Klimawandel: Definition, Ursachen, Folgen

Was heißt Klimawandel genau? Was sind die Ursachen? Welche Rolle spielt der Mensch? Welche Folgen hat er? Was können wir gegen die Fortschreitung des Klimawandels und gegen seine Folgen tun? Was genau macht CARE? Und reicht es, einfach von einem Wandel zu sprechen oder befinden wir uns inmitten einer Klimakrise?

Was ist Klimawandel?

Klimawandel – Was bedeutet das? 

Im Kern bezeichnet der Klimawandel die Abkühlung oder Erwärmung des Klimas auf der Erde über einen langen Zeitraum. Nicht zu verwechseln mit dem Wetter – das, was wir tagtäglich an kurzfristigen, aktuellen Veränderung der Temperatur wahrnehmen. Der Klimawandel ist kein neues Phänomen. Er beschreibt die langfristigen Veränderungen von Faktoren wie der Temperatur, des Niederschlages und der Meeresströmungen. Diese Veränderungen wurden in den letzten Jahrzehnten durch zahlreiche Studien und Beobachtungen weltweit nachgewiesen. Dabei sind die langfristigen Trends entscheidend, was bedeutet, dass es auch in einem langfristigen Erwärmungstrend immer wieder Ausreißer nach oben oder unten geben wird. „Wichtig ist: Fällt ein Jahr kälter aus als erwartet, stellt dies nicht die Existenz des Klimawandels infrage“, fasst es CARE-Klimaexperte Sven Harmeling zusammen. Die globale Erderwärmung ist ein Beispiel des Klimawandels. Und hier hat vor allem der Mensch seine Finger im Spiel, denn das Klima hat sich noch nie so schnell erwärmt, wie in der Zeit seit der industriellen Revolution.

Ursachen des Klimawandels

Die 70-jährige Mantando Joan aus Mosambik steht mit Pflügwerkzeug auf einem Feld

Welche Ursachen hat der Klimawandel?

Das Klima ändert sich vor allem durch den Treibhauseffekt: Die Sonnenstrahlen, die auf die Erde treffen, werden von natürlichen Gasen und Wolken absorbiert und zu einem Teil auf den Planeten zurückgestrahlt. Sie halten ihn so warm. Ohne den natürlichen Treibhauseffekt wäre die Erde zugefroren und unser Leben wäre so nicht möglich. Der Wert von CO2, eines der wichtigsten Treibhausgase, hat sich über Jahrhunderte stabil gehalten – und damit auch das Klima auf der Erde.

Doch der Klimawandel, der eine Bedrohung für das Leben auf der Erde darstellt, ist vorwiegend menschengemacht: Durch die Industrialisierung und der damit einhergehenden Verbrennung fossiler Energien wie Braunkohle, Steinkohle und Erdöl, kommt es dazu, dass die doppelte Menge CO2 in die Atmosphäre gelangt, als es ohne Eingreifen des Menschen der Fall wäre.

 

„Die Wissenschaft weltweit ist sich über die Hauptursachen des Klimawandels einig. Auch wenn das Klima nicht immer 100-prozentig stabil ist, erleben wir in den letzten Jahrzehnten massive Veränderungen, die durch natürliche Prozesse, wie zum Beispiel die Schwankungen der Sonneneinstrahlung, absolut nicht erklärbar sind. Die Verbrennung von fossilen Energien wie Erdöl oder Kohle, aber auch zum Beispiel die Entwaldung weltweit durch uns Menschen, haben in den letzten Jahrzehnten in großem Maße Treibhausgase freigesetzt. Diese reichern sich in der Erdatmosphäre an und sorgen durch den Treibhauseffekt dazu, dass es immer wärmer wird. Im weltweiten Durchschnitt ist die Temperatur bereits um mehr als ein Grad gestiegen, in der Arktis zum Beispiel sogar deutlich stärker“, so Sven Harmeling. Heute ist der CO2-Wert um 45 Prozent höher als in den Jahrtausenden der Stabilität davor. Damit lässt sich jetzt die höchste CO2-Konzentration seit mindestens 15 Millionen Jahren messen. Die Konsequenz: Die Erdatmosphäre – die Gesamtheit an Gasen, die die Erde umhüllen – erwärmt sich immer weiter und damit auch die Erde – und das hat fatale Folgen.

Folgen des Klimawandels

Durch Wirbelsturm Idai in Mosambik zerstörte Häuser, Überschwemmungen und Palmen im Sturm

Welche Folgen hat der Klimawandel?

Durch Industrie, industrielle Landwirtschaft (wie etwa Massentierhaltung), Verkehr und die aktuellen Energiesektoren (wie etwa Kohlekraftwerke) werden immer mehr Gase, unter anderem Stickstoff, in die Atmosphäre geblasen. Diese Luftverschmutzung kann eine der schlimmsten der gesamten Menschheitsgeschichte werden. Doch das ist nicht die einzige Folge. Aufgrund des menschengemachten Klimawandels und der hohen Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre steigt die Oberflächentemperatur der Erde immer weiter, seit 1880 bis jetzt schon um 1,1 Grad. Das hat zur Folge, dass nicht nur das Land auf der Erde sich erwärmt, sondern auch die Meere. Durch mehr Verdunstung von Wasser werden wiederum mehr Treibhausgase freigesetzt. Extreme Wetterlagen nehmen zu, es kommt in vielen Teilen der Erde zu lange anhaltenden Dürreperioden oder Überschwemmungen, die ganze Ernten und damit die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen zerstören. Durch mangelnde Nahrung aufgrund von Wetterextremen gelangen viele Tierarten an den Rand des Aussterbens

Die Rückenansicht einer nigrischen Frau, die einen Wasserkanister auf dem Kopf trägt

Der Anstieg des Meeresspiegels hat außerdem zur Folge, dass bereits ganze Inseln völlig verschluckt und Lebensräume für Mensch und Tier unbewohnbar gemacht wurden. Das schlimmste ist, dass neue wissenschaftliche Studien eher auf eine Verschärfung und Beschleunigung des Klimawandels hindeuten. Insbesondere ärmere Menschen sind von den Folgen des Klimawandels betroffen, die vor allem besonders wenig Mittel haben, von der ausbleibenden Landwirtschaft betroffen sind und auch politisch nicht ausreichend beachtet werden. Die anhaltende Erhitzung der Erde taut zudem das „ewige Eis“ in Arktis und Antarktis: Permafrostböden bedecken ein Viertel der gesamten nördlichen Hemisphäre und haben Unmengen an Treibhausgasen gespeichert. Wenn diese sich freisetzen, erhitzt sich die Atmosphäre weiter und der Meeresspiegel steigt – es kommt zu einem nicht aufzuhaltenden Kreislauf und die Klimakrise, wie sie jetzt schon besteht, wird sich unaufhörlich verschlimmern. Der Klimawandel kann in den nächsten Jahrzehnten zu einer existenziellen Bedrohung nicht nur einiger Regionen auf der Welt, sondern des gesamten Lebens auf der Erde werden – wenn der Mensch nicht sofort handelt.

Mit Ihrer Spende gegen den Klimawandel 

Eine Frau und ein Mann stehen in einem Maisfeld in Simbabwe

Vorhandene Ressourcen schützen

In vielen Weltregionen sind die Folgen der Klimakrise längst bittere Realität: Knapper werdende Wasserressourcen, eine schnellere Verkarstung der Böden, aber vor allem unkalkulierbare Wetterzyklen mit Dürren und Überschwemmungen erschweren Kleinbauern in Afrika, Mittel- & Südamerika und Asien den Kampf um das Überleben. Konflikte um Wasser, Land und Holz nehmen zu. Deshalb setzt CARE alles daran, noch vorhandene Ressourcen zu schützen.

Neben gezielter Aufforstung und der Einführung alternativer Anbaumethoden werden regenerative Technologien zur Energie- und Wassergewinnung dabei immer wichtiger. In vielen Projekten arbeitet CARE bereits erfolgreich mit Biogasanlagen, solar betriebenen Kochern, Pumpen und wiederbelebten traditionellen Bewässerungstechniken, wie dem Terrassenfeldbau, der Kanal-, Schmelzwasser- oder Tröpfchenbewässerung.

Eine Frau in Nepal pflanzt von CARE bereitgestellte Gemüsesamen auf ihrem Feld

Widerstandsfähigkeit bilden

In vielen ärmeren Ländern setzt CARE Projekte um, die Menschen Unterstützung bieten, sich selbst gegen die Folgen des Klimawandels zu stärken und widerstandsfähiger zu machen. Unter anderem lehren wir Bauern im Umgang mit besonders dürreresistentem Saatgut. Insgesamt stehen vor allem Frauen und Mädchen im Fokus von CARE, da sie häufig besonders betroffen sind. Darüber hinaus engagiert sich CARE auch politisch und durch Bildungsarbeit zum Beispiel auch in Deutschland, damit hier die Emissionen schneller sinken und auch eine ausreichende Unterstützung für besonders arme Länder bereitgestellt wird.

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Uganda: Die Klimakrise trifft die Ärmsten dieser Erde

Wandel oder Krise?

Warum es "Klimakrise" statt "Klimawandel" heißen sollte 

Das Wort Klimawandel ist ein Begriff, der nur neutral beschreibt, dass sich das Klima weltweit ändert. Dennoch ist der Wandel, wie wir ihn mittlerweile wahrnehmen, nur durch menschlichen Einfluss erklärbar. Die drastischen Folgen dieses menschengemachten Klimawandels wirken sich auf Mensch und Natur gravierend aus und der Begriff verharmlost das Tempo der fortschreitenden extremen Einwirkungen auf das Leben auf der Erde. Deswegen sprechen wir bei CARE immer häufiger von einer „Klimakrise“ statt eines „Klimawandels“.

Wir brauchen "All days for Future"! 

CARE Klimaexperte Sven Harmeling spricht auf der Klimademo in Bonn. Foto: Tim Bieler

CARE-Klimaexperte Sven Harmeling fordert „All days for future“:

„Nach Naturkatastrophen, wie jüngst Wirbelsturm Idai, reagieren die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen wie CARE sofort und stellen etwa Trinkwasser, Nahrungsmittel und Notunterkünfte bereit. Doch das ist aktuell nur ein Pflaster auf einer stark blutenden Wunde: Es wird nicht genügen, um den Klimawandel aufzuhalten. Wir sind die erste Generation, die die Auswirkungen des Klimawandels spürt – und die letzte, die etwas dagegen unternehmen kann. Zyklon Idai ist nur eine weitere düstere Erinnerung daran, dass wir dringend aktiv werden müssen, global und in Deutschland, um den Klimawandel jetzt schnell und wirkungsvoll zu begrenzen – mit schnellem Klimaschutz und umfangreicher Klimavorsorge. Wir brauchen 'All days for future'!“

Regelmäßig spenden – nachhaltig helfen

Wenn sich eine Naturkatastrophe ereignet, wie die gewaltigen Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar 2023, zählt jede Minute, um den Betroffenen schnelle Hilfe zu leisten. Regelmäßige Spenden machen es möglich, sofort dort zu helfen, wo Hilfe dringend gebraucht wird. Das macht sie unendlich wichtig für unsere weltweite humanitäre Arbeit. 

Regelmäßige Spenden ermöglichen Planungssicherheit und sichern langfristige Hilfe für Menschen in Kriegs- und Krisengebieten. Dank ihnen können wir unsere Verwaltungskosten reduzieren, um noch mehr für Betroffene in Notsituationen zu leisten. Schon ab 5 Euro Spende im Monat finanzieren Sie nach elf Monaten beispielsweise ein neues Kinderbett in einer syrischen Klinik. Danke für Ihre Spende!

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Unsere Klimaheldinnen

Quang Thi Kien ist präziser als jede Wetter-App: Sie sagt nicht nur Unwetter und Hitzewellen vorher, sondern empfiehlt Bauern auch Saatgut und Pflanzenschutzmittel. Kiens Ziel ist es, ihre Gemeinde besser auf extreme Wetterverhältnisse vorzubereiten. Denn sie weiß, wie es ist, Hunger zu leiden. Die Vietnamesin ist eine von zwölf „Klimaheldinnen“, die für die gleichnamige Ausstellung ausgewählt wurden. Von Fidschi bis Peru schaffen sie mit ihrem Einsatz positive Veränderungen und ermöglichen ihren Gemeinden die Anpassung an die Folgen des Klimawandels.

In Kooperation mit der Fotoagentur laif zeigte CARE die Wanderausstellung in verschiedenen deutschen Städten und Schulen. Premiere feierten die „Klimaheldinnen“ am 12. November 2018 in Bonn vor der Verleihung des CARE-Millenniumspreises an Christiana Figueres, ehemalige Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und eine der Protagonistinnen der Ausstellung. Alles zur Klimaheldinnen-Fotoaustellung erfahren Sie auch in unserer Broschüre.

Klimaheldin Qaung Thi Klien aus Vietnam steht im Feld und macht mit ihren Händen das 1,5-Prozent-Zeichen
Frauen in traditioneller Kleidung und Kopfbedeckungen auf einem Feld in Vietnam

Beispiel el Niño: Dürre und Hunger 

Frau arbeitet auf ihrem Feld in Äthiopien

Immer wieder sorgt das Wetterphänomen El Niño rund um den Globus für extreme Wetterereignisse. Am Horn und im Süden Afrikas, auf den pazifischen Inseln sowie in weiten Teilen Südostasiens und Zentralamerikas führte es zuletzt zu extremer Dürre. Andernorts litten und leiden die Menschen unter Stürmen und Überschwemmungen. Die Trockenheit in Äthiopien und Somalia gilt als eine der schlimmsten seit drei Jahrzehnten. Die Ernte des Landes ist vollständig ausgefallen. In pazifischen Staaten wie Papua Neuguinea, Vanuato und Timor-Leste sind fast fünf Millionen Menschen von Hunger bedroht. CARE konzentriert sich in den betroffenen Ländern auf die Verteilung von Lebensmitteln, Wasser (WASH) und anderen Hilfsgütern

CARE-Hilfe in Ländern Afrikas