konflikt erschwert zudem seit 2013 den Alltag der Bevölkerung, insbesondere Gewalt gegen Frauen nimmt zu.

Sambia
Sambia ist ein großes, ressourcenreiches Binnenland im südlichen Afrika. Trotzdem muss über die Hälfte der Bevölkerung mit weniger als 1,90 Euro am Tag auskommen. Die sehr junge Bevölkerung (Durchschnitt 16,9 Jahre) lebt mehrheitlich unterhalb der Armutsgrenze und Mangelernährung ist weit verbreitet. Etwa 13 Prozent der Bevölkerung leidet unter Nahrungsmittelknappheit, welche zusätzlich durch die Klimakrise verschärft wird. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind noch spürbar. Viele Familien erlebten Einkommenseinbußen oder Jobverluste. Dies hatte zur Folge, dass viele Mädchen vorzeitig die Schule verlassen mussten. Schlagzeilen hat die Not auch 2022 keine gemacht.

Tschad
Der Tschad ist eines der ärmsten Länder der Welt. 6,1 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Gewalt und Unsicherheit beherrschen das Leben der Bevölkerung. Das Land befindet sich zudem inmitten einer Nahrungsmittelkrise. Vier Millionen Menschen sind auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, darunter 1,7 Millionen Kinder, die von akuter Unterernährung betroffen sind. Jedes zehnte Kind unter fünf Jahren stirbt. Der Tschad hat die zweithöchste Müttersterblichkeitsrate der Welt. Kinderehen sind weit verbreitet - mehr als zwei Drittel der Mädchen unter 18 Jahren heiraten. Über all dies wird in den Medien jedoch kaum berichtet.

Vergessene Krisen in Bildern
Die Ausgaben der Vorjahre
CARE und weitere Hilfsorganisationen arbeiten intensiv daran, Hilfe an schwierig zu erreichende Orte zu bringen. Um eine sinnvolle Veränderung zu bewirken, müssen alle Akteure zusammenarbeiten. Journalist:innen und Politiker:innen, deren Stimmen von der Öffentlichkeit gehört werden, haben eine soziale und moralische Verantwortung, Krisen zur Sprache zu bringen, die ansonsten unbeachtet bleiben. Einen Beitrag dazu leistet der jährliche CARE-Bericht „Breaking the Silence“ (vormals „Suffering in Silence“).
Breaking the Silence
Sie kennen sich aus mit vergessenen Krisen? Dann machen Sie unser Quiz!
X von Y Antworten waren richtig.
Alle Antworten finden Sie im aktuellen „Breaking the Silence"-Bericht.
Wow, Sie kennen sich aus!
Vielen Dank, dass Sie Interesse an den humanitären Krisen abseits der medialen Aufmerksamkeit zeigen. Mit einer Spende an CARE können Sie Hilfe in über 100 Ländern weltweit unterstützen.