Gemeinsam Frauen und Mädchen helfen
Frauen machen die Hälfte der Weltbevölkerung aus – und werden doch bis heute weltweit benachteiligt und diskriminiert. Aus unserer über 75-jährigen Erfahrung wissen wir jedoch: Fortschritte, die für Frauen erreicht werden, sind auch Fortschritte für ihre Familie und ihre gesamte Gemeinschaft.
Deshalb setzt sich CARE für mehr Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau weltweit ein. Das Ziel ist, die Situation von Frauen und Mädchen nachhaltig zu verbessern und ihnen Bildung, Einkommenssicherung, politische Teilhabe und ein gesundes Leben zu ermöglichen. Stärkung und Unterstützung von Frauen und Mädchen in Not ist ein wesentlicher Schritt, um mehr Gleichberechtigung für Frauen weltweit zu erreichen.
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Unser Leitfaden zu mehr Geschlechtergerechtigkeit
Nothilfe für Frauen und Mädchen nach Katastrophen
Empowerment durch Gleichstellung
Frauen und Mädchen sind vielerorts gesellschaftlich benachteiligt, leiden am meisten unter den Folgen von Krisen, sind oft unzureichend geschützt und werden nicht an Entscheidungsprozessen beteiligt. Nach Katastrophen oder während anderer Notsituationen werden ihre Bedürfnisse oft noch stärker übersehen und missachtet. Sie finden sich nicht am Verhandlungstisch wieder, wenn über ihr Schicksal entschieden wird. Jedoch haben Frauen das gleiche Recht wie alle anderen, am öffentlichen und politischen Leben ihrer Gemeinschaft und ihres Landes teilzunehmen. Dafür setzt sich CARE weltweit ein.
CARE arbeitet gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort daran, die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen in humanitären Kontexten zu stärken. Frauen kennen die Situationen in ihren Gemeinden oft am besten und sind sich der Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen bewusst, insbesondere der Bedürfnisse von Frauen und Mädchen.
Das Modell "Women Lead in Emergencies"
So hat CARE das Modell "Women Lead in Emergencies" (WLiE) eingeführt, um die Beteiligung und Führung von Frauen in der humanitären Hilfe zu stärken. Das Women-Lead-Modell umfasst eine Reihe von Schulungen und weiteren Instrumenten zur Verbesserung der Rechenschaftspflicht, Inklusivität und Wirksamkeit der humanitären Hilfe. Frauen übernehmen Führungspositionen und sind dadurch regelmäßiger in den Entscheidungsprozessen ihrer Gemeinden vertreten.
Sie entwickeln Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung des Wohlergehens der Betroffenen nach Katastrophen,üben damit einen positiven und nachhaltigen Einfluss auf das System aus und sorgen für eine Veränderung der (patriarchalen) Machtstrukturen.
Bedürfnisse von Frauen und Mädchen
Nach Naturkatastrophen oder in Krisensituationen legen CARE-Teams besonderen Fokus auf die Bedürfnisse von Frauen und Mädchen und bieten darauf ausgerichtete Hilfe an. CARE weiß, dass Frauen in diesen Situationen oft vor besonderen Herausforderungen stehen – sei es im Hinblick auf ihre Gesundheit, Sicherheit oder ihre Rolle in der Gemeinschaft. So verteilen CARE-Teams etwa an Frauen gerichtete Hygiene- und Menstruations-Pakete und stellen damit ihren Zugang zu z.B. Damenbinden sicher.
Zusätzlich setzt sich CARE dafür ein, auch die speziellen Bedürfnisse von Neugeborenen und ihren Müttern zu adressieren. Hierbei werden Neugeborenen-Pakete bereitgestellt, die Babykleidung, Windeln, Decken sowie Hygieneartikel wie Seife und sterile Handschuhe enthalten.
Die Klimakrise verstärkt Ungleichheiten
Der Klimawandel beschleunigt sich und die Folgen wie der Anstieg des Meeresspiegels, Überschwemmungen und Dürren werden immer häufiger und gravierender. Diese Auswirkungen treffen gefährdete Bevölkerungsgruppen, insbesondere Frauen und Mädchen, aufgrund geschlechtsspezifischer Ungleichheiten und schädlicher sozialer Normen unverhältnismäßig stark. CARE führt weltweit Projekte durch, um Frauen und Mädchen klimaresistenter zu machen und arbeitet dabei gemeinsam mit Partnerorganisationen vor Ort daran, die Beteiligung von Frauen an Entscheidungsprozessen in humanitären Kontexten zu stärken. Denn sie sind oft am besten über die Situationen in ihren Gemeinden informiert und kennen die Sorgen und Bedürfnisse ihrer Mitmenschen.
Nach den verheerenden Erdeben
Am 6. Februar 2023 erschütterten Erdbeben den Nordwesten Syriens und den Südosten der Türkei: Zehntausende Menschen sind gestorben, der humanitäre Bedarf ist seitdem noch immer enorm. Den Betroffenen mangelt es an Dingen des täglichen Bedarfs, wie beispielsweise Hygieneartikeln.
Für Frauen bedeutet das unter anderem das Fehlen von Produkten zur Menstruationshygiene oder Dinge, die sie für die Versorgung ihrer Babys benötigen. Schwangere Frauen und stillende Mütter sind in dieser Not auf besondere Unterstützung angewiesen. CARE-Helfer:innen und Partner sind weiterhin vor Ort und leisten Hilfe. Sie versorgen Frauen und Mädchen mit Nahrungsmitteln, Trinkwasser, Kleidung, Decken, Hygieneartikelnsind und schaffen sicherten Schutzorte für sie.
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Frauen im Krieg
In Kriegs- und Krisensituationen sind Frauen besonderen Gefahren wie sexualisierter Gewalt und anderen Formen von Missbrauch ausgesetzt. Gleichzeitigspielen sie eine wichtige Rolle und versorgen ihre Gemeinschaften auch in Kriegszeiten. Sie übernehmen die Rolle von Ernährerinnen für ihre Familien, versorgen Kinder, Alte und Kranke und kümmern sich um Geflüchtete. Trotzdem sind sie häufig von wichtigen Entscheidungsprozessen ausgeschlossen.
CARE setzt sich dafür ein, dass Frauen in Kriegs- und Krisengebieten mehr Mitspracherecht bekommen, unter anderem durch Projekte wie „Women Lead in Emergencies“.
CARE-Studien: Frauen und Mädchen in Not
Nach Naturkatastrophen, im Krieg und in Krisen werden die Bedürfnisse von Frauen häufig vernachlässigt. Wenn die Wege zu den Waschräumen weit und unbeleuchtet sind, werden Frauen nachts häufiger Opfer von Überfällen und sexualisierten Übergriffen. Sie sterben bei der Geburt ihrer Kinder, weil die Ärzte in den Flüchtlingscamps keine Erfahrung mit Geburtshilfe haben. Sie sitzen nicht am Tisch, wenn über ihr Schicksal entschieden wird – weil sie schon vor dem Konflikt nicht zur Schule gegangen sind. Wie sich Frauen dabei fühlen und was getan werden muss, stellt CARE mit dem Bericht „Women and Girls in Emergencies“ hier vor. Ein besonderes Augenmerk auf das Schicksal von Mädchen auf der Flucht werfen wir in unserem Bericht „Far From Home: The 13 Worst Refugee Crises for Girls“ hier.
Folgen der strukturellen Diskriminierung von Frauen und Mädchen
Strukturelle Diskriminierung beim Zugang zu Bildung, bei der Gesundheitsversorgung und Beschäftigung haben weitreichende Folgen für Frauen und Mädchen. Deshalb setzt sich CARE weltweit für mehr Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ein.
Frauengesundheit und eine sichere Geburt
Frauenhygiene in Krisengebieten
Frauen und Mädchen benötigen besonderen Schutz und besondere Hygieneartikel. Deswegen setzt sich CARE neben der Aufklärung und Gesundheitsprojekten auch für das Thema Menstruationshygiene ein. In vielen Ländern wie, Nepal oder Simbabwe, ist Menstruation immer noch ein Tabuthema. Mädchen gehen während ihrer Periode nicht zur Schule oder werden im Familienleben benachteiligt. Aber auch in Deutschland wird wenig über das Thema geredet.
Die CARE-Projekte zu Menstruationshygiene sollen dieses Stigma abbauen und gleichzeitig die Mädchen über ihren sich verändernden Körper aufklären und eine hygienische Umgebung schaffen. So werden Hygieneartikeln z.B. direkt nach einer Katastrophe verteilt. Ebenso wird der Zugang zur Sanitärversorgung ausgebaut, damit Mädchen angemessene Hygiene durchführen und sich gegen Krankheiten und Infektionen schützen können.
Gefahren in der Schwangerschaft
Jeden Tag sterben weltweit über 800 Frauen aufgrund von Schwangerschaftskomplikationen oder bei der Geburt. Das liegt zum Teil daran, dass sie nur mithilfe traditioneller Geburtshelferinnen oder allein zu Hause entbinden. Die Gefahren für die Mütter und ihre Babys sind dadurch immens: Risiken wie Bluthochdruck, Blutarmut oder eine ungünstige Lage des Kindes im Bauch werden nicht entdeckt, Blutungen und Infektionen nicht richtig behandelt. Dabei könnten diese Komplikationen durch rechtzeitige Eingriffe, ausgebildete Hebammen oder die richtigen Medikamente vermieden werden.
CARE-Helfer:innen sind daher weltweit in 51 Ländern für reproduktive Gesundheit im Einsatz, kümmern sich um die Aus- und Weiterbildung von medizinischem Personal, den Ausbau von Gesundheitsstationen vor allem im ländlichen Raum und klären werdende Mütter über Themen wie Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung auf.
Jemen: Förderung der Frauengesundheit
In einer Stadt im Südwesten des Jemens sind fast 52 Prozent der rund 130.000 Binnenvertriebenen Frauen. 20 Prozent von ihnen sind im gebärfähigen Alter. Leider mangelt es hier sowie im ganzen Land stark an Gesundheitsdiensten, die werdenden Müttern eine sichere Schwangerschaft und Geburt ermöglichen. Durch den seit Jahren andauernden Krieg und den Mangel an Finanzmitteln ist das Gesundheitssystem weitestgehend zusammengebrochen. Nach Angaben der Vereinten Nationen weist der Jemen eine der höchsten Müttersterblichkeitsraten in der Region auf: bis zu 164 Todesfälle pro 100.000 Geburten.
Durch die Unterstützung von CARE können viele Gesundheitseinrichtungen mittlerweile eine gute Servicequalität und Hilfe für Frauen anbieten. Die Hebammen wurden in ihren Fähigkeiten ausgebildet, was die Qualität der Betreuung von Schwangeren und Neugeborenen verbessert.
Bildung statt Kinderehe und Zwangsheirat
CARE arbeitet mit Familien, Gemeinden und Organisationen zusammen, um Kinderehen und ihre Folgen durch bildende und verhaltensändernde Programme zu bekämpfen. Heirat statt Schule, alle zwei Sekunden. Das ist die traurige Wahrheit für Mädchen in rund 26 Ländern, in denen CARE tätig ist.
Statistiken besagen, dass die Chance unter 18 Jahren verheiratet zu werden dort größer ist, als die, eine weiterführende Schule zu besuchen. Für die meisten Mädchen bedeutet „in guten wie in schlechten Zeiten“ immer schlechte Zeiten, „in Armut und Reichtum“ immer Armut. Sie sind gezwungen, ein Armutsgelübde abzulegen.
Mehr Fakten, Unterscheidungen und Informationen zu den Themen finden Sie unter:
Jenifers CARE-Paket für Bildung
In Kasungu, dem Dorf, in dem das Mädchen Jenifer lebt, sind Kinderehen an der Tagesordnung. Zur Schule zu gehen ist für viele Mädchen in Malawi deswegen nicht mehr möglich. Doch ohne Bildung leben sie in Armut und können ihre Familie kaum ernähren. Das CARE-Projekt „Join My Village“ fördert den Schulbesuch von Mädchen und möchte so den Teufelskreis der Zwangsehen durchbrechen. Durch diese Bildungsprogramme können Mädchen wie Jenifer hoffnungsvoll in eine sichere und selbstbestimmte Zukunft blicken.
Weibliches Unternehmertum stärken
Wir brauchen mehr Female Empowerment
In vielen unserer Partnerländer spielen Frauen eine Hauptrolle in der Land- und Textilwirtschaft. Sie werden allerdings oft ungerecht bezahlt, arbeiten viel mehr als Männer und kümmern sich zusätzlich noch um die Hausarbeit und versorgen die Kinder. Dabei besitzen Frauen nur selten das Land, das sie bewirtschaften, und werden nur sehr eingeschränkt an Entscheidungsprozessen in ihren Gemeinden beteiligt.
Besonders während Krisen, Kriegen wie aktuell in der Ukraine und Katastrophen wie nach den Erdbeben in Syrien und der Türkei treffen die ökonomischen Folgen Frauen am härtesten.
Frauen sind stark!
Die wirtschaftliche Stärkung von Frauen ist eines der effizientesten Mittel, um ihre Unabhängigkeit zu unterstützen und sie resilienter gegenüber externen Problemen zu machen. Mutige Frauen, die der Armut die Stirn bieten und in ihrer Dorfgemeinschaft etwas bewegen, gibt es überall auf der Welt. In ihren Händen liegt ein wesentlicher Schlüssel zur Beendigung der Armut.
CARE-Helfer:innen helfen Frauen vor Ort und ermöglichen es ihnen, sich beruflich zu entwickeln. Helfen Sie mit!
So rettete Shadab ihr Geschäft
In Pakistan arbeitet CARE seit 2005 gemeinsam mit Partnerorganisationen daran, Menschen in akuter Not zu helfen und sie bei der Bekämpfung von Armutsursachen zu unterstützen. Schwerpunktmäßig kommt diese Hilfe Frauen beim Aufbau einer nachhaltigen Existenz zugute, wie der 36-jährigen Shadab Khan aus Rawalpindi, die ihr eigenes Modegeschäft betreibt.
Shadab ist die erste Unternehmerin in ihrer Familie. Es fiel ihr anfangs schwer, sie an den Gedanken zu gewöhnen:"Nicht einmal Männer aus meiner Familie haben ein Unternehmen geführt, geschweige denn eine Frau. Für meine Familie war es also eine große Sache. Sie sagten mir, dass es wirklich schwierig sei, ein Unternehmen ohne die Unterstützung eines Mannes zu führen. Ich habe mit absolut nichts angefangen."
Den Großteil ihrer Produkte verkauft Shadab ins Ausland. Die Corona-Pandemie hat den Übergang zur Digitalisierung beschleunigt und kleine Unternehmen wie das von Shadab müssen da Schritt halten. Im Rahmen eines Fortbildungsprogramms von CARE hat Shadab gelernt, ihre digitalen Fähigkeiten und ihre Online-Präsenz auszubauen. Darüber sagt sie selbst: "Ich habe die sozialen Medien nie ernst genommen oder gedacht, dass sie nützlich sind. Seit ich den Kurs besucht habe, ist mir klar geworden, wie wichtig das ist, denn die Leute sehen sich als erstes dein Online-Profil an. Mein nächstes Ziel ist es, unsere Verkaufsstelle zu digitalisieren."
CARE-Helfer:innen arbeiten weltweit daran, die Rechte von Frauen und Mädchen zu stärken, ihre Gleichberechtigung zu fördern und ihnen mehr Entscheidungsteilhabe in ihren Gemeinden zu ermöglichen. Gemeinsam mit Partnerorganisationen von CARE werden Projekte realisiert, die auf die Schaffung neuer Einkommensmöglichkeiten, die Verbesserung der reproduktiven Gesundheit sowie den Schutz vor Gewalt hinwirken.
CARE-Hilfe gegen Gewalt an Frauen
Frauen benötigen besonderen Schutz
Wenn gewaltsame Konflikte ausbrechen, wenn Menschen flüchten müssen, verlieren Frauen und Mädchen oft den Schutz durch ihre Familien und Dorfgemeinschaften und werden leicht Opfer sexualisierter Übergriffe. In der DR Kongo zum Beispiel gehen Schätzungen von über einer Million vergewaltigter Frauen aus. Was bleibt sind schwere Verletzungen – an Körper und Seele. Häufig werden die Überlebenden sexualisierter Gewalt nach der Tat von ihren Ehemännern und den Dorfgemeinschaften verstoßen und müssen mit den Folgen alleine zurechtkommen.
„Das Leid, das viele Frauen und Mädchen erfahren – sexuelle Gewalt, Vergewaltigung, Stigmatisierung – ist unermesslich“, berichtet Stépha Rouichi, die als CARE-Helferin in der DR Kongo tätig ist.
Medizinische und psychosoziale Hilfe
CARE arbeitet in mehr als 40 Ländern weltweit daran, den Überlebenden zu helfen und Gewalt gegen Frauen zu verringern: durch medizinische und psychosoziale Hilfe, die den missbrauchten Frauen hilft, das Erlebte zu verarbeiten, durch das Aufbrechen alter Denkstrukturen und Aufklärung zu Rollenbildern und Gleichberechtigung und durch die Befähigung, sich durch CARE-Spargruppen ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften, sich damit eine Lebensgrundlage aufzubauen und so ihren Platz in der Gesellschaft wiederzufinden.
Beispielsweise leistet CARE psychosoziale Unterstützung für Frauen in der Ukraine durch Beratungsgespräche, Informationen zu Hilfszentren oder anonym durch Hotlines und Bücher.
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